Der Samsung Bitcoin Futures Active ETF (3135:HK), welcher von der Samsung Asset Management Hongkong (SAMHK) verwaltet wird, einer Tochtergesellschaft der bekannten südkoreanischen Samsung Gruppe, feierte heute sein Debüt an der Hongkonger Börse. Investoren erhalten mit dem Bitcoin ETF von Samsung eine einfache Möglichkeit, indirekt in die größte Digitalwährung zu investieren.

Der Bitcoin ETF von Samsung

Bei dem Bitcoin ETF handelt es sich um einen Futures ETF und dieser ist damit nicht direkt an den Marktpreis ("Spot") von Bitcoin gekoppelt. Der ETF wird den Spotpreis von Bitcoin nachbilden, indem er in Bitcoin-Futures-Produkte investiert, die an der Chicago Mercantile Exchange (CME) gehandelt werden. Der ETF wird hauptsächlich in die bekannten CME Bitcoin-Futures-Verträge investieren. Park Seong-jin, Leiter von Samsung Asset Management Hongkong, zeigte sich zufrieden mit dem Start des neuen Finanzprodukts:

„Hongkong ist der einzige Markt in Asien, an dem Bitcoin-Futures-ETFs auf dem institutionellen Markt notiert und gehandelt werden. Es wird eine neue Option für Investoren sein, die an Bitcoin als wettbewerbsfähigem Produkt interessiert sind.“

Park Seong-jin

Während in den westlichen Industrienationen Bitcoin-Finanzprodukte an den Börsen gehandelt werden dürfen, sind die Regularien in Asien restriktiver, weshalb die Sonderverwaltungszone Hongkong den einzigen Markt für ein solches Anlageprodukt bietet. Unterstützung erhält das Projekt aus der Politik. Der Finanzsekretär von Hongkong, Paul Chan bekräftigte erst kürzlich das Engagement von Hongkong und fügte hinzu, dass Hongkong daran arbeiten werde, neue Unternehmen aus der ganzen Welt anzuziehen. Der erste Bitcoin Futures ETF CSOP wurde erst im vergangenen Monat gelistet und konnte vor seinem Debüt bereits 70 Millionen US-Dollar einsammeln.

Probleme von synthetischen Bitcoin ETFs

Der Samsung Bitcoin Futures Active ETF bietet zwar seinen Investoren einen einfachen Zugang in die Welt von Bitcoin, allerdings besitzt dieser wie jeder Futures ETF von Bitcoin gewisse Nachteile. Zum einen handelt es sich bei dem Fonds um einen synthetischen Bitcoin ETF. Dies bedeutet, dass die Indexbildung durch ein indirektes Engagement erzeugt wird. Die Samsung Asset Management Hongkong kauft keine Bitcoin, sondern lediglich Bitcoin Zertifikate in Form von Future-Verträgen.

Bitcoin-Zertifikate werden innerhalb der Bitcoin-Community auch oft als Paper Bitcoin (dt. Papier Bitcoin) bezeichnet, denn diese können nicht von den Nodes des Netzwerks validiert werden. Ein wichtiges Versprechen von Bitcoin ist seine Limitierung auf ca. 21 Millionen BTC. Schon seit Längerem wird deshalb die Rolle von Paper Bitcoin in Bezug auf das Knappheitsversprechen von Bitcoin diskutiert.

Bitcoin ist zwar knapp, Bitcoin-Zertifikate können dagegen beliebig erstellt werden, weshalb die Ausgabe von Bitcoin-Zertifikaten durch Drittparteien die Knappheit von Bitcoin künstlich aushebeln könnte, befürchten Kritiker. Voraussetzung ist dafür, dass die Nutzer von Bitcoin den ausgebenden Drittparteien der Paper Bitcoin vertrauen und keine Unterscheidung mehr zwischen den Paper Bitcoin und den "echten" Bitcoin vornehmen.

Die FTX-Insolvenz demonstrierte das Problem der Paper Bitcoin. Die insolvente Krypto-Börse versprach zwar seinen Kunden, dass ihre Einlagen vollständig gedeckt waren, als der Bank Run allerdings begann und die Kunden ihre echten BTC abziehen wollten, flog der Schwindel auf und das Kartenhaus brach zusammen. Kein Nutzer von FTX kann sich sicher sein, ob dieser mit Paper Bitcoin oder echten Bitcoin auf der Plattform handelte.

Zusätzlich besitzen die Käufer mit dem Kauf des Bitcoin Futures ETFs keine Möglichkeit, ihre Bitcoin selbst zu verwahren. Dieser Punkt trifft auf jeden Bitcoin ETF zu, unabhängig davon, ob dies ein physischer oder synthetischer ETF ist. Die Ereignisse auf den Kryptomärkten im vergangenen Jahr haben gezeigt, wie wichtig die Selbstverwahrung ist. Auch große Unternehmen wie Samsung bergen ein Drittparteienrisiko. Bitcoin als der erste Vermögenswert, welcher aufgrund seiner dezentralen Eigenschaften kein Drittparteienrisiko besitzt, kann das Vertrauensproblem in zentrale Vermögensdienstleister lösen. Dies kann aber nur geschehen, wenn eine möglichst große Zahl der Bitcoin-Nutzer, die Wichtigkeit der Selbstverwahrung auch erkennen.


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