Die US-amerikanische Kryptowährungsbörse Kraken wurde bereits im Jahr 2011 gegründet und zählt somit zu den ältesten noch aktiven Unternehmen auf dem Exchange-Markt. Als Benchmark für niedrige Gebühren und hohe Sicherheit sowie durch Features wie kostenlose Echtzeitüberweisung via SEPA konnte Kraken über die Jahre hinweg seinen Platz als eine der besten und beliebtesten Kryptowährungsbörsen festigen.

Gestern kündigte das Unternehmen nun ein weiteres Feature an, welches Transparenz und somit Vertrauen bei den Kunden schaffen soll.

"Proof-of-Reserves"-Audit

Während es bei traditionellen Fiat-Banken bekannt ist, dass dortige Accounts nur teilweise durch deren Finanzreserven gedeckt sind ("Teilreservesystem"), sollten die Konten bei modernen Banken für digitale Vermögenswerte respektive Kryptowährungsbörsen vollständig gedeckt sein. Um den Anbietern keine Gelegenheit zu geben, Gelder beziehungsweise Coins auszugeben, welche nicht besichert sind, ruft die Bitcoin- und Krypto-Community jedes Jahr am 3. Januar zum sogenannten "Proof-of-Keys-Day" auf, bei dem Kunden ihre digitalen Vermögenswerte von den Accounts der Anbieter abheben und in die eigene Verwahrung nehmen sollen. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass der entsprechende Anbieter auch wirklich über die entsprechenden Finanzreserven verfügt.

Das Team von Kraken kündigte gestern in einem Blogpost und damit einhergehend einem eigens produzierten Video an, sich künftig zu noch mehr Transparenz zu bekennen und die Möglichkeiten, die Open-Source-Blockchains bieten, optimal nutzen zu wollen. Aus diesem Grund lässt das Unternehmen nun regelmäßige "Proof-of-Reserves"-Audits von unabhängigen Dritten durchführen und bietet den Kundinnen und Kunden anschließend die Möglichkeit zu verifizieren, dass die eigenen Bestände durch die Überprüfung als besichert bestätigt wurden.

Wie funktionieren die "Proof-of-Reserves"-Audits ?

Im ersten Schritt sendet Kraken eine verschlüsselte Version aller Kundensalden an den Auditor, welcher diese wiederum in einem sogenannten Merkle-Baum zusammenfasst - einer datenschutzfreundlichen Datenstruktur, die alle Kundenguthaben abbildet. Die "Wurzel" dieses Baums stellt einen kryptografischen Fingerabdruck dar, der die Gesamtheit aller Kraken-Guthaben zum Zeitpunkt der Erstellung eindeutig identifiziert.

Darstellung eines Merkle-Baums. Quelle: Kraken

Der Prüfer (in diesem Fall die 1953 gegründete Audit-Firma Armanino LLP) holt anschließend von Kraken erstellte digitale Signaturen ein, die das Eigentum an den On-Chain-Adressen mit öffentlich überprüfbaren Guthaben belegen. Schließlich vergleicht und verifiziert der Prüfer, dass diese Guthaben die im Merkle-Baum dargestellten Kundenguthaben übersteigen oder mit ihnen übereinstimmen und dass die Kundenguthaben daher auf einer Vollreservebasis gehalten werden.

"Sicherheit und Transparenz für unsere Kunden standen von Anfang an im Zentrum unserer Kultur als Unternehmen und im Zentrum unserer Methoden und Aktivitäten. […] Regelmäßige "Proof of Reserves"-Prüfungen werden beweisen, dass Sicherheit und Schutz für uns bei Kraken eine Top-Priorität sind.“

- Jeremy Welch, Chief Product Officer bei Kraken

Transparenz für Kunden

Kraken ermöglicht nun jeder Kundin und jedem Kunden, selbst zu überprüfen, ob das eigene Guthaben in den Reservenachweis mit einbezogen wurde und somit besichert ist.

Über die Menüpunkte Settings → Account gelangt man als Kraken-Kunde nun zum Reiter "Audits", welcher die letzten Überprüfungen bereitstellt, bei dem der entsprechende Account mit einbezogen war. Anhand der beigefügten Record ID die spezifisch für das eigene Konto und die durchgeführte Prüfung ist, kann man über den unabhängigen Prüfer bestätigen, dass der eigene Kontostand erfasst wurde und gedeckt ist.

Account-Settings – Quelle: Kraken
Audits – Quelle: Kraken

Fazit

Mit diesem Audit-Feature setzt Kraken neue Transparenz-Maßstäbe und schafft Vertrauen durch Überprüfung. "Don't trust, verify!", "vertraue nicht, überprüfe!" ist ein Credo der Bitcoin Community, dem der Anbieter damit gerecht wird. Es ist schön zu sehen, dass Anbieter beginnen, die Möglichkeiten zu nutzen, die ihnen die Open-Source-Blockchains bieten.

Abschließend zu erwähnen, ist noch, dass die Funktion bisher nur für Bitcoin und Ethereum, also zwei der über 100 Assets, die bei Kraken handelbar sind, zur Verfügung steht. Aber der Anfang ist gemacht und eine Erweiterung des Audits sowie Nachahmer sind gerne gesehen.


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