Trotz vieler negativer Meldungen im letzten Jahr, wie z.B. dem Mining Verbot in China, ist die Zahl der Nutzer von Kryptowährungen weiter angestiegen. Die Handelsbörse Gemini hat zwischen November 2021 und Februar 2022 etwa 30.000 Personen in 20 Ländern befragt, um ein Bild vom Wachstum des Krypto-Ökosystems zu erhalten.

Ergebnis der Umfrage

Laut den Ergebnissen von Gemini stieg die Krypto-Akzeptanz im Jahr 2021 in Indien, Brasilien und Hongkong sprunghaft an. Mehr als die Hälfte der Befragten gaben dort an, dass sie letztes Jahr in Kryptowährungen investiert haben. Für Indien ergeben sich dabei 54%, für Brasilien und Hongkong jeweils 51%.

Auch in Lateinamerika und der Asien-Pazifik Region stieg das Interesse an Kryptowährungen stark an. So haben in diesen Regionen 46% der befragten Lateinamerikaner bzw. 45% im Asien-Pazifik Raum erstmalig in Kryptowährungen investiert. Unter den Befragten in den USA und in Europa haben 44% bzw. 40% im vergangenen Jahr erstmals eine Investition in Digitalwährungen getätigt.

Des Weiteren ergab die Umfrage, dass Indonesien und Brasilien die meisten Kleinanleger in der breiten Bevölkerung besitzen. So besitzen 41% der Indonesier und Brasilianer bereits Kryptowährungen. Schon in der Vergangenheit zeichnete sich Brasilien durch seine hohe Akzeptanzbereitschaft in der Bevölkerung gegenüber Kryptowährungen aus. Letztes Jahr ergab eine Umfrage, dass 48% der Brasilianer sich wünschen würden, dass ihr Land Bitcoin zu einem gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt. Die Zahlen von Gemini spiegeln diesen Trend wider.

In den westlichen Ländern ist der Anteil der Besitzer von Kryptowährungen deutlich geringer. In den USA gaben 20% der Befragten an Kryptowährungen zu besitzen, in Australien 17% und in Europa lediglich 16%. Im Nahen Osten dagegen spielen Kryptowährungen eine immer größer werdende Rolle, so haben 35% der Befragten in den Vereinigten Arabischen Emiraten (UAE) im letzten Jahr in Kryptowährungen investiert. In Singapur waren es derweil 30 % und in Israel 28 %.

41% der indonesischen und brasilianischen Bevölkerung gaben an, Kryptowährungen zu besitzen. Quelle: Gemini

Eine weitere interessante Erkenntnis der Umfrage war, dass Befragte, die eine Abwertung von 50% der eigenen Währung miterlebt hatten, es für fünfmal so wahrscheinlich hielten in den nächsten Jahren Kryptowährungen zu kaufen. Vor allem in Brasilien, wo die Inlandswährung gegenüber dem US-Dollar bereits um 200% abgewertet hat, scheint dieser Faktor eine große Rolle für die Beliebtheit von Kryptowährungen zu spielen.

Unter den Befragten, die keine Kryptowährungen besitzen, fand Gemini heraus, dass die unsichere Rechtslage sowie fehlendes Wissen die größten Hürden für den Kauf von Kryptowährungen seien. 37% der Lateinamerikaner, 39% aus der Asiat-Pazifik Region und 36% der Europäer gaben an, dass sie von der rechtlichen Unsicherheit von einer Investition abgehalten werden. 30% der Befragten aus dem Mittleren Osten und 23% aus Lateinamerika sind wiederum von der Versteuerung von Kryptowährungen abgeschreckt.

Fazit

Die Umfrage von Gemini gibt interessante Eindrücke in die fortschreitende Adoption von Kryptowährungen. Vor allem das Gefälle zwischen westlichen Industriestaaten und Schwellenländern wie Brasilien ist nicht zu vernachlässigen. Der primäre Grund für viele dieser Länder dürfte die negative Erfahrung mit der eigenen Währung sein. Während große Teile der westlichen Bevölkerung noch keine starke Abwertung der Währung durchleben musste, mussten viele Bewohner in Schwellenländern diese Erfahrung bereits sammeln. Dies spiegelt sich dementsprechend in den Zahlen der Umfrage wider.