Gestern hat sich das FOMC-Gremium der Federal Reserve (Fed, US-Notenbank) zum dritten Mal in Folge gegen eine Zinsänderung entschieden. Der Leitzins bleibt somit unverändert auf dem Niveau von 5,25 bis 5,5 Prozent.
Inflation geht weiter zurück
Die Inflation in den USA hat zwar immer noch nicht das Ziel der Fed von zwei Prozent erreicht, sie geht aber weiter zurück und beträgt momentan 3,1 Prozent (bzw. 4 Prozent Kerninflation). Mit dieser Entwicklung ist Jerome Powell, der Chef der US-Notenbank, zufrieden, ein Sieg gegen die Inflation kann er jedoch noch nicht verkünden. Zudem ist der Arbeitsmarkt noch robuster als erwartet.
Lockerung der Geldpolitik?
Obwohl zur Abkühlung des Arbeitsmarktes und zum Erreichen des Inflationsziels eine Lockerung der Geldpolitik, das heißt eine Senkung der Zinssätze, eigentlich keine sinnvolle Option darstellt, deutet Powell in der gestrigen Pressekonferenz genau dies an. Grund dafür ist die sich abzeichnende konjunkturelle Abschwächung in den USA. Laut der Projektion der Fed-Mitglieder soll deshalb der Zinssatz im Jahr 2024 um 75 Basispunkte gesenkt werden, verteilt auf drei Zinssenkungen (also 3 x 25 BPS). Zwar sind die Senkungen noch keine unumstößliche Entscheidung, doch eine Erhöhung scheint vorerst vom Tisch und der Zinsgipfel somit erreicht zu sein. Es wird also erwartet, dass im nächsten Jahr der Gelddrucker wieder angeschmissen und die Geldmenge durch günstigere Kredite erweitert wird.
Diese Prognose beflügelte natürlich die Aktienmärkte, wodurch auch der Kryptomarkt mit Gewinnen reagierte. Die amerikanischen Börsen konnten heute sogar ein neues Allzeithoch verzeichnen.