Das insolvente Bitcoin-Mining-Unternehmen Core Scientific Inc. hat einem Bloomberg-Bericht zufolge einen bedeutenden Meilenstein erreicht: Es hat die gerichtliche Genehmigung erhalten, das Insolvenzverfahren zu verlassen und seinen Restrukturierungsplan umzusetzen. Dieser Plan sieht vor, etwa 400 Millionen US-Dollar Schulden von der Bilanz zu streichen und alle Gläubiger des Unternehmens vollständig zurückzuzahlen. Ein Schlüsselfaktor für diese positive Entwicklung war die Erholung der Bitcoin-Preise im letzten Jahr.

Von der Insolvenz zur Wiederbelebung

Im Dezember 2022 hatte Core Scientific aufgrund fallender Kryptopreise und einer Reihe von großen Branchenausfällen, einschließlich des Bankrottes von FTX, dem Krypto-Kreditgeber Celsius Network LLC und dem Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital, Insolvenz angemeldet – Blocktrainer.de berichtete. Doch anders als seine insolventen Branchenkollegen, erlebte Core Scientific eine Wendung zum Besseren, getrieben durch höhere Bitcoin-Preise und niedrigere Energiekosten. Aktuell und somit zum Zeitpunkt der Gerichtsentscheidung handelte Bitcoin bei über 43.000 US-Dollar – ein deutlicher Anstieg gegenüber den etwa 16.800 Dollar, als Core Scientific das Insolvenzverfahren einleitete.

Dadurch, dass der Geschäftsbetrieb aufrechterhalten und weitere BTC geschürft werden konnten, konnte das Mining-Unternehmen zusätzlich von einer höheren Gewinnmarge im Zuge der steigenden Bitcoin-Preise profitieren.

Restrukturierungsplan und Gläubigervereinbarungen

Core Scientific konnte auch eine Reihe von Vergleichen mit verschiedenen Gläubigergruppen erzielen, darunter der Kreditgeber B. Riley. Laut dem genehmigten Restrukturierungsplan haben die Gläubiger von Core Scientific zugestimmt, etwa 400 Millionen US-Dollar Schulden gegen Eigenkapital in dem reorganisierten Unternehmen zu tauschen. Das Unternehmen sicherte sich auch neue Finanzierungen in Form eines 55 Millionen US-Dollar schweren Rechteangebots und einer 80 Millionen US-Dollar schweren Austrittsfazilität von seinen bestehenden Anleihegläubigern. Der Plan rettet zudem etwa 240 Arbeitsplätze, wie aus den Gerichtsdokumenten hervorgeht.

Ein Hoffnungsschimmer für Aktionäre und die Branche

Der zuständige Richter Christopher Lopez betonte, dass die Restrukturierung von Core Scientific eine „enorme Erholung“ für die Gläubiger und bestehende Aktionäre darstellt, die am Rechteangebot teilnehmen durften. Er hob hervor, dass es ungewöhnlich sei, in einem Insolvenzverfahren irgendeinen Wert für die Aktionäre von Core Scientific zu erhalten, da das Eigenkapital normalerweise in solchen Fällen vernichtet wird.

Die erfolgreiche Restrukturierung und der Ausstieg aus dem Insolvenzverfahren von Core Scientific sind nicht nur für das Unternehmen selbst, sondern auch für die gesamte Miningbranche von Bedeutung. Sie zeigen, dass trotz der Turbulenzen und Unsicherheiten im Markt ein geordneter und konstruktiver Weg aus der Krise möglich ist. Core Scientifics Wiederaufstieg könnte ein Signal für andere Unternehmen in ähnlichen Schwierigkeiten sein und als Positivbeispiel fungieren. Ab dem 24. Januar, sollen die Aktien des Unternehmens außerdem wieder an der Nasdaq gelistet werden. Das Re-Listing an einer der weltweit führenden Börsen unterstreicht die erfolgreiche Restrukturierung und das weitere Vertrauen in die Miningbranche per se.