In einem Interview mit der Washington Post gab der Vorsitzende der United States Securities and Exchange Commision (SEC) Gary Gensler Informationen über die Regulierung von Kryptowährungen bekannt. Erst vor zwei Wochen erklärte Coinbase, dass sie wegen ihrem Lending Programm von der SEC verklagt werden könnten. Gensler erklärte in dem Interview seine Sicht der Dinge.
Die Aufgabe der SEC ist es, Anleger vor Betrügereien zu schützen, so Gensler. Er nannte Kryptowährungen eine hochspekulative Anlageklasse, die eine Regulierung durch die SEC für die Verbraucher benötige.
Weiter erklärte Gensler, dass 5000 bis 6000 Tokens auf dem Kryptomarkt Eigenschaften von Aktien und Anleihen aufweisen. Nach der SEC handelt es sich bei vielen Altcoins um handelbare Finanzanlagen (Securities) ähnlich wie Wertpapiere. Nach Gensler haben Handels- und Kreditplattformen hunderte und tausende solcher Tokens, die der Definition von einer Security entsprechen.
Die Plattformen, die nach der Gensler solche Tokens anbieten, haben sich nicht bei der SEC registriert. Für Gensler ist klar, dass diese Plattformen eine Erlaubnis von der SEC brauchen werden:
"Wenn sie Geld von der Öffentlichkeit einsammeln und sich darauf verlassen, dass sie eine Plattform mit einer Gewinnerwartung aufbauen, dann ist das ein Investitionsvertrag. Das ist eine einfache Idee."
Gary Gansler
Viele Plattformen handeln nach Gensler mit Wertpapieren. Darunter fallen Plattformen, die Staking oder Lending Produkte anbieten. Gensler will auch hier die Regulierungsbeschlüsse der SEC durchsetzen. Abschließend verglich er Stablecoins mit Pokerchips im Casino. Die Bankenaufsichtsbehörde arbeite bereits mit der SEC an eigenen Stablecoins.
Auswirkung auf Bitcoin
Positiver äußerte sich Gensler gegenüber Bitcoin. So bezeichnete er die Arbeit von Satoshi als einen Katalysator für den Wandel im Finanzwesen und drängte damit die Zentralbanken zu überdenken, wie sie bessere Zahlungssysteme bereitstellen können. Zusätzlich bezeichnete er Bitcoin als einen digitalen und seltenen Wertspeicher.
Wichtig zu erwähnen ist, dass Bitcoin von der SEC nicht als eine Security eingestuft werden kann. Bitcoin erfüllt mit seiner Dezentralität nicht die Voraussetzung dafür. Bitcoin wird als ein Rohstoff (Commodity) wie Öl klassifiziert. Damit unterliegt Bitcoin in den USA den Regularien der Commodity Future Trading Commision (CFTC) und nicht der SEC.
Bitcoin Befürworter wie Michael Saylor begrüßten diesen Schritt. Die klaren rechtlichen Rahmenbedingungen seien für die weitere Adoption wichtig.
"All diese regulatorischen Entwicklungen sind gut für Bitcoin. Die Volatilität wird sinken, das Vertrauen der Öffentlichkeit wird zunehmen und die Akzeptanz von Bitcoin durch Institutionen und Retail wird sich beschleunigen, weil Klarheit im Bereich der digitalen Vermögenswerte geschaffen wird."
Wie genau die Regulierungen der SEC aussehen werden, ist noch nicht bekannt. Aber die Äußerungen von Gensler lassen vermuten, dass die SEC kritisch gegenüber vielen Kryptowährungen eingestellt ist. Die Klage von der SEC im Dezember 2020 gegen das Unternehmen Ripple könnte ein Vorgeschmack für manche Kryptowährungen sein.