US-Notenbank lässt Bitcoin aufatmen
Heute Abend tagte die US-Notenbank, um die Leitzinsentscheidung zu verkünden. Was der Markt zu 99 Prozent erwartete, kam auch so: Der US-Leitzins bleibt weiter in der Spanne von 5,25 – 5,5 Prozent. Doch das, was die Märkte und insbesondere Bitcoin aufatmen ließ, war, dass die Geldhüter weiterhin drei Zinssenkungen in diesem Jahr in Aussicht stellen. Trotz der heißer als erwarteten Inflationsraten im Februar wird die US-Geldpolitik also aller Anschein nach schon bald wieder deutlich lockerer werden. Nach der Tagung ist der Markt sich nun mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 75 Prozent wieder sehr sicher, dass im Juni schon die Zinsen gesenkt werden.
Auch möchte die Federal Reserve die Reduktion ihrer Bilanz bald schon drosseln, wie Fed-Chef Jerome Powell in der Pressekonferenz zum Besten gab. Derzeit entzieht die relevanteste Notenbank der Welt dem Markt so noch Liquidität und verringert damit indirekt auch die umlaufende Geldmenge.
Bitcoin zündete nach der Verkündung und der anschließenden Pressekonferenz einen kleinen Turbo, mit dem ein guter Teil der Verluste aus den vergangenen Tagen wieder wettgemacht werden konnten. Das verdeutlicht, dass die Korrektur von rund 17,5 Prozent in einer Woche zu einem guten Teil auf die Sorge vor einer länger restriktiven Geldpolitik zurückzuführen war.
Auch die Aktienmärkte hatten nach der Notenbanktagung Rückenwind. Der US-amerikanische Aktienindex S&P 500 feierte ein neues Allzeithoch von über 5.200 Punkten.
Obwohl der US-Notenbank wohl derzeit sehr viel daran liegt, die Zinsen bald zu senken, ist die Gefahr von erneut steigenden Konsumgüterpreisen nicht zu unterschätzen. Diese würden der Federal Reserve nicht den nötigen Spielraum lassen oder aber ihre Glaubwürdigkeit und Kompetenz untergraben, wenn sie trotz zu hohen Inflationsraten die Geldpolitik wieder lockern.