Die SEC hat gestern bekannt gegeben, dass sie den Gründer von Hex, Richard Heart (auch bekannt als Richard Schueler), und drei von ihm kontrollierte Projekte (Hex, PulseChain und PulseX) wegen Veruntreuung sowie Verstöße gegen die Wertpapiergesetze anklagt.

Die Vorwürfe

Richard Heart soll seit 2018 mit der Vermarktung von Hex als „Blockchain-Zertifikatsanlage“ mit hohen Renditen begonnen haben. Laut Heart wurde Hex als der „Vermögenswert mit der größten Wertschätzung in der Geschichte der Menschheit entwickelt“.

Daraufhin wurden von Dezember 2019 bis November 2020 Hex-ERC-20-Token ohne die entsprechende Wertpapier-Registrierung zum Verkauf angeboten und 2,3 Millionen Ethereum erwirtschaftet. Dabei soll Heart außerdem einen falschen Eindruck von einem bedeutenden Handelsvolumen und einer organischen Nachfrage erzeugt haben.

Von Juli 2021 und März 2022 geschah dasselbe mit zwei weiteren nicht registrierten Wertpapierangeboten in Form der Token PLS und PLSX. Die Einnahmen von jeweils mehreren Hundert Millionen US-Dollar (354 Millionen US-Dollar bei PLS; 676 Millionen US-Dollar bei PLSX) sollten angeblich für die Entwicklung des Netzwerks PulseChain bzw. der Handleslpattform PulseX verwendet werden. Zudem soll Heart auch eine Hex-Staking-Funktion angeboten haben, bei der angeblich Renditen bis zu 38 Prozent erzielt werden könnten.

Die SEC wirft ihm nun konkret vor, mit diesen Angeboten bewusst gegen die Registrierungsvorschriften der Wertpapiergesetze von 1933 verstoßen zu haben. Dabei habe er mehr als eine Milliarde US-Dollar eingesammelt.

Zusätzlich soll er die Investoren betrogen und gegen die entsprechenden Gesetze verstoßen haben. Anstatt PulseChain weiterzuentwickeln, soll Heart mindestens zwölf Millionen US-Dollar aus den Angebotserlösen von PLS veruntreut haben, um Luxusgüter wie Sportwagen, Uhren und einen einzigartigen, schwarzen 555-Karat-Diamanten mit dem Namen „The Enigma“ zu kaufen. Allein der Diamant kostete 4,3 Millionen US-Dollar. Heart präsentierte ihn stolz auf der Webseite von Hex und benannte ihn in „The HEX.COM Diamond“ um. Wie der Diamant bei der Entwicklung des Netzwerks behilflich sein sollte, wurde natürlich nicht erwähnt. 

Der HEX.com-Diamant, Quelle: hex.com

Die US-Börsenaufsicht fordert in der Anklageschrift eine einstweilige Verfügung, die Rückgabe ungerechtfertigter Gewinne zuzüglich Verzugszinsen, zivilrechtliche Strafen und andere gerechte Entschädigungen.

Fazit

Richard Heart ist mit seinen Kryptoprojekten ein perfektes Beispiel für die potenzielle Vorgehensweise von Betrügern in der Krypto-Branche. Mit vielversprechenden Behauptungen, gefälschter Nachfrage und falschem Handelsvolumen werden Investoren angelockt und zum Kauf der nutzlosen Token überredet. Während die meisten Investoren ihr eingesetztes Vermögen verlieren, schmückt sich Heart mit Reichtum und präsentiert diesen mit einer unglaublichen Dreistigkeit. Mit der Anklage der SEC und den damit verbundenen rechtlichen Konsequenzen scheint ihn seine Vergangenheit nun einzuholen.

Durch solche vermeintlichen Betrüger wird letztlich auch ein schlechtes Licht auf die gesamte Krypto-Branche und damit auch auf Bitcoin geworfen. Die geprellten Investoren lernen auf die harte Tour, was die Unterschiede zwischen „Krypto“ und Bitcoin sind. Denn Bitcoin konnte von Anfang an auf leere Versprechungen verzichten, da es keine zentralen Unternehmen mit egoistischen CEOs, die nur an die eigenen Gewinne denken, gibt. Bitcoin kann weder manipuliert noch zensiert werden und bietet somit jedem Menschen die Möglichkeit, an einem sicheren und dezentralen Netzwerk teilzunehmen und in einem harten Vermögenswert zu sparen.