Die derzeitige ungewisse makroökonomische Lage hat zu einem Abverkauf an den Märkten geführt. Auch der Bitcoin wurde infolge der Geldpolitik der amerikanischen Zentralbank (Fed) abverkauft. Nun äußerte sich der bekannte Investor Stanley Druckenmiller positiv über die Zukunft von Bitcoin und anderen Kryptowährungen und gab zugleich einen wirtschaftlichen Ausblick für das kommende Jahr.

In einem CNBC-Interview erklärte der 69-jährige Milliardär, dass Kryptowährungen eine Renaissance erleben könnten, wenn die Menschen das Vertrauen in die Zentralbanken verlieren.

Der Investor erklärte anhand der Bank of England, dass ein Vertrauensverlust in die Zentralbanken folgen könnte. Die Bank of England (BOE) gab gestern überraschend bekannt, ihr Programm zur monetären Straffung zu unterbrechen und startete ein neues Quantitative Easing (QE) Programm. Die BOE sah sich zu diesem interventionistischen Schritt gezwungen, da aufgrund des fallenden Anleihenmarkts britische Pensionsfonds in Zahlungsschwierigkeit gerieten. Für Druckenmiller könnte der Wechsel zwischen monetärer Straffung und Lockerung ein Grund dafür sein, weshalb die Menschen das Vertrauen in die Zentralbanken verlieren:

„Ich besitze keine Bitcoins. Es ist schwer für mich, so etwas zu besitzen, wenn die Zentralbanken ihre Geldpolitik straffen. Ich denke aber immer noch, wenn sich die Ereignisse der Bank of England wiederholen und in den nächsten zwei oder drei Jahren andere Zentralbanken folgen und die Dinge wirklich schlimm werden, es passieren kann, dass Kryptowährungen eine große Renaissance erleben, weil die Leute einfach das Vertrauen in die Zentralbanken verlieren.“

Stanley Druckenmiller

Zusätzlich gab Druckenmiller einen wirtschaftlichen Ausblick für das kommende Jahr. Finanzanalysten diskutieren bereits seit Längerem, wie lange die Federal Reserve die monetären Zügeln anziehen kann, bis die US-Wirtschaft in eine tiefe Rezession gerät. Der Vorsitzende der Fed, Jerome Powell, erklärte noch im Mai, dass eine weiche Landung möglich sei. Bei einer weichen Landung wird eine Verlangsamung der Wirtschaftsaktivitäten durch Zinsanhebungen herbeigeführt, ohne zugleich einen wirtschaftlichen Einbruch auszulösen.

Aufgrund der anhaltenden hohen Inflation diskutieren allerdings Experten, ob eine solche weiche Landung wirklich möglich sei. Auch Stanley Druckenmiller sieht die derzeitige Situation pessimistischer. Der Milliardär und sein Team erwarten eine harte Landung mit einer tiefgreifenden Rezession für das kommende Jahr:

Unsere Einschätzung ist eine harte Landung für Ende des Jahres 2023. Aber ich weiß nicht, ich habe mich in vielen Dingen geirrt. Ich könnte mich darin irren, aber unsere Prognose ist eine Rezession im Jahr 2023.“

Stanley Druckenmiller

Der Investor mit einem geschätzten Vermögen von 6,5 Milliarden US-Dollar äußerte sich schon mehrfach positiv über die Zukunft von Kryptowährungen und besonders Bitcoin. So erklärte der 69-Jährige, dass er in einem inflationären Bullenmarkt lieber Bitcoin als Gold besitzen würde. Zwar meidet der bekannte Investor in dem derzeitigen inflationären Bärenmarkt eine Investition in die größte Digitalwährung, allerdings lassen die positiven Aussagen Druckenmillers darauf schließen, dass der Milliardär in Zukunft einen Teil seines Portfolios in Bitcoin investieren könnte.