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Von Fab | 18 April, 2021

Es ist geschehen. Nach Wochen voller Schlagzeilen und Vorfreude auf das Direct Listing von Coinbase an der NASDAQ ist die Aktie nun öffentlich handelbar - auch wenn der Start nicht ganz so erfolgreich war, wie viele erwartet hatten.

Etwa zwei Wochen nach der ersten Ankündigung gab Coinbase am Mittwoch sein lang erwartetes Börsendebüt und sicherte sich das Tickersymbol COIN. Obwohl es oft als IPO bezeichnet wurde, führte Coinbase tatsächlich ein sogenanntes Direct Listing durch. Anders als bei einem IPO bedeutet der Start mit einem Direct Listing, dass aktuelle Aktionäre, wie frühe Investoren oder Mitarbeiter, in der Lage sind, ihre Aktien zum Marktpreis sofort zu verkaufen, wenn der Handel live geht.

Viele haben sich auf das Listing gefreut, da es als Bestätigung der fortschreitenden Bitcoin-Adoption in der Finanzindustrie gesehen wird. Nach einem anfänglichen Anstieg auf etwas über $420 während der ersten Handelsstunden, fiel die Aktie jedoch schon kurz darauf; COIN schloss seinen ersten Handelstag bei etwa $323, was einer Marktkapitalisierung von $63,5 Milliarden entspricht. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels lag COIN etwas höher bei $342.

Der Rückgang hat die Meinungen einiger Branchenexperten angeheizt, wie z.B. David Nelson, Chefstratege von Belpointe, der am Mittwoch sagte, dass "es vielleicht die richtige Aktie ist, aber im Moment einfach der falsche Preis" und darüber hinaus erklärte, dass er "den Kunden da draußen - sowohl institutionellen als auch Privatkunden - sagte, dass man rausgehen und echte Kryptowährungen kaufen sollte, wenn man mit Krypto herumspielen will."

Einige vermuten, dass die Gewinnmargen von Coinbase in der Zukunft schrumpfen könnten, da kommende Konkurrenten aufholen und mehr Nutzer onboarden werden, weshalb Nelson und andere empfehlen, in den Markt zu investieren, indem man stattdessen Kryptowährungen direkt kauft. Börsen machen den größten Teil ihrer Einnahmen durch den Spread, der bei der Koordination von Kauf- und Verkaufsaufträgen auftritt, aber wie auf dem Aktienmarkt gilt auch hier, je mehr Wettbewerb es gibt, desto kleiner sind die Prozentsätze, die man pro Kunde berechnen kann, da der Markt den Spread nach unten treibt.

Auch wenn die Marktkapitalisierung des Unternehmens nun deutlich unter der ursprünglichen Bewertung von $100 Milliarden liegt, so liegt sie doch nur knapp unter der des New Yorker Börseneigentümers Intercontinental Exchange (ICE.N) - allerdings ist die Bewertung von Coinbase immer noch umstritten. David Trainer, Chef des Aktienforschungsunternehmens New Constructs, bewertete die Firma zuvor mit $19 Milliarden.

Dennoch sind viele optimistisch, dass COIN eine glänzende Zukunft vor sich hat. In einem Interview in dieser Woche, erwähnte Garry Tan, einer der frühen Investoren, dass er denkt Coinbase könne als "das Microsoft der Kryptowelt" angesehen werden. Er war einer der ersten Investoren in Coinbase und hat allein mit diesem Deal 300.000 Dollar in fast 2 Milliarden Dollar verwandelt, was sogar den Bitcoin-Kursanstieg im gleichen Zeitraum übertrifft.

Während die langfristigen Auswirkungen der Börsennotierung von Coinbase abzuwarten sind, ist klar geworden, dass das Unternehmen auf hohem Niveau in den Mainstream-Markt einsteigen will. Erst vor einer Woche wurde bekannt, dass Coinbase Teil des sogenannten "Crypto Council for Innovation" ist - ein Versuch, eine Lobbygruppe zu bilden, die die Entwicklung konstruktiver Bitcoin Regulationen unterstützt.


Im Original von: FAB

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Fabio ist ein Mitarbeiter der BTC Times, Mitbegründer von Aprycot Media, dem weltweit ersten Bitcoin-Verlag und Co-Host des deutschen Bitcoin-Podcasts Einundzwanzig. Er liebt es, über Bitcoin zu schreiben, zu diskutieren und aufzuklären.