Weil Elon Bitcoin Zahlungen stoppt, stornieren Bitcoiner ihre TESLA Bestellungen

Eine rote $10.000-Kerze wirkt beim zweiten Mal weniger schockierend. Und obwohl Bitcoin nach einem fast sofortigen Absturz auf $45.000 auf dem Weg der Besserung ist, bleibt der Schuldige im Zentrum der Aufmerksamkeit: Elon Musk, der Wellen des Schocks, der Verwirrung und der Empörung durch den gesamten Bitcoin-Space schickte, als er am Mittwoch ankündigte, dass Tesla keine Bitcoin-Zahlungen in ihrem Store mehr akzeptieren würde.

Doch nicht die Abschaffung von Bitcoin-Zahlungen selbst, sondern der Grund für den Schritt ist das, was für Diskussionen unter Tesla und Bitcoin-Anhängern gesorgt hat. "Wir sind besorgt über die schnell zunehmende Nutzung fossiler Brennstoffe für Bitcoin-Mining und -Transaktionen, insbesondere Kohle, die die schlimmsten Emissionen von allen Brennstoffen hat", schrieb Musk auf Twitter.

Bemerkenswert ist, dass Tesla offenbar keine Pläne hat, mehr von seinen aktuellen Bitcoin-Beständen zu verkaufen. Jedoch will sich der Autohersteller Kryptowährungen näher ansehen, die weniger als ein Prozent der Bitcoin Energie pro Transaktion verwenden, so Musk.

Der Tweet hat zu erheblichem Gegenwind gegen den Tesla-Chef und seine Firma geführt, wobei eine wachsende Zahl von Twitter-Nutzern ihre Stornierung von Tesla-Bestellungen bekannt gab oder ankündigte, Tesla-Produkte zu boykottieren.

Viele haben ihre Missbilligung über Teslas Rechtfertigung geteilt, aus einer Vielzahl von Gründen.

Einige stellen Teslas Sorgfaltspflicht in Frage

Tatsächlich kommt die Ankündigung eher unerwartet, da Tesla erst im März begann, Bitcoin zu akzeptieren.

"Ich weigere mich zu glauben, dass einer der klügsten Menschen auf der Erde - @elonmusk - ERST JETZT realisiert dass Bitcoin Strom verwendet" hat Finanz-YouTuber Andrei Jikh getwittert.

Seit Tesla vor weniger als zwei Monaten begonnen hat, Bitcoin zu akzeptieren, hat die breitere Bitcoin-Mining-Landschaft keine drastischen Veränderungen erfahren, die Umweltbedenken erklären würden, die auf neuen Informationen basieren, zu denen das Unternehmen vor zwei Monaten noch keinen Zugang hatte. Viele haben auf einen Kommentar hingewiesen, den Musk als Antwort auf einen Tweet von Jack Dorsey im April gepostet hat, in dem der Twitter-CEO schrieb, dass "Bitcoin Anreize für erneuerbare Energie bietet."

Da es keine offensichtliche Erklärung für den Sinneswandel gibt, haben einige Twitter-Nutzer spekuliert, ob Musk hinter der Entscheidung steckt oder ob der Schritt das Ergebnis von externem Druck aus dem Tesla-Vorstand oder sogar einer staatlichen Einmischung ist. Der Moderator des Investor's Podcast, Preston Pysh, schrieb in einer Antwort an Musk: "Wurde jemand von der Regierung angeschnauzt, die euch massive Subventionen zahlt, damit ihr jedes Quartal geschäftsfähig bleiben könnt?"

Andere glauben, dass Musk auf weitere günstige Bitcoins aus sein könnte:

"Elon wollte den Bitcoin Preis abstürzen lassen, um ihn wieder zugänglicher zu machen.

Er gibt euch eine weitere Chance um günstig einzukaufen bevor wir die Konsolidierungsphase hinter uns lassen und nach oben ausbrechen."

Es ist unklar und unbewiesen, ob der Tesla CEO versucht, den Markt zu manipulieren. Allerdings ist dies nicht das erste Mal, dass Musk wegen seiner öffentlichen Äußerungen unter Beschuss geraten ist; viele haben ihn beschuldigt, das Marktgeschehen rund um den selbsternannten Memecoin Doge direkt zu beeinflussen, für den Musk stark geworben hat.

