Im Februar 2023 kündigten die Entwickler der BlueWallet, eine der beliebtesten Bitcoin- und Lightning-Wallets für das Smartphone, die Einstellung des eigenen Lightning-Services an. Als reiner Custodial-Service, also mit vollständiger Kontrolle über die Gelder der Nutzer, war dieser zwar sehr praktisch, brachte aber auch entsprechende Risiken mit sich und widersprach ganz allgemein dem Grundsatz von Bitcoin, möglichst niemandem sein Geld anvertrauen zu müssen.

Auch die Entwickler waren dieser Meinung und beschlossen ihre LNDHub-Node, welche ohnehin nur als "Wochenend-Experiment" konzipiert war, offline zu nehmen. Bestehenden Nutzern wurde bis zum 31. Mai Zeit gegeben, ihre noch vorhandenen Satoshis mit einer gewöhnlichen Lightning-Zahlung abzuziehen und in Sicherheit zu bringen. Für Nutzer, die genau dies versäumt haben, gibt es allerdings auch weiterhin die Möglichkeit, über ein Formular eine Auszahlung der eigenen Bitcoin zu beantragen.

Wiederherstellung

Um eine solche Wiederherstellung zu beantragen, benötigt man lediglich eine eigene Bitcoin-Adresse, um das Geld in Empfang zu nehmen, eine E-Mail-Adresse und die Account-Information aus der BlueWallet, die man sich im Idealfall bei der Einrichtung ohnehin als zusätzliches Backup bereits notiert hat. Ansonsten kann diese, sofern die entsprechende Lightning-Wallet in der App noch aufgelistet wird, mit Tippen auf die drei Menüpunkte unter Export/Backup jederzeit abgerufen werden.

Die Account-Information beginnt mit lndhub:// und sieht beispielhaft folgendermaßen aus:

lndhub://7f8584af03be3858d431:9f163e1f55104aebac96

Nach Ausfüllen der benötigen Daten im Formular muss man sich allerdings noch etwas gedulden, da die Auszahlungen gesammelt und nur "alle paar Tage" stattfinden.

Alternativen

Wer sich nach der (hoffentlich) erfolgreichen Rettung der eigenen Bitcoin aus dem Custodial-Service der BlueWallet nach einer guten Alternative umschaut, der muss gar nicht so weit schauen. Denn natürlich kann man sich auch weiterhin mit der BlueWallet zu einem eigenen LNDHub verbinden und diese wie bisher als Lightning-Wallet nutzen - ohne einem zentralen Dienstleister vertrauen zu müssen.

Wem das zu viel Aufwand bedeutet, kann einen Blick auf Alternativen wie Muun oder die Phoenix Wallet werfen, bei denen man zwar keine eigene Lightning-Node benötigt, aber dennoch die volle Kontrolle über die Schlüssel, und damit auch über die eigenen Bitcoin behält. Letztere wird in naher Zukunft auch ein größeres Update mit niedrigeren Gebühren und einer allgemein besseren Nutzererfahrung erhalten.

Blocktrainer.de rät bei den verbleibenden und nach wie vor sehr beliebten Custodial-Dienstleistern wie beispielsweise Wallet of Satoshi zur Vorsicht. Auch wenn diese Anbieter günstig und einfach zu bedienen sind, sollte man diesen, wenn überhaupt, nur möglichst kleine Geldbeträge überlassen, da es keine Garantie gibt, dass man im schlimmsten Fall noch an seine Bitcoin gelangen kann.