Ex-Citi-Manager starten Bitcoin-Wertpapiere

Inmitten der wachsenden Spekulationen um die Genehmigung oder Ablehnung von Spot-Bitcoin-ETFs berichtete Bloomberg, dass ehemalige Führungskräfte der Citigroup Inc. eine neue Art von Wertpapieren auf den Markt bringen, die durch Bitcoin gedeckt sind und angeblich keine Zustimmung der US-Regulierungsbehörden benötigen. Diese neuen Wertpapiere, sogenannte Bitcoin-Depository-Receipts (BTC DRs), "ähneln den American Depository Receipts, die ausländische Aktien repräsentieren", heißt es im Bericht. Experten sind sich jedoch relativ einig darüber, dass diese Bitcoin-Wertpapiere insbesondere im Falle einer Genehmigung der Spot Bitcoin-ETFs einen schweren Stand haben dürften.

Ein Schritt zur Integration in den regulierten US-Markt

Die BTC DRs sollen institutionellen Anlegern Zugang zu Bitcoin-Wertpapieren über eine US-regulierte Marktinfrastruktur ermöglichen, wobei die Abwicklung über die Depository Trust Company erfolgt. Ankit Mehta, Mitbegründer und CEO des verantwortlichen Unternehmens namens Receipts Depositary Corporation (RDC) und ehemaliger Citigroup-Manager, erläutert, dass diese Wertpapiere insbesondere für Hedgefonds, Familienbüros, Unternehmen und große institutionelle Investoren gedacht sind, die ihre Bitcoin in ein DTC-fähiges Wertpapier umwandeln möchten. Dies bezieht sich auf die Fähigkeit eines Wertpapiers, durch die Depository Trust Company (DTC) abgewickelt und verwaltet zu werden. Die DTC ist eine der größten Wertpapierverwahrstellen der Welt und spielt eine zentrale Rolle im Prozess der elektronischen Abwicklung und Verwahrung von Wertpapieren in den Vereinigten Staaten. Wenn ein Wertpapier als "DTC-fähig" bezeichnet wird, bedeutet dies, dass es in das System der DTC aufgenommen werden kann, was mehrere Vorteile, insbesondere einen erleichterten Zugang für Investoren, mit sich bringt.

Eine Ergänzung zu Bitcoin-ETFs?

Während die Bitcoin-Gemeinde derzeit gespannt auf die Entscheidung der Securities and Exchange Commission (SEC) bezüglich der Zulassung von Spot Bitcoin-ETFs wartet, sieht RDC sein Angebot als Ergänzung zu diesen. Eric Balchunas, ETF-Experte bei Bloomberg, äußert sich jedoch skeptisch über die Marktchancen dieser neuen Bitcoin-Wertpapiere.

Er meint, dass diese eine größere Marktchance gehabt hätten, wenn die SEC weiterhin ETFs ablehnen würde, wonach es derzeit jedoch nicht aussieht. Schließlich ist in den kommenden Tagen, spätestens aber im zweiten Quartal dieses Jahres mit einer Genehmigung zu rechnen.

Ich denke, dass diese neuen Bitcoin Depository Receipts einen größeren Markt haben würden, wenn die SEC noch im Ablehnungsmodus bei den ETFs wäre. Aber mit Liquidität-aufsaugenden ETFs, die sehr bald kommen, und bereits liquiden Futures, haben diese meiner Meinung nach einen schweren Stand.

Eric Balchunas, Bloomberg

Mehta erklärte, dass die BTC DRs im Gegensazt zu den ETF-Anteilen auch gegen Bitcoin und nicht nur gegen Cash getauscht werden können, was gegebenenfalls einen Vorteil darstellen könnte, der Investoren anlockt. Aber auch dieser Meinung widerspricht der Experte Balchunas.

An all die [Leute, die argumentieren] "aber Sie bekommen nur Cash zurück, wenn Sie verkaufen": Ja, das ist wahr, aber niemand, der einen ETF nutzt, will BTC zurück, sondern lieber USD haben. Das ist der ganze Sinn von Fonds im Allgemeinen, nämlich das Auslagern. Fondsanleger weltweit haben kein Interesse an direktem Eigentum.

Eric Balchunas, Bloomberg

Fazit

Die Einführung von Bitcoin-Depository-Receipts durch die RDC stellt zwar einen innovativen Schritt der Bitcoin-basierten Finanzinstrumente dar, ihre Sinnhaftigkeit darf jedoch angezweifelt werden. Es bleibt abzuwarten, ob und wie der Markt diese annehmen wird. Die Gefahr, dass diese in der massiven Interessenwelle, die die Bitcoin-ETFs vermutlich erzeugen, schlichtweg untergehen, ist jedenfalls groß.