Ein Schluss der auf Fehlinformationen beruht

Mit seinem Tweet griff der Tesla-CEO eine Diskussion auf, die in den letzten Jahren immer wieder neu entfacht wurde. Die Diskussion um den CO2-Fußabdruck von Bitcoin hat mit Abstand die meiste Kritik an dem Vermögenswert in seiner jüngsten Bullenmarktphase verursacht und während viele das Umweltbewusstsein zu schätzen wissen, glauben sie, dass Musks Ansicht über die Auswirkungen von Bitcoin auf das Klima auf falsch verstandenen Informationen basiert.

Ein Großteil der Kritik richtete sich auch gegen Musks ungenaue Beschreibung des Energieverbrauchs von Bitcoin pro Transaktion. MicroStrategy CEO Michael Saylor schrieb in einer Antwort, "ironisch, weil keine inkrementelle Energie in einer #bitcoin-Transaktion verwendet wird".

Saylor merkte weiter an, dass im Großen und Ganzen der "Nettoeinfluss von Bitcoin auf den Verbrauch von fossilen Brennstoffen im Laufe der Zeit negativ sein wird."

Die vom Bitcoin-Netzwerk verbrauchte Energie wird verwendet, um eine Billion Dollar an Wert zu sichern. Die Diskussion darüber, ob dies eine gerechtfertigte Allokation von Energie ist, spaltet weiterhin die Meinungen.

Ein beliebtes Gegenargument, auf das viele Bitcoiner als Reaktion auf Musks Ankündigung hingewiesen haben, ist das der Heuchelei, den Energieverbrauch von Bitcoin zu tadeln, während man den von Edelmetallen wie Gold oder dem Fiat-Geldsystem ignoriert - was den Energieverbrauch von Bitcoin in den Schatten stellt.

Darüber hinaus widersprechen viele Musks Darstellung des Bitcoin-Minings als Großverbraucher fossiler Brennstoffe und haben die große Anzahl von Minern bemerkt, die ihren Betrieb mit erneuerbarer Energie betreiben und oft sogar überschüssige Energie nutzen, um ansonsten verschwendete Energie in Geldwerte umzuwandeln.

Der CSO von Blockstream, Samson Mow, verwies auf einen im April veröffentlichten Bericht des von Dorsey geführten Unternehmens Square, der das Potenzial von Bitcoin als Treibstoff für saubere Energie hervorhebt, da es in der Lage ist, die Probleme der Unterbrechung und Überlastung zu lösen, die mit der Erzeugung erneuerbarer Energie verbunden sind. Blockstream selbst betreibt groß angelegte Bitcoin-Mining-Anlagen, die Wasserkraft nutzen.

Das Umweltargument gegen das Bitcoin-Mining baut oft auf der Prämisse auf, dass viele Miner in China angesiedelt sind, einem großen Produzenten von kohlebasierter Energie. Es ist jedoch schwierig festzustellen, wie viele Miner ihre Maschinen tatsächlich mit Kohle betreiben. Tatsächlich nutzen viele überschüssige Energie, die von Wasserkraftwerken in der Region Sichuan erzeugt wird.

Alles Teil eines größeren Plans?

Während Musks Tweet den Bitcoin in seinem Aufwärtstrend erschüttert hat, deutet seine Wortwahl auf eine temporäre Aussetzung hin, bis Tesla Vertrauen in die Energiequellen des Bitcoin hat. Ob oder wann das der Fall sein wird, ist unklar. In den ersten Stunden nach der Ankündigung hat sich eine sehr spezifische Sichtweise herauskristallisiert: die eines Hintergedankens.

Heute: "... sobald das Mining auf nachhaltigere Energie umgestellt wird."

Auch heute: Elon kauft den Dip.

Demnächst: Tesla kündigt Gigamine an, die größte Bitcoin-Miningfarm der Welt, die zu 100% von der Sonne angetrieben wird.

Alle Spekulationen rund um diese Meldung, die Bitcoin Besitzer in einen weiteren $10,000 Dip schickte, bleibt derzeit genau das: Spekulation. Bei Redaktionsschluss hat sich Bitcoin auf fast $51,000 erholt.