Als Folge auf eine richterliche Anordnung, die die Securities and Exchange Commission dazu auffordert, den Antrag von Grayscale auf einen Spot Bitcoin-ETF erneut zu überprüfen (Blocktrainer.de berichtete), fand vorgestern ein Treffen zwischen den Verantwortlichen der Regulierungsbehörde und des Vermögensverwalters statt. Dies geht aus einer gestern veröffentlichten Memo der SEC hervor.

Hintergrund des Treffens

Das US-Berufungsgericht für den District of Columbia Circuit hatte am 23. Oktober eine formelle Anordnung erlassen, die die SEC dazu zwingt, ihre Entscheidung über die Ablehnung der Umwandlung des Grayscale Bitcoin Trust ($GBTC) in einen Spot Bitcoin ETF zu überprüfen. Diese Anordnung folgte einem Urteil vom 29. August, in dem das Gericht feststellte, dass der Antrag von Grayscale Ähnlichkeiten mit bereits genehmigten Bitcoin-Futures-ETFs aufweist und daher als genehmigungswürdig erscheint. Grayscale argumentiert, dass ihr vorgeschlagener Bitcoin ETF den bereits autorisierten Bitcoin-Futures-ETFs ähnelt und daher keine unnötigen Hürden überwinden sollte.

Bedeutung des Treffens

James Seyffart, ein bekannter ETF-Experte, hat in einem Tweet darauf hingewiesen, dass das Treffen zwischen Grayscale und der SEC ein positives Signal für die Zukunft von Bitcoin-ETFs sein könnte. Ihm kamen Gerüchte zu Ohren, dass die Aufsichtsbehörde derzeit vermehrt Gespräche mit potenziellen ETF-Emittenten führt. Seyffart und sein Kollege Eric Balchunas halten eine baldige Zulassung für sehr wahrscheinlich und sehen die jüngsten Entwicklungen als Fortschritt an. Sie betonen jedoch auch, dass eine Genehmigung nicht automatisch erfolgt, sondern dass die SEC weiterhin eine fundierte Entscheidung treffen muss.

Einige User kommentierten, dass es möglich sein könnte, dass man aufseiten der Behörde noch vor den Weihnachtstagen mögliche Genehmigungsbescheide ausstellen wolle, um das Thema noch vor der Urlaubssaison abgehakt zu bekommen. Seyffart, erklärte, dass das natürlich ein Grund sein könnte, er jedoch auch einen Aufschub und eine Genehmigung zu einem späteren Zeitpunkt für möglich hält. Eine Zulassung bis Mitte Januar hält er weiterhin für sehr wahrscheinlich.

Da ich das Gefühl habe, dass jeder danach fragt. Die Ereignisse der letzten Tage haben meine und Eric Balchunas' Prognosen nicht verändert. Wir können nicht höher als 90 % gehen [für die Wahrscheinlichkeit einer Genehmigung] bis zum 10. Januar. Davon abgesehen, gehen die Dinge unserer Meinung nach stetig voran.

James Seyffart, ETF-Experte bei Bloomberg

Unsicherheit und Erwartungen

Trotz der richterlichen Anordnung bleibt die zukünftige Entscheidung der SEC ungewiss. Die Behörde könnte immer noch Gründe finden, den Antrag abzulehnen, benötigt dafür jedoch eine fundiertere Begründung. Die Tatsache, dass auch Branchenriesen wie BlackRock und Fidelity einen Bitcoin ETF verfolgen, übt zusätzlichen Druck auf die SEC aus und könnte somit auch die Chancen für Grayscale erhöhen.

Die Bitcoin- respektive Krypto-Community wartet gespannt auf eine Entscheidung der SEC. Ein genehmigter Spot Bitcoin ETF wäre ein enormer Meilenstein, der nicht nur für Grayscale, sondern für die gesamte Branche von großer Bedeutung wäre. Er würde es deutlich erleichtern, in Bitcoin zu investieren, insbesondere für institutionelle Anleger wie zum Beispiel Pensionsfonds. Ein gewaltiges Potenzial schlummert in BTC und in der Community und auf den Märkten hofft man durch eine Genehmigung auf einen starken Preisanstieg ähnlich dem Goldpreis nach der Zulassung des ersten Gold Spot-ETFs.

In jedem Fall hat das jüngste Treffen zwischen Grayscale und der SEC die Gerüchteküche angeheizt und die Hoffnungen auf eine positive Entwicklung im Hinblick auf einen Spot Bitcoin-ETF verstärkt.