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Bitcoin schwankt weniger stark als der Aktienmarkt!

Am von
Volatilität

Eines der Merkmale des Bitcoin, das oft negativ ausgelegt wird, ist die Volatilität, also die starken Schwankungen im Bitcoin-Preis. Ein Bitcoin ist zwar immer ein Bitcoin, aber der Bitcoin-Preis wird aktuell vorrangig in der Leitwährung, dem US-Dollar gemessen. Güter werden wiederum auch in Währungen bepreist und somit schwankt der Bitcoin auch gemessen in Gütern. Deshalb wird oft behauptet, dass Bitcoin sich nicht als Geld eignet.

Natürlich schwankt der US-Dollar aber auch in Gütern gemessen und dann eigentlich ausschließlich gen Süden. Das Stichwort ist hier Konsumgüterpreisinflation. Schwankungen müssen aber in etwas gemessen werden und dafür eignet sich aktuell am besten noch die Leitwährung. Und das, obwohl die Geldmenge des US-Dollar wiederum volatil ist.

Aktuell, in dieser turbulenten Zeit, ist die Volatilität des Bitcoin nun sogar geringer als die der weltweit relevantesten Aktien-Indizes.

Volatilität

Volatilität misst die Stärke der Schwankungen um den durchschnittlichen Preis in einem bestimmten Zeitraum. Ohne zu mathematisch zu werden, bedeutet das, dass Preisausschläge in beide Richtungen quantifiziert werden.

Aber natürlich schwankt nicht nur der Bitcoin, sondern auch Aktien, Rohstoffe, Immobilien und andere Währungen. Volatilität ist per se auch nichts Schlechtes, es ist sogar notwendig, um eine Rendite erwirtschaften zu können. Anders formuliert: Die Volatilität und daher auch die Rendite des US-Dollars (gemessen im US-Dollar) ist null.

Bei einem Investment sind Schwankungen nach oben also gut und Schwankungen nach unten schlecht. Oft wird aber Volatilität als Messgröße für Risiko herangezogen. Das ist nur bedingt zielführend, weil Preisschwankungen eher ein Zeichen für eine Unsicherheit des Marktes bezüglich des fairen Preises sind und nicht, wie zum Beispiel Credit Default Swaps (CDS), die Wahrscheinlichkeit einer Pleite quantifizieren.

Zum Beispiel hatte der algorithmische “Stablecoin“ UST von der Luna Foundation eine Volatilität von quasi null, da er eine Zeit lang recht erfolgreich den US-Dollar abgebildet hat. Wie die meisten aber wohl mitbekommen haben, ist der Coin im Preis kollabiert und wird jetzt nahe null gehandelt. Bei einem ungedeckten algorithmischen Stablecoin konnte dennoch nie guten Gewissens von Risikolosigkeit gesprochen werden, auch wenn die “Altcoin-Ikone“ Raoul Pal ihn als „basically risk free“ (auf Deutsch: „im Grunde risikolos“) bezeichnete.

Bitcoin weniger volatil als Aktien-Indizes

Angesichts der Unsicherheit im Markt schwanken aktuell die Aktienmärkte sehr stark. Mittlerweile sogar stärker als der Bitcoin. Das liegt einerseits an der restriktiven Geldpolitik der US-Zentralbank (Fed) und anderseits an den geopolitischen Spannungen.

Der folgende Chart zeigt die Volatilität des Bitcoin abzüglich der des Dow Jones Industrial Average Index. Ein Wert kleiner als null bedeutet also, dass der Dow Jones stärker schwankt als der Bitcoin und vice versa.

Quelle: zerohedge auf Twitter

Der Dow Jones Industrial Average ist ein preisgewichteter Aktienindex, bestehend aus 30 Großkonzernen, die an der US-Börse gelistet sind. Neben dem S&P 500 und dem Nasdaq Composite zählt der Dow Jones Industrial Average zu einem der relevantesten US-amerikanischen Aktienindizes.

Von den drei Indizes ist der Dow Jones in aller Regel der am wenigsten volatile, da er zu einem größeren Anteil aus konservativen Unternehmen, wie McDonald’s und Coca-Cola besteht. Deshalb ist es auch nicht überraschend, dass aktuell auch die anderen beiden relevanten Indizes stärker schwanken als der Bitcoin:

Volatilität: Bitcoin vs. S&P 500 vs. Nasdaq Composite – Quelle: Action Forex

Natürlich ist das nur eine Momentaufnahme und somit kaum aussagekräftig. Man kann also noch nicht behaupten, dass der Bitcoin sich als sicheren Hafen bewähren kann.

Vielmehr zeigt das aber, dass vermeintlich sicherere Anlagen auch starken Schwankungen unterliegen können. Da die oben aufgeführten Aktien-Indizes aus mehreren verschiedenen Aktien bestehen, kann man dabei auch von einem diversifizierten Investment sprechen. Das soll eigentlich das Risiko und auch die Volatilität reduzieren.

Fairerweise muss man aber dazu sagen, dass im Gegensatz zu Bitcoin niemand Aktien-Indizes als Zahlungsmittel anpreist.

