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Trotz Bärenmarkt – Nachfrage nach Bitcoin ETFs auf Rekordhoch

Am von
Arcane Research Bericht

Wie aus einem Bericht der Krypto-Marktforscher von Arcane Research hervorgeht, verzeichnete die Nachfrage nach Exchange-Traded Products (ETPs) im Juni ein Rekordhoch. Trotz des Preisrückgangs von Bitcoin in den letzten Wochen, bleibt die Nachfrage nach börsengehandelten Bitcoin-Finanzprodukten auf einem Rekordniveau.

Kaufinteresse auf hohem Niveau

Zur Auffrischung: Ein ETP ist ein börsengehandeltes Produkt und bildet die Überkategorie von ETFs und ETNs. Jeder ETF ist ein ETP, aber nicht jeder ETP ist ein ETF. In Europa sind Bitcoin-ETFs aufgrund geltender Regularien nicht erlaubt, da diese börsengehandelten Fonds nicht nur eine einzelne Anlageklasse repräsentieren dürfen. Arcane Research verwendete die Zahlen der ETPs, der Überkategorie, damit auch die Daten aus Europa erfasst werden konnten.

Im April verzeichnete Arcane Research einen Rückgang der Nachfrage nach ETPs im Vergleich zum März. Die Zahl der Bitcoins, die von ETPs verwaltet wurden, fiel von 202.450 auf 188.091. Laut Arcane Research lag der primäre Grund an der Preisentwicklung von Bitcoin in diesem Zeitraum. Im Mai stieg die Nachfrage nach ETPs wieder an. Trotz des Luna Debakels stieg die Anzahl der durch ETPs verwalteten Bitcoins um 9765 und erreichte 197.856.

Anfang Juni konnten die ETPs sehr hohe Zuflüsse verzeichnen. In den ersten beiden Juni-Tagen stiegen die Bitcoin Reserven der ETP-Anbieter um 7152 Bitcoins. Insgesamt werden derzeit 205.008 Bitcoins von ETP-Produkten verwaltet – Rekordniveau. Trotz des andauernden Bärenmarktes ist die Nachfrage nach „physischen“ Bitcoin-Finanzprodukten also immer noch sehr hoch.

Die Nachfrage nach Bitcoin ETPs befindet sich auf einem Rekordhoch. Quelle: Arcane Research

Nachfrage in Kanada am höchsten

Da jeder Bitcoin ETP an einer bestimmten Börse gelistet ist, kann überprüft werden, in welchen Regionen die Nachfrage am höchsten war. Die europäischen Bitcoin ETPs verzeichneten einen leichten Rückgang. Im Mai fiel die Zahl der verwalteten Bitcoins auf 92.256. Ein Minus von 863 BTC.

Im Gegensatz dazu stehen die kanadischen Bitcoin-ETFs, denn diese verzeichneten mit 10.182 Bitcoins den größten Zufluss überhaupt. Insgesamt werden 75.333 Bitcoins von den kanadischen ETF-Anbietern verwaltet. Sollten die Zuflüsse in den nächsten Monaten auf demselben Niveau bleiben, wird Kanada Europa von der Spitze verdrängen.

Die US-amerikanischen Bitcoin-ETFs verwalteten im Mai 27.833 Bitcoins. Ein Zuwachs von 210 BTC. Jedoch muss an dieser Stelle zu den restlichen Regionen der Welt unterschieden werden. In den USA sind bisher nur Bitcoin-Futures-ETFs von der amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde (SEC) genehmigt worden. Die Anbieter solcher ETFs müssen demnach keine echten Bitcoins halten, sondern lediglich Bitcoin-Terminkontrakte.

Der brasilianische Bitcoin ETF verzeichnete einen geringen Zufluss von 37 Bitcoins im Mai und erreichte damit einen aktuellen Stand von 2235 BTC. Eine Enttäuschung sind bisher die australischen Bitcoin-ETFs. Im Mai wurden zwei physische Bitcoin ETFs an der australischen Börse gelistet. Nach knapp einem Monat Handelszeit betrug die Zahl der verwalteten Bitcoins lediglich 199.

Kanada verzeichnete im Mai die größten Zuflüsse. Quelle: Arcane Research

Ausblick

Die Entwicklung des kanadischen Bitcoin-ETFs zeigt, dass vor allem in Nordamerika die Nachfrage nach einem solchen Finanzprodukt groß ist. Bisher weigerte sich die SEC jedoch, einen physischen Bitcoin-ETF in den USA zuzulassen. Im April wurden die Anträge von ARK und 21 Shares auf einem Bitcoin-Spot ETF von der SEC abgelehnt. Es sieht nicht danach aus, dass die SEC in nächster Zeit einen Bitcoin-Spot ETF zulassen wird. Die Bloomberg Finanzanalysten Seyffart und Balchunas rechnen mit einer Zulassung eines Bitcoin-Spot ETFs erst im Frühjahr 2023. Eine Ausnahme könnte allerdings der Bitcoin-Fonds von Grayscale sein.

Grayscale bietet mit GBTC seinen eigenen Bitcoin-Fonds an und verwaltet darin aktuell 692.370 Bitcoins. Die Anteile des Fonds werden 28.65% unter dem Substanzwert (Net-Asset-Value) gehandelt und sind damit für Investoren sehr unattraktiv. Grayscale stellte bei der SEC bereits einen Antrag, den Bitcoin-Fonds in einen Bitcoin-Spot-ETF umwandeln zu dürfen. Das Unternehmen verwahrt ohnehin bereits die Bitcoins seiner Kunden. Dies könnte dem Unternehmen einen Vorteil bei der SEC verschaffen und dazu führen, dass ein Bitcoin-Spot-ETF von Grayscale von der SEC eine frühere Zulassung erhält.