Dass der US-Bundesstaat Texas zu den "kryptofreundlichsten" Staaten in den USA zählt, ist bereits seit geraumer Zeit bekannt. Erst im Juni des vergangenen Jahres, wurde es beispielsweise den dort ansässigen Banken gestattet, ihren Kunden die Verwahrung von virtuellen Währungen anzubieten. Der aktuell amtierenede Gouverneur Greg Abbott äußerte sicher in der Vergangenheit auch dahin gehend, dass er den sogenannten "Lone-Star-State" zum führenden "Krypto-Staat" machen möchte.

Aufgrund der relativ wohlwollenden Regularien und den dort herrschenden niedrigen Strompreisen ist Texas außerdem bei Mining-Unternehmen als Standort ebenfalls sehr beliebt.

Auszug aus der Veröffentlichung zum Verwahrgesetz für Banken in Texas.
Quelle: Texas Department of Banking

Bitcoin bei den US-Wahlen

Zu Jahresbeginn prophezeite der salvadorianische Präsident Nayib Bukele, dass Bitcoin ein wichtiges Thema bei den US-Wahlen darstellen wird. Und allem Anschein nach sollte er Recht behalten.

Im Zuge der texanischen Gouverneurswahlen nimmt Bitcoin bereits jetzt einen Platz als wichtiges Wahlkampfthema ein. Da das staatliche Stromnetz in letzter Zeit stark in der Kritik stand, erklärte Gouverneuer Abbott beispielsweise, dass er Bitcoin-Mining-Unternehmen gerne nach Texas holen würde, da er davon ausgehe, dass dies die Stromerzeugung incentivieren wird und das Netz somit stabilisiert werden kann.

Eine oder sogar mehrere Stufen weiter treibt es aber sein Konkurrent Don Huffines. Der ehemalige Abgeordnete des texanischen Senats hat die Regulation von Bitcoin und Kryptowährungen explizit in sein Wahlprogramm mit aufgenommen.

Greg Abbott. Quelle: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)
Don Huffines. Quelle: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

BTC bald gesetzliches Zahlungsmittel in Texas?

Auf seiner offiziellen Wahlkampfseite erklärt Huffines seine Vorhaben und verspricht unter anderem bei einem Wahlsieg, Bitcoin zum gesetzlichen Zahlungsmittel in Texas und den Staat zu einer Bitcoin-Zitadelle zu machen.

Huffines kündigt Bitcoin-Politik an und plant, Texas zur Bitcoin-Zitadelle zu machen."
Quelle: donhuffines.com

Aber auch die anderen Wahlversprechen hinsichtlich Bitcoin & Co. sind es wert, gelesen zu werden:

Don Huffines verspricht: "Wenn ich Gouverneur werde, dann wird Texas durch folgende Punkte zum führenden Staat hinsichtlich Bitcoin."

  • Einrichtung einer Kommission für Bitcoin- und Kryptowährungspolitik, deren Aufgabe es sein wird, den Nutzen von Währungen zu ermitteln, die in Texas als akzeptierte Währung anerkannt werden können. Dies wird den Handel mit Bitcoin ermöglichen und das Vertrauen in alternative Tauschmittel stärken, die den US-Dollar ergänzen werden.
  • Erklärung von Bitcoin zum gesetzlichen Zahlungsmittel für die Bürger und Unternehmen des Landes.
  • Zusammenarbeit mit Energieerzeugern, Stromhändlern und Bitcoin- und Kryptowährungs-Minern, um ein robusteres und zuverlässigeres Energienetz aufzubauen. Förderung der Verwendung von abgefackeltem oder entweichendem Gas für das Mining von Bitcoin und Kryptowährungen.
  • Schutz der Bürger und Unternehmen vor der Einmischung der Bundesregierung und der durch die Zentralbank verursachten Inflation, indem ein Teil der staatlichen Reservefonds für Bitcoin gehalten wird und Hindernisse für den Besitz, das Mining und die Abwicklung von Transaktionen in Bitcoin beseitigt werden.
  • Schutz von in Texas ansässigen Bitcoin-Besitzern und Minern vor bundesstaatlichen Vorschriften.
  • Verbot für Kommunen, Bitcoin-Miner und Bitcoin-Besitzer zu regulieren

Wie stehen seine Chancen auf einen Wahlsieg?

Laut aktueller Umfragen stehen die Chancen auf einen Wahlsieg für Don Huffines leider denkbar schlecht. Mit nur etwa 5,3 % liegen seine Zustimmungswerte weit entfernt von denen seiner beiden stärksten Kontrahenten Greg Abott und Allen West.

Quelle: Amerikas Wahl

Ob sich Huffines aber, mit seiner Bitcoin-Offensive seinen Gegnern noch einige Wahlstimmen abgreifen kann, wird sich zeigen. Nach aktuellem Stand, ist es jedoch unwahrscheinlich, dass er Gouverneur und Bitcoin anschließen gesetzliches Zahlungsmittel wird.