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Michael Saylor tritt als CEO von MicroStrategy zurück! Eine Gefahr für Bitcoin?

Am von
MicroStrategy Saylor

Der bekannte Bitcoin-Anhänger Michael Saylor tritt als CEO von MicroStrategy zurück. Dies wurde auf dem gestrigen Quartalstreffen des Unternehmens bekannt gegeben. Viele Bitcoin-Anhänger äußerten sich in den sozialen Medien zunächst besorgt, da sie nun einen Abverkauf der mehr als 100.000 BTC des Unternehmens fürchten. Der Grund für den Wechsel von Saylors Position ist jedoch die Trennung zwischen dem operativen Geschäftsbetrieb und der Bitcoin-Strategie des Softwareunternehmens, weswegen ein Verkauft der Position unwahrscheinlich ist.

Wechsel in der Führungsspitze

Neuer CEO wird der bisherige Präsident und Chief Financial Officer (CFO) Phong Le. Saylor wird als neuer Chairman operieren und sich auf die Bitcoin-Strategie des Unternehmens konzentrieren. Saylor war Geschäftsführer von MicroStrategy seit der Gründung im Jahr 1989. Auch als das Unternehmen zehn Jahre später an die Börse ging, gab der 57-Jährige nie die Position als CEO ab.

Der Chairman eines Unternehmens beaufsichtigt den Vorstand, welcher von den Anteilseignern des Unternehmens gewählt wird. Er leitet zwar nicht das operative Geschäft des Unternehmens, besitzt aber dennoch eine wichtige Position innerhalb der Firma. So kann Saylor die Tagesordnungspunkte der Vorstandsitzungen festlegen und die Abstimmungen des Vorstandes direkt beeinflussen.

„Ich glaube, dass die Aufteilung der Rollen des Vorstandsvorsitzenden und des CEO es uns ermöglichen wird, unsere beiden Unternehmensstrategien, den Erwerb und das Halten von Bitcoin und unser Geschäft als Softwareunternehmen, besser zu verfolgen. Als Executive Chairman kann ich mich mehr auf unsere Bitcoin-Akquisitionsstrategie und die damit verbundenen Initiativen zur Interessenvertretung für Bitcoin konzentrieren, während Phong als CEO die Befugnis erhalten wird, den gesamten operativen Unternehmensbetrieb zu leiten.“

– Michael Saylor

Saylor gibt weitere Markteinblicke

In dem anschließenden Earnings Call deutete der ehemalige CEO auf eine neue Bitcoin-Initiative hin. „Wir sind einzigartig positioniert als Softwareunternehmen Anwendungen zu entwickeln, die auf dem Bitcoin-Netzwerk basieren“, sagte Saylor, ohne weitere Details zu nennen.

Auch auf die aktuelle makroökonomische Lage ging Saylor ein. Der stark aufwertende Dollar sei langfristig ein positives Signal für den Bitcoin, so Saylor. Auch fügte der ehemalige CEO hinzu, dass das wachsende Interesse von Banken, Bitcoin-bezogene Dienstleistungen anzubieten, ein Zeichen für die anhaltende institutionelle Adoption der größten Digitalwährung sei.

Saylor äußerte sich auch zu den Vorfällen der Krypto-Industrie in den letzten Monaten. Laut Saylor zeigten die Ereignisse rund um die Lending-Plattform Celsius und den Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital, dass eine sinnvolle Regulierung für den Krypto-Markt benötigt werde. Dem Ex-CEO zufolge ist die fehlende Regulierung ein Grund dafür, weshalb große Institutionen noch nicht in den Bitcoin-Markt eingestiegen sind.

Der Wechsel innerhalb der Führungsebene wird die Bitcoin-Strategie von MicroStrategy nicht beeinflussen. Der neue CEO Phong erklärte bereits, dass das Unternehmen seine Bitcoin-Bestände nicht verkaufen wird. Zusätzlich besitzt Michael Saylor immer noch 70% der Anteile des Unternehmens. Ein Verkauf der Bitcoin-Bestände ohne Zustimmung des ehemaligen CEOs wäre damit nur schwer durchsetzbar. Derzeit verwaltet MicroStrategy 129.698 Bitcoins im Wert von etwa 2,9 Milliarden US-Dollar.