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Bankenfusion: Großbank UBS kauft die angeschlagene Credit Suisse

Am von
Credit Suisse

Nach einem gestrigen Tauziehen gibt es nun die Gewissheit. Die Credit Suisse wird von der Großbank UBS und damit von der größten Schweizer Geschäftsbank übernommen. Am Sonntagabend gaben die zwei Banken die Einigung bekannt, nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) mit einer Liquiditätshilfe von bis zu 100 Milliarden Schweizer Franken ihre Unterstützung zugesichert hatte.

Bedingungen des Deals

Der Schweizer Bundesrat und Vertreter der beiden Institute sowie die schweizerischen Aufsichtsbehörden gaben die Einigung bekannt. Die Credit Suisse und UBS waren sich zunächst uneinig über die Bedingungen der Übernahme. So bot die UBS einen Preis von einer Milliarde Schweizer Franken für die Bank. Die Credit Suisse lehnte dieses Angebot allerdings ab. Schließlich erhöhte die UBS ihr Angebot auf 3 Milliarden Schweizer Franken und die Credit Suisse nahm das Angebot an.

Das politische Interesse an dem Deal zwischen den beiden Banken war groß. So spielte die Schweizer Politik eine entscheidende Rolle sowohl bei der Vermittlung als auch finanziell. Die UBS erhält 9 Milliarden Schweizer Franken von der Regierung, um mögliche Verluste der Übernahme auszugleichen. Auch die Schweizerische Nationalbank greift der UBS unter die Arme und bot ihr eine Liquiditätshilfe von bis zu 100 Milliarden Schweizer Franken an. Insgesamt stellte die SNB damit den Schweizer Geschäftsbanken 150 Milliarden Schweizer Franken zur Verfügung, nachdem am Mittwoch die Zentralbank angekündigt hatte, die Credit Suisse mit Krediten in Höhe von 50 Milliarden Schweizer Franken zu unterstützen.

Die Kosten für die Übernahme werden die Investoren der Credit Suisse tragen, welche bei der Entscheidungsfindung nicht befragt wurden. Bei einer Übernahmesumme von 3 Milliarden Schweizer Franken erhalten die Anleger von Credit Suisse lediglich rund 75 Cent pro Aktie. Bei einem derzeitigen Marktpreis von 1,8 Schweizer Franken entspricht dies einer Abwertung von fast 60%.

Aber auch die Anleihegläubiger sind betroffen. Mit der Übernahme wurden sog. Additional-Tier-1-Anleihen (AT1) im Wert von rund 16 Milliarden für wertlos erklärt. Die Gläubiger müssen damit die Anleihen von ihrer Bilanz abschreiben. Bisher ist noch nicht bekannt, wer die AT1-Anleihen der Credit Suisse besaß. Sollten allerdings weitere (wichtige) Banken davon betroffen sein, könnte dies zu einer Verschärfung des Contagion- bzw. Ansteckungs-Effektes führen.

Bankenkrise erst am Anfang?

Die Übernahme erinnert an den Kauf der Investmentbank Bearn Stearns durch JPMorgan im Jahr 2008. JPMorgan kaufte die insolvenzgefährdete Bank zu einem Rabatt von 67% und damit zu ähnlichen Konditionen wie die UBS nun die Credit Suisse. Es scheinen sich erste Parallelen zur großen Finanzkrise von damals abzuzeichnen.

Auch wachsen die Befürchtungen, dass mit der Übernahme zwar eine Insolvenz abgewendet wurde, allerdings die Risiken lediglich verschoben wurden. Dies zeigen die sogenannten Credit Default Swaps der UBS. Marktteilnehmer kaufen CDS als eine Absicherung dagegen, dass die Anleihen nicht mehr bedient werden können. Tritt der antizipierte Zahlungsausfall ein, dann bekommt man die versicherte Kreditsumme von dem Versicherer ausbezahlt. Seit der Übernahme der Credit Suisse verdoppelte sich der Wert der CDS von UBS. Die Investoren sind folglich nicht davon überzeugt, dass die Probleme der Credit Suisse nachhaltig gelöst wurden, sondern lediglich mit der UBS auf eine andere Unternehmensbilanz verschoben wurden.

