Krypto-Börse Bitvavo schließt Betrieb für deutsche Kunden

Die niederländische Krypto-Börse Bitvavo hat heute bekannt gegeben, seine Dienste für Nutzer mit Wohnsitz in Deutschland einzustellen. Ab dem 10. Mai wird es für in Deutschland ansässige Kunden nicht mehr möglich sein, Kryptowährungen zu kaufen oder Einzahlungen vorzunehmen. Die betroffenen Nutzer können ihre Kryptowährungen jedoch noch bis zum 31. Juli über die Plattform verkaufen oder wegtransferieren. Selbige Frist gilt für das Abheben des Euro-Guthabens auf dem Bitvavo-Konto. Danach überweist der Dienst die Euro auf das verbundene Bankkonto der Kunden zurück.

Der beliebte europäische Dienst hatte sich in den vergangenen Monaten darum bemüht, eine BaFin-Lizenz zu beantragen. Aufgrund des überraschenden Rückzugs der Börse aus Deutschland liegt die Vermutung nahe, dass es dabei Komplikationen gab. Ob Bitvavo zukünftig wieder mit einer MiCAR-Lizenz auf den deutschen Markt zurückkehren wird, bleibt abzuwarten.

Bitvavo hat außerdem beschlossen, den im Mai 2023 eingeleiteten Antrag auf eine BaFin-Lizenz nicht weiter zu verfolgen. Dieser Schritt erfolgt im Rahmen der fortlaufenden Überprüfung der Betriebsaktivitäten von Bitvavo und der strategischen Ausrichtung auf europäische regulatorische Rahmenbedingungen. Bitvavo wird sich stattdessen auf MiCAR in den Niederlanden konzentrieren und darauf, diese Lizenz bis 2025 auf Deutschland und andere Länder in Europa unter diesen neuen europäischen Vorschriften zu übertragen.
_Bitvavo

Bitvavo-Nutzer, die sich nach einer Alternative für den deutschen Markt umsehen, könnten sich die Bison-App der Börse Stuttgart näher ansehen. Der Verwahrdienstleister hinter der Börse Stuttgart hat bereits vor mehr als einem Jahr eine BaFin-Lizenz erhalten. Bison bietet den Handel mit sowie die kostenlose Auszahlung von einer Vielzahl an Kryptowährungen in einem übersichtlich gehaltenen User-Interface an.

Beim Verlassen von Bitvavo sollten Nutzer die unter Umständen anfallenden Steuern auf die Gewinne aus dem Verkauf von Kryptowährungen beachten. Insofern möglich, empfiehlt es sich, die Krypto-Werte an den neuen Anbieter zu transferieren oder mittels einer Hardware-Wallet in Eigenverwahrung zu nehmen. Im Gegensatz zu einem Verkauf gelten diese Prozesse nicht als steuerlicher Vorgang.