In einem Schreiben an SEC-Chef Gary Gensler, haben die beiden demokratischen US-Senatoren Jack Reed und Laphonza Butler Bedenken hinsichtlich der Genehmigungen von weiteren Krypto-ETFs zum Ausdruck gebracht. In ihrem Brief betonen sie die Notwendigkeit, den Schutz von Investoren zu verstärken und die Zulassung weiterer Krypto-ETFs zu überdenken.

Alexander Grieve, der Verantwortliche für Regierungsangelegenheiten bei der Investmentfirma Paradigm, hatte den Brief gestern via 𝕏 veröffentlicht und einige interessante Gedanken dazu geteilt.

Der Erfolg der [Bitcoin-ETFs] hat einigen Abgeordneten auf dem Kongress sichtlich Kopfzerbrechen bereitet. Der Senator Jack Reed und die Senatorin Laphonza Butler haben ein Schreiben an die SEC gesendet und fordern:
– keine weiteren ETFs für andere Token
– Brokern und Beratern, die BTC-ETFs empfehlen, das Leben schwer zu machen (d. h. Untersuchungen/Überprüfungen)
Alexander Grieve

Die Senatoren fordern die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC auf, die Entwicklungen um die neuen ETFs genau zu überwachen und die vollständige und genaue Kommunikation dieser Produkte zu sichern.

Besonders auffällig ist die Kritik an der Vermarktung der Bitcoin-ETFs, die laut den Senatoren in ihrer Darstellung und Namensgebung irreführend sein sollen. Die Politiker warnen davor, dass die Bezeichnungen „Fonds“ oder „ETF“ fälschlicherweise den Eindruck erwecken könnten, dass die vollen Schutzmaßnahmen des Investment Company Act von 1940 Anwendung finden. Tatsächlich unterliegen Bitcoin-ETFs diesen Vorschriften aber nicht, was sie von traditionellen Investmentfonds unterscheidet.

Broker und Berater, die Bitcoin-ETFs empfehlen, sollen nach Ansicht der beiden Demokraten gewährleisten, dass insbesondere Privatanleger über alle nötigen Informationen verfügen, um Risiken richtig abschätzen zu können.

Wir fordern die SEC auf, im Rahmen ihrer bestehenden Befugnisse mehrere konkrete Schritte zu unternehmen, [und die] Kommunikation von Brokern und Beratern in Bezug auf Bitcoin-ETFs sorgfältig zu prüfen, um sicherzustellen, dass Anleger vollständige und genaue Informationen über diese Produkte erhalten.
Auszug aus dem Brief

Bitcoin vs. Krypto

Weiterhin appellieren Reed und Butler an die SEC, strenge Beschränkungen für die Präzedenzwirkung der Genehmigung von Krypto-Produkten zu setzen, um das Risiko von Betrug und Missbrauch zu minimieren. Sie argumentieren, dass der Bitcoin-Markt zwar Schwächen gezeigt hat, aber dennoch transparenter und etablierter ist als Märkte anderer Kryptowährungen, die noch anfälliger für Manipulationen sein könnten. Damit könnten die beiden wohl auf die derzeit in der Diskussion stehenden Anträge für Spot Ethereum-ETFs anspielen.

Letztlich sind wir der Meinung, dass die SEC die Anwendung dieser Genehmigungen als Präzedenzfall streng begrenzen sollte.
Auch wenn der Bitcoin-Markt ernsthafte Schwächen aufweist, so ist er doch weitaus etablierter und kontrollierter als der Markt für jede andere Kryptowährung. So anfällig Bitcoin für Betrug und Manipulation auch sein mag, die Märkte für andere Kryptowährungen sind weitaus anfälliger für Missbrauch.
Auszug aus dem Brief

Nach einer kurzen Erklärung, dass Privatanleger mit enormen Risiken konfrontiert werden würden, wenn ETFs für weniger liquide und weniger integere Kryptowährungen auf den Markt kämen, sprachen die beiden Senatoren eine abschließende Empfehlung an Gensler und seine Behörde aus.

Die Kommission ist nicht verpflichtet, solche Produkte zu genehmigen, und angesichts des Risikos sollte sie dies auch nicht tun.
Auszug aus dem Brief

Keine Krypto-ETFs?

Den ETF-Analysten von Bloomberg, Eric Balchunas, bestärkt die Meldung in seiner These, dass vermutlich neben den Bitcoin-ETFs vorerst keine für Kryptowährungen zugelassen werden. Bei den Bitcoin-ETFs war sich Balchunas schon lange vorher sicher, dass die Anlagevehikel grünes Licht bekommen werden.

Der durchschlagende Erfolg der Bitcoin-ETFs beunruhigt hochrangige Demokraten. Die Reue des Käufers. Dies ist einer der Gründe, warum wir pessimistisch sind, was die Zulassungschancen von Ethereum-Spot-ETFs angeht.
Eric Balchunas auf 𝕏

Eine offizielle Stellungnahme zu dem Brief gibt es bis dato weder seitens Gary Gensler noch der SEC im Allgemeinen.