Die US-Inflation ist auf dem höchsten Stand seit 40 Jahren. Das amerikanische Büro für Arbeitsmarktdaten gab die Teuerungsrate für den Februar mit 7,9% an und übertraf damit den Vormonatswert von 7,5%.

Am stärksten von der Inflation waren wie in den letzten Monaten die Energiepreise betroffen. Der Preis für Benzin stieg im Jahresvergleich um 38%, Gas um 23% und die Stromkosten um 9%. Es muss erwähnt werden, dass diese Zahlen den Februar repräsentieren. Der Ukraine-Krieg spiegelt sich in diesen Zahlen also noch nicht wider. Seit dem Ausbruch des Krieges sind die Ölpreise um 20% gestiegen, weshalb eine Entspannung auf dem Energiemarkt nicht in Sicht ist.

Schließt man die steigenden Energiepreise mithilfe der Kerninflation aus, erreicht die Inflation dennoch 6,4%. Die Preise für Lebensmittel stiegen im Durchschnitt um einen Prozentpunkt. Die Lage auf den Rohstoffmärkten könnte die Lebensmittelpreise noch weiter nach oben treiben. Russland und die Ukraine sind global wichtige Weizenlieferanten. Aufgrund der verringerten Exporte dieser Länder stieg der Weizenpreis in diesem Monat bereits um 54%.

Bitcoin reagierte auf die Meldung der hohen Inflation sehr volatil. Innerhalb von 5 Minuten stieg der Wert der Digitalwährung um 2,5% auf 40.300 US-Dollar. Daraufhin folgte aber ein genauso schneller Abverkauf auf 38.500 US-Dollar. Grundsätzlich reagierten die Märkte zurückhaltend auf die Nachricht. Nur der amerikanische Anleihemarkt zeigte eine stärkere Reaktion. Die Renditen der 10-Jahres-Staatsanleihen stiegen um 4,15% auf nun 2%. Der Anleihenmarkt rechnet mit einer Zinserhöhung seitens der amerikanischen Zentralbank (FED) in der nächsten Woche.

In einer Woche am 17. März findet das zweite diesjährige FOMC-Meeting der Federal Reserve statt, auf dem sie über weitere monetäre Entscheidungen berät. Finanzanalysten rechnen aufgrund der anhaltenden hohen Inflation mit einer Zinssteigerung. Allerdings ist noch offen, ob die FED mit 0,25% einmal die Zinsen anheben wird oder gleich mit 0,5% doppelt. Aufgrund des Ukraine-Krieges sind Optionen der Zentralbank eingeschränkt. Eine zu starke Zinserhöhung könnte die Wirtschaft zu stark belasten und eine Rezession auslösen. Eine Stagnation der Wirtschaft bei anhaltenden hoher Inflation (=Stagflation) wünscht sich niemand in der amerikanischen Regierung. Eine schwierige Aufgabe für die amerikanische Zentralbank.