Die vergangene Woche war die schlechteste für die im Januar in den USA zugelassenen Bitcoin-Spot-ETFs. An jedem Handelstag verzeichneten die börsengehandelten Fonds zusammengenommen Abflüsse. Ein Faktor dabei waren die Rekordabflüsse aus dem noch größten ETF von Grayscale ($GBTC). Für Enttäuschung sorgten aber auch ungewohnt niedrige Zuflüsse in die ETFs von BlackRock ($IBIT) und Fidelity ($FBTC).
Doch der Verkaufsdruck scheint nachzulassen: Nachdem der Bitcoin-Kurs sich bereits mit einem Plus von rund 5 Prozent am Sonntag deutlich erholen konnte, führte dieser den Aufschwung nach dem Handelsstart in den USA – 14:30 deutscher Zeit – weiter fort. Damit handelt Bitcoin nun rund 15 Prozent über dem Zwischentief vom Mittwoch vergangener Woche und wieder über dem Allzeithoch aus dem November 2021.
ETF-Verkaufsdruck endlich vorbei?
Die ETF-Experten von Bloomberg, James Seyffart und Eric Balchunas, betonten bereits in den vergangenen Tagen, dass ein Großteil der Abflüsse aus dem $GBTC vermutlich auf die Konkursabwicklung von Genesis zurückzuführen sei. Entsprechend wagten sie die Prognose, dass der Verkaufsdruck in den kommenden Tagen und Wochen nachlassen werde. James Seyffart unterstrich die Prognose noch einmal am heutigen Morgen.
Cointucky Derby Update für die #Bitcoin ETFs. Letzte Woche waren es minus 888 Mio. $ für die Gruppe. Die Abflüsse standen wahrscheinlich im Kontext des Konkurses – es waren hauptsächlich Gemini/Genesis-Verkäufe. Ich erwarte, dass sich dies in den nächsten Wochen verlangsamt. Sie hatten insgesamt ungefähr 3,9 Mrd. $ an $GBTC zu verkaufen.
James Seyffart
Cointucky Derby update for the #bitcoin ETFs. Last week was -$888 million for the group. Outflows were likely related to bankruptcy -- they were mostly Gemini/Genesis selling. *Expecting* that to slow over the next ~week. They had a total of ~$3.9 bln of $GBTC to sell. pic.twitter.com/qXiog228z8
— James Seyffart (@JSeyff) March 25, 2024
Dass der Bitcoin-Kurs heute ziemlich genau nach Handelsstart in den USA den Turbo zündete, ist ein Indiz dafür, dass die ETF-Analysten vermutlich mit ihrer Prognose Recht behalten sollten. Kurse steigen nämlich, wenn das Kaufvolumen das Verkaufsvolumen überwiegt, weswegen davon auszugehen ist, dass sich das Verkaufsinteresse über die Bitcoin-ETFs am heutigen Handelstag bisher in Grenzen hielt. Positive Nachrichten, mit denen der Kurssprung erklärt werden könnte, gab es zudem auch nicht.
Bisher konnten $IBIT und $FBTC, die ETFs des größten und drittgrößten Vermögensverwalters der Welt, die starken Abflüsse aus dem $GBTC mehr als nur abfedern. Sollte der Verkaufsdruck über den $GBTC jetzt deutlich nachlassen und gleichzeitig die generelle Nachfrage nach Bitcoin weiter hoch bleiben, so könnte das den Weg für neue Allzeithochs ebnen.
Interessant zu beobachten werden hierfür die offiziellen Daten bezüglich der Zu- beziehungsweise Abflüsse des heutigen Handelstags sein, die heute Nacht einsehbar werden. Eventuell könnte dann bereits ein deutlich nachlassender Verkaufsdruck über den $GBTC feststellbar sein.
