Der beliebte Messenger-Service Telegram hat nun ein Krypto-Wallet integriert, mit dem die mehr als 550 Millionen Nutzerinnen und Nutzer fortan Bitcoins sowie den App-eigenen Coin "TON" kaufen, versenden und verwahren können. Der Transfer innerhalb der Anwendung funktioniert jedoch ausschließlich über den Toncoin. BTC können jedoch an externe Wallets transferiert werden.

Bitcoin via Telegram

Um die Funktion freizuschalten, muss man den Kontakt "@wallet" suchen und eine Konversation starten. Nachdem man seinem Smartphone gestattet hat, zur Verifikation die hinterlegte Telefonnummer preiszugeben, gelangt man in das Hauptmenü des Wallet-Bots. Unter dem Punkt "My Wallet" kann man schließlich auswählen, ob man BTC ein- bzw. auszahlen, handeln, oder via Kreditkarte kaufen möchte. Zu den Gebühren ist uns bisher nichts bekannt. Interessanterweise, nutzt das Telegram-Wallet sogenannte "Legacy"-Adressen, welche das älteste der bisherigen Bitcoin-Adressformate darstellt.

Die Krux mit dem Toncoin (TON)

TON steht für "The Open Network" und sollte nach Ansicht der Telegram-Betreiber eigentlich eine Art-"Super Kryptowährung" werden. Nachdem Telegram im Jahr 2019 etwa 1,7 Milliarden US-Dollar für die Entwicklung eines eigenen TON-Tokens eingesammelt hatte, wurde das Unternehmen von der SEC verklagt, da diese in dem Vorgehen eine illegale Geschäftstätigkeit sahen. Das Unternehmen wurde zu einer Strafzahlung und der Rückgabe des Geldes an die Investoren verurteilt.

Daraufhin gab es einen separaten TON-Token, eine Art "Spin-off", der zwar unabhängig von Telegram entwickelt wird, aber sich dennoch der Unterstützung von Telegram-CEO Pavel Durov erfreut. Eben jener Token wurde nun in die Wallet integriert und kann für direkte Zahlungen über den Messenger verwendet werden.

Warum Bitcoin-Zahlungen anders als beim beliebten "LNTX-Bot" nicht möglich gemacht wurden, ist unterdessen nicht bekannt. Wahrscheinlich dient das Ganze einfach als Promo-Maßnahme für den TON-Coin. Einen wirklich guten Grund, die integrierte Bitcoin-Wallet, die noch dazu ein veraltetes Adressformat verwendet, zu benutzen, können wir jedenfalls nicht erkennen.

Wer ein Software-Wallet verwenden möchte, findet zahlreiche bessere Alternativen auf dem Markt und für die sichere Verwahrung der eigenen Bitcoins ist eine Hardware-Wallet wie die BitBox02 ohnehin die beste Lösung.