Am späten gestrigen Donnerstagabend kam es bei Bitcoin und damit einhergehend dem gesamten Kryptomarkt zu einem scharfen Preissturz. Der Bitcoinkurs fiel um mehr als 10% auf knapp unterhalb von 26.000 US-Dollar. Als Grund dafür sind zum einen die mögliche Finanzkrise in China und die Pleite von Evergrande auszumachen. Aber auch die Nachricht, dass das von Elon Musk geführte Weltraumunternehmen SpaceX hohe Bitcoin Bestände abgeschrieben und entweder Teile davon oder sogar alle BTC verkauft hat, hatten eine entsprechende Wirkung auf den Markt. Außerdem gibt es Gerüchte, dass auch Musks anderes Unternehmen Tesla und sogar er selbst seine Bitcoin-Bestände verkauft haben könnte.

Bericht des WSJ

Auslöser für die Nachricht war ein Bericht des Wall Street Journal, der sich mit den aktuellen Finanzen von SpaceX auseinandersetzt. Darin wird beschrieben, dass das Unternehmen in den Jahren 2022 und 2021 den Wert seiner Bitcoin-Bestände um insgesamt 373 Millionen US-Dollar abgeschrieben und BTC verkauft hat.

Die Dokumente zeigen auch, dass SpaceX den Wert seiner Bitcoin im letzten Jahr und im Jahr 2021 um insgesamt 373 Millionen Dollar abgeschrieben und die Kryptowährung verkauft hat. Tesla hat einen ähnlichen Ansatz mit seinen Bitcoin-Beständen verfolgt. Musk hat im Laufe der Jahre häufig über Kryptowährungen gepostet.

Auszug aus dem WSJ Beitrag

Nach einer kleinen Erholung steht der BTC bei derzeit rund 26.500 USD.
Quelle: Messari.io

Schnelle Fehlinterpretationen

Der genaue Wortlaut aus dem WSJ-Bericht lässt Raum für Interpretationen und zahlreiche Medien, insbesondere aus dem Krypto-Bereich, griffen die Informationen aus dem Wall Street Journal schnell auf, interpretierten diese aber teilweise falsch. Einige News-Outlets und Influencer stellten es so dar, als hätte SpaceX erst gestern "alle seine Bitcoin-Bestände verkauft", obwohl aus den Aussagen im WSJ klar hervorgeht, dass es sich um Abschreibungen aus den beiden vergangenen Jahren handelt. Zwar wird auch erwähnt, dass das Unternehmen Bitcoin verkauft habe, jedoch werden keine genaueren Angaben dazu gemacht, in welcher Höhe und welchen prozentualen Anteil der Gesamtbestände dies ausmacht. Auch über den möglichen Verkaufszeitpunkt werden keine Angaben gemacht.

Eine weitere Fehlinterpretation, die man in den sozialen Medien häufig zu sehen bekommt ist die, dass angeblich auch Musks anderes Unternehmen, Tesla, jüngst Bitcoin verkauft habe. Der im Wall Street Journal geschriebene Satz "Tesla hat einen ähnlichen Ansatz mit seinen Bitcoin-Beständen verfolgt" verweist allerdings auf den BTC-Verkauf des Automobilkonzerns aus dem Jahr 2022. Ein Bericht zu damals ist sogar an entsprechender Stelle verlinkt. Für einen Verkauf in den vergangenen Tagen gibt es weder Aussagen noch Belege. Tatsächlich könnte es, da Tesla damals auch nur einen Teil seiner Bitcoin verkauft hat, darauf hindeuten, dass es sich auch bei SpaceX nur um einen Teilverkauf handelte. Allerdings ist dies nur reine Spekulation.

Der normalerweise sehr mitteilungsfreudige Elon Musk hat sich im Übrigen noch nicht zu den aktuellen Meldungen geäußert. Dass in Telegram-Gruppen und bei Twitter teilweise sogar zu lesen, dass Musk selbst seine BTC verkauft habe, geht angesichts der Faktenlage definitiv zu weit, was die Interpretation betrifft.

Fazit

Es ist unklar, ob SpaceX nur Teile oder seine gesamten Bestände verkauft hat. Was den Zeitpunkt betrifft, so ist es wahrscheinlich, dass diese Verkäufe, wenn es sie gab, bereits vor ein oder zwei Jahren stattgefunden haben. Theoretisch gibt es jedoch nicht einmal Belege für die generellen Aussagen des Wall Street Journal. Aber selbst wenn man diesen vertraut, sollte man vorsichtig sein, was Falschmeldungen und Fehlinterpretationen zu Musks Unternehmen angeht. Gerade weil der ehemals reichste Mensch der Welt in der Krypto-Welt besonders polarisiert, haben Meldungen im Zusammenhang mit ihm oder seinen Unternehmen eine besondere Tragweite. Getreu dem Bitcoin-Motto "Don't trust - verify", sollte man also nicht jede Twitter-Headline für bare Münze nehmen.


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