Bitcoins Volatilität

Die Schwankungen des Bitcoin sollten einen nicht beunruhigen. Das ist primär dem geschuldet, dass der Bitcoin erst rund 14 Jahre alt ist und viele Marktteilnehmer den Wert noch nicht einschätzen können. Bei Bitcoin greifen nämlich keine üblichen Bewertungsmethoden, wie bei anderen Vermögenswerten, da es keine Cashflows zu diskontieren gibt. Außerdem schreitet keine Zentralbank ein, um den Kurs zu stabilisieren, wie es nicht selten bei Anleihen der Fall ist.

Trotzdem nehmen die Preisausschläge beim Bitcoin kontinuierlich ab und das sollte sich mit einer weiteren Verbreitung auch so fortführen.

60-Tages-Volatilität des Bitcoin seit 2010 – Quelle: Buy Bitcoin Worldwide

Eine abnehmende Volatilität kann die Adoption institutioneller Investoren weiter vorantreiben, da dies für sie weniger Risiko suggeriert. Zusätzlich kann Bitcoin besser beliehen, also für einen Kredit hinterlegt werden, wenn die Preisausschläge weniger stark sind. Und letztlich ist auch stabilerer Kurs förderlich, wenn Bitcoin als Zahlungsmittel massentauglicher werden soll.

Man kann aber auch argumentieren, dass die Schwankungen des Bitcoin positiv zu werten sind. Sie ziehen nämlich Spekulanten an, die sich dann aber tiefer mit der Thematik beschäftigen und schließlich überzeugte Bitcoiner werden.

Trotzdem muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass Bitcoin nativ nicht volatil ist – eher im Gegenteil. Im Bitcoin-Netzwerk gibt es klare Regeln, die niemand einfach ändern kann und alles ist verifizierbar. Man kann also auch behaupten, dass nur die Welt drumherum volatil ist.

„Warte… Also Menschen sind volatil, nicht Bitcoin“ „War schon immer so“ – Quelle: Twitter

Turbulenzen an den Börsen

Wie die meisten wohl mitbekommen haben, ist der Bitcoin-Preis vor einigen Monaten stark abgestürzt. Von einem starken Preisverfall blieben aber auch große börsennotierte Unternehmen nicht verschont. Wenn man sich die Aktienkurse etablierter Unternehmen in den letzten ein bis zwei Jahren ansieht, dann könnte man fast meinen, dass es sich hierbei um hochspekulative Altcoins handelt.

Bitcoin hat von seinem Hoch rund 72 % verloren. Allseits bekannte Unternehmen, wie PayPal, Netflix und Shopify jedoch noch mehr:

Bitcoin in USD – Quelle: TradingView
Netflix Aktie in USD – Quelle: TradingView
PayPal Aktie in USD – Quelle: TradingView
Shopify Aktie in USD – Quelle: TradingView

Und sogar das vermeintlich sicherste Investment, Staatsanleihen, ist auch kein sicherer Hafen mehr. Beispielweise haben 30-jährige Staatsanleihen von Großbritannien auch weit mehr als 60 % an Wert einbüßen müssen. Und diese werden im britischen Pfund bepreist, welches wiederum stark gegenüber dem US-Dollar in dem Zeitraum abwertete.

Kurswert 30-jähriger UK-Staasanleihen – Quelle: Financial Times

Ändert sich das Narrativ?

Ein Hauptargument der Kritiker war immer, dass der Bitcoin zu stark schwankt. Die Begründung war dabei, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass man heute kauft und morgen das investierte Geld nur noch die Hälfte wert ist. Deshalb haben viele “Experten“ auch dazu geraten, Bitcoin nicht zu kaufen und dafür lieber ein diversifiziertes Portfolio aus Aktien und Staatsanleihen aufzubauen. Über mehrere Jahre hinweg hat ein Investment in Bitcoin aber nicht nur deutlich besser performt, sondern unterliegt aktuell auch weniger Schwankungen. Ein Argument gegen Bitcoin und pro traditionelle Anlagen fällt somit (zumindest derzeit) weg.

Die aktuelle Situation zeigt, dass auch die angeblich sichersten Anlagen stark im Preis fallen und schwanken können. Das könnte einige Menschen dafür sensibilisieren, auch die Schwankungen des Bitcoin auszuhalten. Wegen unserer Fiatwährungen sind wir nämlich ohnehin dazu gezwungen, unser Geld in volatile Vermögenswerte zu investieren, damit unsere Ersparnisse nicht unaufhaltsam an Kaufkraft verlieren.

Umgang mit Volatilität [keine Anlageberatung!]

Bei volatilen Anlageklassen, bei denen langfristig davon ausgegangen werden kann, dass diese im Preis steigen, bietet sich ein Sparplan an. Mit einem Sparplan kauft man immer zu einem festen Zeitpunkt, zum Beispiel wöchentlich oder monatlich, Anteile dazu. Der große Vorteil dabei ist, dass man die Emotionen rausnimmt. Gier bei einem steigenden Preis und Angst bei einem fallenden Preis beeinflusst dann nicht mehr die Anlageentscheidung.

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Haftungsausschluss: Relai konzentriert sich hauptsächlich auf den Schweizer Markt.