Ziemlich genau ein Jahr ist es nun her, dass Blocktrainer.de sehr umfassend über das Projekt BitcoinPOS und die beiden damit in Zusammenhang stehenden Projekten Stellarfund und G999 berichtete. Unter anderem in Zusammenarbeit mit Reportern vom Handelsblatt, stellten wir einige Verbindungen zu den Hintermännern her und deckten zahlreiche rote Flaggen auf, die das Projekt in unseren Augen schon damals sehr dubios wirken ließen.

Aufgrund unserer Recherche gaben wir schlussendlich unsere Einschätzung ab, dass es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht um legitime Projekte handelt und wir deswegen vor einem Investment warnten.

Da uns damals zahlreiche Personen widersprachen und mittlerweile ein ganzes Jahr vergangen ist, möchten wir nun gerne einen Blick auf die entsprechenden Projekte werfen. Sind sie noch am Markt? Wie war die Kursentwicklung? Haben sie sich schlussendlich tatsächlich als Betrugsschema entpuppt?

Rückblick - Was war geschehen

Durch einen Werbespot mit Model und TV-Moderatorin Sophia Thomalla wurden wir im Dezember 2020 auf die beiden Projekte BitcoinPOS und G999 aufmerksam gemacht. Da uns ein "Bitcoin Proof-of-Stake" schon beim Namen sehr merkwürdig vorkam, begannen wir damit uns das Projekt genauer anzusehen.

Der Werbespot ist übrigens noch immer bei Youtube zu finden.

Wie eingangs bereits erwähnt, stießen wir im Zuge unserer Recherchen auf viele Hinweise, die bei uns sofort die Alarmglocken schrillen ließen. Alle roten Flaggen und dubiosen Hintergründe an dieser Stelle nochmals aufzulisten würde keinen Sinn ergeben und zu weit führen. Wer sich dafür interessiert, sollte sich am besten den hier verlinkten Originalbeitrag dazu ansehen.

Da wir ursprünglich davon ausgegangen sind, dass Frau Thomalla selbst nur ein Opfer der Projektverantwortlichen war und als Werbeikone benutzt wurde, ohne zu wissen, wofür sie eigentlich wirbt, haben wir über verschiedene Wege Kontakt mit ihr aufgenommen und ihr mehrere Warnungen zukommen lassen.

Die Warnungen tat die B-Prominente allerdings als nichtig ab und warf uns vor, dass wir uns nur an Ihrer Reichweite hochziehen möchten. Auch die zahlreichen Twitter-User, die ihr tagtäglich schrieben, sie solle sich das ganze nochmals genauer ansehen, ignorierte sie entweder oder bezeichnete diese als "Hater". Anschließend machte sie weiterhin Werbung für die Projekte, was schlussendlich dazu führte, dass wir mittlerweile stark davon ausgehen, dass sich Frau Thomalla durchaus bewusst war, wofür sie da eigentlich wirbt.

Wie ist der Status Quo?

Wir wollen nun darauf eingehen, was innerhalb des Jahres 2021 nun aus den drei Projekten BitcoinPOS, G999 und Stellarfund geworden ist.

BitcoinPOS

Zur angeblichen "Proof-of-Stake"-Version von Bitcoin braucht man eigentlich nicht viele Zeilen schreiben, denn ein Bild sagt bekanntlich manchmal mehr als tausend Worte:

Der Kursverlauf von BitcoinPOS
Quelle: CoinmarketCap

Von zwischenzeitlich fast 200 US-Dollar pro Coin sank der Kurs auf mittlerweile wenige Cent. Das Projekt ist de facto am Ende und zahlreiche Anleger haben (auch dank Frau Thomalla) eine Menge Geld verloren.

Aber wie sieht es bei den anderen beiden Projekten aus?

G999

Der Kursverlauf von G999 gibt im Grunde ein ähnliches Bild ab. Da das Handelsvolumen bei diesem Coin jedoch extrem niedrig ist, kommt es immer mal wieder zu (künstlich herbeigeführten?) Ausschlägen nach oben. G999 hat zwischenzeitlich aber auch weit über 95% seines Kurswertes eingebüßt und mittlerweile findet sich bei CoinmarkeCap auch eine entsprechende Warnung vor dem Projekt, da gegen die Hintermänner bereits seitens der Strafverfolgungsbehörden ermittelt wird.

Der Kursverlauf von BitcoinPOS
Quelle: CoinmarketCap

Stellarfund

Wie erwartet entpuppte sich auch das dritte damit zusammenhängende Projekt namens Stellarfund schlussendlich als Schneeballsystem. Während die versprochenen Renditen anfangs noch ausgezahlt wurden, stoppte dies im Laufe der Zeit und das Kartenhaus brach zusammen.

Die Webseite stellarfund.io wurde mittlerweile vom FBI und dessen australischem Pendant blockiert beziehungsweise abgeschaltet.

"Diese Domain wurde konfisziert."
Quelle: stellarfund.io

Warnung

Es kommt immer wieder vor, dass sich Betrüger einerseits das Unwissen und andererseits die Gier vieler Menschen zunutze machen, um diese um ihr Erspartes zu bringen.

Egal welcher Influenzer, welches Model, welcher Promi oder wer auch immer für ein Projekt wirbt, man sollte sich immer die Faktenlage ansehen, verschiedene Quellen betrachten und vielfältig Meinungen einholen, um sich letzten Endes ein eigenes Bild machen zu können.

Austauschportale wie unser kostenloses Blocktrainer-Forum sind in der Regel ein idealer Anlaufpunkt, um sich mehrere Meinungen von erfahrenen Leuten einzuholen. Als Faustregel gilt: Klingt ein Projekt oder eine Anlageoption zu gut, um wahr zu sein, so ist sie es in den meisten Fällen auch nicht.

Also zögere nicht, unsere Community um Rat zu fragen, wenn du auf ein Projekt stößt, das du zwar interessant findest, das aber eventuell ein mulmiges Bauchgefühl auslöst. Wie heißt es heut in Bitcoiner-Kreisen so schön: "Plebs together strong".


Wer bei seriösen Anbietern Geld in Kryptowährungen wie z.B. Bitcoin anlegen möchte, der sollte auf die folgenden drei einen genaueren Blick werfen.