Die Regulierung der Krypto-Industrie in den USA ist noch immer ungewiss. Nun hat der Vorsitzende der Commodity Futures Trading Commission (CFTC), Rostin Behnam, am Mittwoch in einer Rede auf einer Veranstaltung der NYU School of Law erklärt, dass eine erfolgreiche Regulierung durch seine Behörde einen positiven Einfluss auf den Bitcoinpreis haben könnte.

Krypto-Regulierung für institutionelle Adoption

Behnam ging in seiner Rede auf die Vorteile einer Krypto-Regulierung für die institutionelle Adoption ein. „Das Wachstum kann nur eintreten, wenn wir einen guten regulierten Sektor haben“, erklärte er und prognostizierte, dass sich der Bitcoinpreis verdoppeln könnte, wenn es einen von der CFTC regulierten Markt gibt. Auch erklärte Behnam, dass sich die Zahl der institutionellen Anleger durch einen durch die CFTC regulierten Markt erhöhen würde.

Bekannte Bitcoin-Investoren wie der ehemalige CEO von MicroStrategy, Michael Saylor, sprachen diesen Punkt bereits mehrmals an. Derzeit gibt es in den Vereinigten Staaten keinen klaren regulatorischen Rahmen für den Kryptomarkt. Diese Ungewissheit schreckt primär institutionelle Entitäten ab, welche einen klaren regulatorischen Rahmen für ihre Investitionen benötigen.

Angesichts dessen erläuterte Behnam, dass die „Regulierungswelle“, die auf die Krypto-Industrie zukomme, keine schlechte Sache sei. „Institutionen leben von Regulierungen und regulatorischer Sicherheit und profitieren von gleichen Wettbewerbsbedingungen, […] Institutionelle Investoren sind die klügsten, schnellsten und am besten ausgestatteten Investoren.“

Weiter führte Behnam aus, dass die derzeitigen Befugnisse und Ressourcen seine Behörde daran hindern, „eine umfassende Regulierung der Krypto-Industrie umzusetzen, welche dazu beitragen könnte, schädliche Marktakteure auszusortieren“.

Rostin Benham, Vorsitzender der CFTC

CFTC will die Oberhand über die Krypto-Industrie

Der Vorsitzende der CFTC fügte hinzu, dass er den vom Landwirtschaftsausschuss des Senats eingebrachten Gesetzesentwurf unterstützen werde, welcher die CFTC zur Hauptregulierungsbehörde für die Krypto-Industrie ernennen würde. Eine solche Abgrenzung würde helfen, zu klären, welche Behörde für die Regulierung der Krypto-Branche in den Vereinigten Staaten verantwortlich ist. Derzeit befinden sich die CFTC und die amerikanische Börsenaufsichtsbehörde (SEC) in einem Clinch darum, welche Behörde die Oberhand für die Regulierung Krypto-Industrie erhalten soll.

Der Vorstoß des Landwirtschaftsausschusses sorgte aber bei der SEC für Bedenken. Deren Vorsitzender, Gary Gensler, äußerte bereits mehrfach die Ansicht, dass ein Großteil der Kryptowährungen Wertpapiere seien und damit in den Zuständigkeitsbereich seiner Behörde fallen würden. Es ist daher zu erwarten, dass der Gesetzesentwurf des Landwirtschaftsausschusses keine Einigung zwischen den beiden Behörden bringen wird.

Eine Möglichkeit wäre, die Zuständigkeitsbereiche zwischen den Behörden aufzuteilen. Kryptowährungen, welche die Eigenschaften eines digitalen Rohstoffes erfüllen, würden damit der CFTC zugeordnet und Krypto-Wertpapiere der SEC. Letztlich werden die Gesetzgeber darüber entscheiden, welche Behörde welche Zuständigkeitsbereiche für die Krypto-Industrie erhalten wird. Die einzige Kryptowährung, bei der sich die CFTC und die SEC bislang einig sind, dass es sich um einen digitalen Rohstoff handelt, ist Bitcoin. Für alle anderen Kryptowährungen ist der regulatorische Ausgang in den Vereinigten Staaten noch offen.