Grayscale, der weltweit größte Vermögensverwalter für digitale Assets, kämpft bereits seit etwa einem Jahr darum, seinen größten Treuhandfonds (GBTC) in einen börsengehandelten Fonds umzuwandeln, der mit "echten" Bitcoins gedeckt wäre (Spot-ETF). Während einige auf Terminkontrakten (Futures) basierende ETFs im Laufe der vergangenen Monate genehmigt wurden, lehnte die amerikanische Börsenaufsichtsbehörde (SEC) diese sogenannten Spot-ETFs jedoch stets ab oder zögerte eine endgültige Entscheidung weiterhin hinaus.

Der nächste Entscheidungstermin für die Genehmigung oder Ablehnung des Anlageprodukts von Grayscale ist der 6. Juli 2022. Die Entscheidung wurde bereits im Februar verschoben und war ursprünglich schon für den Oktober 2021 eingereicht worden.

Die SEC bittet derzeit um eine öffentliche Stellungnahme dazu, ob ein Bitcoin-Spot-ETF genehmigt werden soll. Die Regulierungsbehörde hat Emittenten, Investoren und anderen interessierten Parteien 240 Tage Zeit gegeben, um Beiträge einzureichen; die Frist endet Anfang Juli. 

Das Unternehmen Grayscale startete daraufhin eine Medienkampagne, um die Öffentlichkeit dazu zu ermutigen, der Bitte der Securities and Exchange Commission nachzukommen. Unter anderem via Twitter wurde dazu aufgerufen, über einen entsprechenden Link einen Kommentar bei der SEC abzugeben.

Innerhalb von kurzer Zeit erreichten hunderte von Schreiben die Behörde, welche diese dazu aufforderten, endlich einen Bitcoin-Spot-ETF zu genehmigen.

Gestern war Michael Sonnenshein, der CEO von Grayscale, bei Bloomberg zu einem Interview eingeladen, bei welchem er erklärte, dass dieses Vorgehen "ein sehr wichtiger Teil des Prozesses" sei.

"GBTC ist heute im Besitz von Anlegern in allen 50 Bundesstaaten, und es gibt derzeit über 800.000 Depots in den USA, die alle geduldig darauf warten, in einen ETF umgewandelt zu werden."

- Michael Sonnenshein, CEO bei Grayscale

Michael Sonnenshein. Quelle: Bloomberg

Klage als letztes Mittel?

Als Sonnenshein von der Moderatorin danach gefragt wurde, ob sein Unternehmen eine Klage nach dem Verwaltungsverfahrensgesetz (APA) in Betracht ziehen würde, sofern die Umwandlung des GBTC-Trusts in einen Spot-ETF von der SEC abgelehnt würde, schloss er diese Option nicht aus.

"Das Grayscale-Team hat die gesamten Ressourcen unseres Unternehmens in die Umwandlung unseres Flaggschiff-Fonds GBTC in einen ETF gesteckt. Es ist wirklich wichtig, dass Investoren wissen, dass wir uns für sie eingesetzt haben und weiterhin einsetzen werden. […] Ich denke, alle Optionen liegen auf dem Tisch."

- Michael Sonnenshein, CEO bei Grayscale

Sonnenshein hatte jedoch auch einige lobende Worte für die SEC und deren Vorsitzenden Gary Gensler übrig. Dass die derzeitige Administration den Ball überhaupt ins Rollen gebracht hat und Bitcoin-Futures-ETFs genehmigt hat, empfinde er als aufregend, erklärte der Grayscale CEO. Leider führte dies aber auch dazu, dass Investoren in diese Produkte gezwängt wurden, weil es keine Alternativen auf dem Markt gibt. Da sich immer mehr Regulierungsbehörden mit dem Kryptomarkt beschäftigen, ist Sonnenshein überzeugt, dass es sich nur die Frage stellt, "wann der Bitcoin-Spot-ETF genehmigt wird und nicht ob er genehmigt wird."


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