Der Wert der CDS von UBS verdoppelte sich nach der Übernahme. Quelle: Holger Zschaepitz, Twitter

Auch in den Vereinigten Staaten könnte sich diese Woche die Lage weiter verschlimmern. Mehrere Bankenaktien verzeichneten am vorbörslichen Handel bereits zweistellige Kursverluste. So verlor die First Republic Bank bereits 14% am heutigen Tag und wird notiert derzeit bei 18 US-Dollar.

Die monetäre Straffung scheitert

Die Liquiditätshilfe der SNB (insgesamt 150 Milliarden Schweizer Franken) und die Unterstützungsgelder der Schweizer Regierung (9 Milliarden Schweizer Franken) lassen sich nur schwer mit der monetären Straffung der Schweizerischen Nationalbank in Einklang bringen. Zwar beträgt die offizielle Inflationsrate in der Schweiz lediglich 3,4%, dennoch versuchte auch die Schweizerische Nationalbank frühzeitig, die Inflation mit Zinserhöhungen zu bekämpfen.

Teile der Bitcoin-Community spekulieren bereits seit Längerem, wann die Zentralbanken gezwungenermaßen ihren Kurs ändern und wieder zu einer lockeren Geldpolitik übergehen müssen. Die Fragilität des Fiatsystems, welche durch die interventionistischen Maßnahmen der Zentralbanken herbeigeführt wurde, lässt den Zentralbanken nur einen begrenzten Spielraum bei ihren Entscheidungen. Das frisch beschlossene internationale Abkommen der Zentralbanken zur Liquiditätshilfe könnte ein weiteres Indiz dafür sein, dass nicht nur die schweizer Zentralbank ihren Kurs bald ändern könnte, sondern auch weitere westliche Zentralbanken folgen könnten.

Der Bitcoin könnte doppelt davon profitieren. Zum einen würde er von der expansiven Geldpolitik der Zentralbanken profitieren, zum anderen allerdings auch von dem möglichen Vertrauensverlust in die Zentralbanken. Der Bitcoin wurde schließlich als dezentrale Alternative zu dem Fiatsystem geschaffen, das von den Zentralbanken zentral gesteuert wird. Ein Umschwenken der Zentralbanken zu einer expansiven Geldpolitik, obwohl die Zentralbanken die Inflationsbekämpfung zum obersten Ziel erklärt hatten, könnte weiter an der Kredibilität der Zentralbanken rütteln und damit den Bitcoin stärken.

Ausblick

Die kommende Woche dürfte eine äußerst spannende werden. Zunächst deutet der vorbörsliche Handel der Bankenaktien auf keine Entspannung an den Märkten hin. Weitere Sorgenkinder der Bankenindustrie wie die First Republic Bank könnten in dieser Woche noch gezwungen werden, ihren Geschäftsbetrieb einzustellen. Ein weiterer Höhepunkt dürfte das morgen beginnende FOMC-Meeting sein, bei dem die Fed am Mittwoch ihre Zinsentscheidung bekannt geben wird. Aufgrund der Bankenkrise sind sich die Märkte unsicher, ob die Fed die Zinsen weiter erhöhen, oder ob die Fed das derzeitige Zinsniveau beibehalten wird. Auch die Rede des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell ist mit Spannung zu erwarten. Es wird das erste Mal sein, dass sich Powell zu der Bankenkrise in den Vereinigten Staaten äußern wird. Wie kein anderes Ereignis in der jüngsten Vergangenheit zeigt das aktuelle Geschehen und die Zwickmühle in der sich die US-Zentralbank befindet, weshalb jeder Investor den Bitcoin als eine Absicherung gegen die Fragilität des Finanzsystems benötigen könnte.


Mit der Übernahme steht die Schweizer Traditionsbank nun vor dem Aus. Wer auf eine alternative Schweizer Bank ausweichen möchte, ist bei dem Unternehmen Shift Crypto richtig. Denn anders als die Credit Suisse lässt dich Shift Crypto mit der Hardware Wallet BitBox02 auch wirklich dein Geld verwahren – ohne Gegenparteirisiko!

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