Eine etwas kuriose Geschichte machte der Schwede Oliver Koblížek gestern via Twitter öffentlich. Ihm wurde plötzlich beim Bezahlvorgang in der staatlichen App für den öffentlichen Personennahverkehr in Schweden ("JLT Nya") die Option angezeigt, diesen mit der auf seinem Handy installierten BlueWallet abzuschließen. Da er als Bitcoiner natürlich direkt neugierig war, wählte er die Option an und siehe da: Ihm wurde tatsächlich der zu zahlende Betrag als Lightning-Invoice angezeigt. Er sendete anschließend die gewünschte Menge an Bitcoin zur Bezahlung über das Lightning Netzwerk und ein gültiges Bus-Ticket wurde ihm, wie erwartet, ausgestellt.

Da die App, wie erwähnt, in staatlicher Hand ist und ihn die Bitcoin Integration wunderte, rief er bei deren Service-Hotline an, um sich danach zu erkundigen und weitere Informationen einzuholen. Die Mitarbeiter am anderen Ende der Leitung hatten jedoch noch nie etwas von Bitcoin gehört und wussten nichts von einer Lightning-Integration. Nur kurze Zeit später stand die Option nicht mehr zur Verfügung. Oliver Koblížek war verwirrt und bat die Bitcoin-Community um Rat.

"Lasst es mich wissen, falls irgendjemand etwas herausfindet, weil ich wirklich verwirrt bin.

ICH BIN GERADE MIT DEM BUS NACH HAUSE GEFAHREN UND HABE DAFÜR MIT BITCOIN BEZAHLT"

@Stromens

Große Lightning-Node

Unterdessen untersuchten bereits einige Bitcoin-Experten die Verknüpfungen im Lightning-Netzwerk, um herauszufinden, welcher Knotenpunkt für die Ausstellung der Lightning-Invoice verantwortlich war. Es dauerte auch nicht lange und sie wurden fündig. Die gesuchte Node verwaltet eine Gesamtkapazität von rund 26 BTC und hat erst kürzlich einige große Channel zu Lightning-Größen wie Bitrefill und Opennode eröffnet. Schnell erhärtete sich jedoch der Verdacht, dass es sich dabei um den sogenannten "LND Hub" von Bluewallet handeln könnte. Allerdings beantwortete dies noch immer nicht die Frage, warum das Feature da war und plötzlich wieder verschwunden ist.

Versehentlich Veröffentlicht

Laut Koblížek liegt der Verdacht nahe, dass entweder die staatliche Betreibergesellschaft der App oder, was wahrscheinlicher ist, deren Zahlungsdienstleister "Swish" intern an einer Lightning-Option arbeitet und das Feature nur versehentlich veröffentlicht hat. Wie es scheint, befindet sich dieses noch in einer internen Testphase und war noch nicht für die breite Öffentlichkeit bestimmt. Allerdings hat es scheinbar tadellos funktioniert, weswegen man vermuten könnte, dass ein Ausrollen der Funktion kurz bevor steht. Schlussendlich ist es den meisten schwedischen Bitcoinern wohl auch egal, ob die Integration durch Swish oder das JLT Nya-Team durchgeführt wird, solange sie ihre Tickets künftig via BTC bezahlen können.

Das ist Swish

Swish ist mit über 8 Millionen Nutzern bei einer Population von nur knapp über 10 Millionen Schweden der größte mobile Zahlungsdienstleister in dem skandinavischen Land. Interessanterweise wurde dieser sogar unter anderem von der schwedischen Zentralbank ins Leben gerufen, was die mögliche Bitcoin-Integration sogar noch spannender macht.

Quelle: Wikipedia