Nach langem Warten könnten die Bitcoin-Anleihen von El Salvador nun kurz vor dem Start stehen. Die Wirtschaftsministerin von El Salvador, Maria Luisa Hayem Brevé, legte dem salvadorianischen Parlament einen Gesetzesentwurf vor, welcher auf die Schaffung eines rechtlichen Rahmens für die Ausgabe von digitalen Vermögenswerten abzielt.

Das Warten hat ein Ende

Zum ersten Mal wurden die Bitcoin-Anleihen im Rahmen der letztjährigen Adopting Bitcoin Konferenz von Präsident Bukele vorgestellt. Die Ausgabe war für den März dieses Jahres geplant, wurde dann aber kurzfristig auf September verschoben. Der Finanzminister des Landes, Alejandro Zelaya, nannte als primären Grund Marktvolatilitäten aufgrund des Ukraine-Krieges. Das Startdatum verstrich allerdings im September ebenfalls ergebnislos und die Zweifel an der Umsetzung des Projekts nahmen auch innerhalb der Bitcoin-Community zu.

Die Einführung des 33-seitigen Gesetzentwurfs bekräftigt jetzt das Vorhaben von El Salvador. Laut Quellen des Bitcoin Magazines soll der Gesetzesentwurf noch vor Weihnachten von dem salvadorianischen Parlament verabschiedet werden. Paolo Ardoino, der CTO der Kryptobörse Bitfinex, die bei dem Projekt eng mit El Salvador kooperiert, zeigt sich ebenfalls zuversichtlich:

„Das Gesetz der digitalen Wertpapiere wird es El Salvador ermöglichen, das Finanzzentrum von Mittel- und Südamerika zu werden.“

Paolo Ardoino, CTO Bitfinex

„Eilmeldung: El Salvador reichte einen Gesetzesentwurf ein, welcher die Ausgabe der Bitcoin-Anleihen ermöglichen soll.“

Bitcoin Magazine

Über die Bitcoin-Anleihe von El Salvador

Die Bitcoin-Anleihe von El Salvador wird in Zusammenarbeit mit der Börse Bitfinex und dem Unternehmen Blockstream ausgegeben, welches die Adoption der Digitalwährung mithilfe des Liquid-Protokolls vorantreiben möchte. Das Liquid Netzwerk ist eine Sidechain der Bitcoin Blockchain und ermöglicht die Ausgabe von Tokens und anderen digitalen Vermögenswerten.

Die Investitionssumme der Bitcoin-Anleihe beträgt eine Milliarde US-Dollar. Die Regierung von El Salvador beabsichtigte, dass davon 500 Millionen US-Dollar in Bitcoin investiert werden und die anderen 500 Millionen US-Dollar zur Förderung des Mining-Projekts dienen sollen. Der Plan wurde auch als „Vulkananleihe“ bezeichnet, da der Vulkan Conchagua als Energiequelle für das Mining genutzt werden soll.

Die Anleger halten die Anleihe mindestens fünf Jahre und erhalten eine jährliche Rendite in Höhe von 6,5 %, welche über die Verwahrplattform von Blockstream ausgezahlt wird. Zusätzlich kann mit dem Kauf der Bitcoin-Anleihe die salvadorianische Staatsbürgerschaft erlangt werden.

Sollten die Bitcoin-Anleihen wirklich ausgegeben werden, könnte El Salvador bei dem derzeitigen Marktpreis seine Bitcoin-Bestände mehr als vervierfachen. Aktuell verwaltet das Land 2.301 Bitcoin im Wert von knapp 103,9 Mio. US-Dollar. Vorausgesetzt natürlich, es finden sich genügend Investoren, welche die Pläne des Landes unterstützen möchten und El Salvador das Kapital zur Verfügung stellen.