Die Inflation geht in den Vereinigten Staaten weiter zurück. Im November sank die Teuerungsrate der größten Volkswirtschaft auf 7,1% und ist damit zum fünften Mal in Folge gefallen. Auch unterbot die Inflation die Erwartungen von Finanzanalysten, welche mit einer Teuerungsrate von 7,3% rechneten. Diese Meldung sorgte für eine kleine "Rallye" an den Märkten, von der auch der Bitcoin-Preis profitierte. Kurzzeitig kletterte der Bitcoin über die 18.000 US-Dollar Marke.

Inflationszahlen geben Anlass zur Hoffnung

Wie bereits in den vergangenen Monaten treiben die hohen Energiepreise die Inflation weiterhin an. Ausreißer sind die Preise für Heizöl und Gas, welche sich gegenüber dem Vorjahr um 65,7% und 15,5% verteuerten. Hier kann aber ebenfalls ein Rückgang beobachtet werden. Im Oktober lagen die Teuerungsraten von Heizöl und Gas noch bei 68,5 % und 17,5%.

Der Rückgang der Inflation weckt die Hoffnung, dass die USA den Höhepunkt der Inflationswelle hinter sich haben könnte. Noch im Juni hatte die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen bei 9,1% gelegen. Auch die Entwicklung der Kerninflation, welche die volatilen Preise für Energie und Lebensmittel ausklammert, deutet auf ein Abflachen der Inflation hin. Diese wurde von der Behörde für Arbeitsmarktstatistiken mit 6,0% angegeben und fiel damit um 0,3% zum Vormonat. Ebenso können inzwischen erste deflationäre Tendenzen beobachtet werden. So fielen die Preise für Gebrauchtwagen um 3,3% zum Vorjahresniveau.

Die Inflation erreichte den niedrigsten Stand seit Januar dieses Jahres. Quelle: Trading Economics

Bitcoin setzt zur Erholung an

Die gestrigen Inflationsdaten waren ein positives Signal für die Märkte und beflügelten die Preise von Risk-On Vermögenswerten. Der Bitcoin konnte nach der Veröffentlichung der Inflationszahlen ein Plus von 5,5% verzeichnen und stieg kurzzeitig über die 18.000 US-Dollar Marke. Derzeit notiert der Bitcoin bei 17.800 US-Dollar.

Die positive Inflationsentwicklung gibt den Märkten Hoffnung, dass die amerikanische Zentralbank (Fed) die monetären Zügel lockern wird. Für das heutige FOMC-Meeting rechnen die Finanzmärkte mit einer Erhöhung des Leitzinses um einen halben Prozentpunkt, auf eine neue Leitzins-Spanne von 4,25% bis 4,50%. Zuvor hatten die US-Währungshüter den Leitzins viermal in Folge um 0,75% angehoben.

Die Zinserhöhungen scheinen zwar gegen die Inflation zu wirken, belasten allerdings die amerikanische Wirtschaft. Aufgrund der Abkühlung der Wirtschaft rechnen die Märkte mit Zinssenkungen ab dem vierten Quartal nächsten Jahres. Eine Senkung des Leitzinses könnte besonders auf Risk-On-Vermögenswerte wie den Bitcoin positive Effekte besitzen.

Eine Verstärkung der deflationären Tendenzen könnte die Fed zwingen, den Leitzins schon früher wieder zu senken. Der Twitter CEO, Elon Musk, warnte sogar vor einer Verschärfung der Rezession bei einer erneuten Anhebung des Leitzinses. Um 20:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit wird der Vorsitzende der Fed, Jerome Powell, die Zinsentscheidung verkünden. Besonders die Aussagen Powells zur Entwicklung der Wirtschaftslage in den Vereinigten Staaten könnten heute noch zu einer Zunahme der Volatilität auf dem Bitcoin-Markt führen.


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