Die Regulierung der Krypto-Industrie in den Vereinigten Staaten ist ein Dauerthema. Besonders stehen hier die Commidity Futures Trading Commision (CFTC) und die amerikanische Börsenaufsichtsbehörde (SEC) im Mittelpunkt. Derzeit befinden sich die CFTC und die SEC in einem Clinch, welche Behörde welche Entscheidungsbefugnisse erhalten soll.

CFTC-Vorsitzender ändert seine Meinung

Der Vorsitzende der CTFC, Rostin Behnam, war bisher überzeugt, dass neben Bitcoin auch andere Kryptowährungen die Eigenschaften einer Ware bzw. Rohstoffes erfüllen würden. Gary Gensler, der Vorsitzende der SEC, widersprach dieser Einschätzung und erklärte, dass Bitcoin die einzige Kryptowährung sei, von der er sicher sagen kann, dass diese ein Rohstoff sei.

Nun änderte Behnam seine Meinung. Laut einem Fortune Bericht trat dieser am Mittwoch im neuen Center for the Decentralization of Power Through Blockchain Technology (DeCenter) der Princeton University auf und erklärte, dass nur Bitcoin als ein Rohstoff angesehen werden sollte. Grund für seinen Sinneswandel ist die FTX-Insolvenz. „Dieser Markt ist anders als jeder Rohstoff, mit dem wir uns bisher befasst haben“, erklärte Behnam und verwies auf den Spekulationscharakter des Kryptomarktes für kleinere Investoren. Da die Veranstaltung aber nicht öffentlich war und es keine Aufzeichnungen gibt, können seine Aussagen leider nicht zu 100% belegt werden.

Rostin Behnam. Quelle: CFTC

Im Vorfeld des Auftritts wurde die CFTC aufgrund von möglichen Verbindungen zu FTX kritisiert. Während seiner Rede in Princeton ging Behnam nicht auf die Beziehung der CFTC zu FTX ein, sondern verwies stattdessen auf die Notwendigkeit einer Regulierung in verschiedenen Sektoren der Krypto-Industrie, um ähnliche Krisen zukünftig zu verhindern.

Weiter verteidigte Behnam die Maßnahmen seiner Kommission unter Berufung auf die begrenzten Ressourcen seiner Behörde und forderte die Gesetzgeber und politischen Entscheidungsträger dazu auf, so schnell wie möglich zu handeln. „Wir besitzen nicht den Luxus, zu warten“, fügte Behnam hinzu.

Ein wichtiger Schritt für die Krypto-Regulierung

Die im Jahr 1922 gegründete CFTC hat sich mittlerweile zu einer der wichtigsten US-Regulierungsbehörden für die Kryptomärkte entwickelt. Seit dem Jahr 2014 leitete die Behörde 60 Verfahren gegen verschiedene Krypto-Projekte ein. Aufgrund der strikten amerikanischen Wertpapiergesetze gilt die SEC in der Krypto-Szene dennoch als die strengere Regulierungsbehörde.

Weiter äußerte sich Behnam in der Vergangenheit regulierungsfreundlicher gegenüber der Krypto-Industrie als sein Gegenspieler Gensler und erklärte, dass jede Gesetzgebung Innovation und Regulierung in Einklang bringen müsse. Gensler möchte dagegen die bereits bestehenden Wertpapiergesetze auf einen Großteil der Kryptowährungen anwenden.

Der Meinungswandel von Behnam könnte die Schaffung eines sinnvollen Regulierungsrahmens für die Krypto-Industrie in den Vereinigten Staaten beschleunigen. Die Geschehnisse um die Handelsplattform FTX dürften auch den amerikanischen Behörden den Unterschied von Bitcoin und der Krypto-Industrie nochmals verdeutlicht haben.


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