Der CEO und bekannte Bitcoin-Enthusiast Michael Saylor verkündete heute, dass sein Unternehmen MicroStrategy zu einem Durchschnittspreis von 20.817 US-Dollar insgesamt 480 weitere BTC erworben hat. Der Kauf belief sich somit auf eine Gesamtsumme von etwa 10 Millionen US-Dollar. Damit hält der Softwarekonzern nun insgesamt 129.699 BTC.

Keine Kapitulation

MicroStrategy kaufte in der Vergangenheit sehr regelmäßig BTC nach, egal ob der Preis stieg oder es kleinere Kursrücksetzer gab. Da aber seit des starken Kurseinbruchs von vor wenigen Wochen keine weiteren Käufe vermeldet wurden, wurden bereits erste Spekulationen laut, dass Saylor und sein Unternehmen nicht mehr zu 100% an die Bitcoin-Vision glauben und darüber hinaus aufgrund einiger gehebelter Positionen kurz vor einer Liquidierung stünde. Blocktrainer.de berichtete bereits Mitte Mai darüber, dass das Unternehmen entgegen den Vermutungen derzeit aber nur einem geringen Marktrisiko ausgesetzt ist. Erst bei einem Bitcoin Kurs unterhalb von ~ 3.500 US-Dollar wäre das Unternehmen gezwungen, BTC abzustoßen oder die Sicherheiten für die mit BTC besicherten Kredite zu erhöhen. Da diese jedoch erst im Jahr 2025 zurückgezahlt werden müssen, schwimmt MicroStrategy derzeit eigentlich noch in ruhigen Fahrwassern.

Dass das Unternehmen nun abermals hunderte BTC kauft, zeigt außerdem, dass es auch weiterhin an seinem Plan und der Wette auf den Erfolg von Satoshi Nakamotos Erfindung festhält.

"MicroStrategy hat weitere 480 Bitcoins für ca. 10,0 Millionen US-Dollar zu einem Durchschnittspreis von ca. 20.817 US-Dollar pro #bitcoin erworben. Stand 28.06.22 hält @MicroStrategy ~129.699 Bitcoins, die für ~3,98 Milliarden US-Dollar zu einem Durchschnittspreis von ~30.664 US-Dollar pro Bitcoin erworben wurden. $MSTR"

@saylor

Dämpfer für die Volatilität?

Im Hinblick auf die Bitcoin-Halving-Zyklen könnte das Vorgehen von MicroStrategy – sofern es durch weitere institutionelle Investoren adoptiert würde – tatsächlich langfristig dafür sorgen, dass die langfristige Volatilität im gesamten Bitcoin Markt gedämpft würde.

Die Halbierung der an die Miner ausgeschütteten Subvention für einen neuen gefundenen Block halbiert sich im Turnus von 210.000 Blöcken, was zur Folge hat, dass es in etwa alle vier Jahre zu einem Angebotsschock bei Bitcoin kommt. Daraus resultiert in der ein steigender Preis und damit einhergehend wird durch ein stärkeres mediales Echo neues Geld in den Markt gezogen, das wiederum für weitere Preisanstiege sorgt. Dies führt dann zur Blasenbildung, die schlussendlich einen massiven Kurseinbruch nach sich zieht. Die Hochs und Tiefs dieser Marktphasen liegen teilweise mehr als 80% auseinander.

Wenn Unternehmen wie Microstrategy jedoch in den Bärenmarktphasen am Ende der Halving-Zyklen massiv Bitcoins kaufen, einen Teil dieser beleihen und von den Krediten weitere BTC kaufen, ergibt sich eine Situation, die in den Tiefphasen den Preis nach oben drückt, respektive weniger stark abfallen lässt. Wenn die Laufzeiten der Kredite so gewählt werden, dass diese erst nach dem darauffolgenden Halving zurückgezahlt werden müssen, ergibt sich auch in den Hochphasen eine Gegenbewegung, die den Preis dämpft, da die institutionellen Investoren BTC abstoßen müssen, um die Kredite zu tilgen. In der Theorie würden sich durch dieses Vorgehen die Tiefs und die Hochs in den jeweiligen Phasen einander annähern und die langfristige Volatilität somit kleiner werden. Hochs und Tiefs würden dadurch vermutlich nicht mehr 80, sondern deutlich weniger Prozentpunkte auseinander liegen.

Illustration der Halving-Zyklen bis 2020. Quelle: Cryptoevo

Livestream zum Thema

In seinem für heute um 20:15 Uhr angekündigten Livestream wird der Blocktrainer-Kanalgründer Roman noch etwas näher auf diese Thematik eingehen.