Der Bitcoin-Preis überstieg heute nachhaltig die Marke von 51.000 US-Dollar. Satoshi Nakamotos Kreation hat damit erneut die Marktkapitalisierung von einer Billion US-Dollar geknackt und nimmt Platz 10 der wertvollsten Vermögenswerte weltweit ein. Das erste Mal erreichte das stärkste Asset der letzten 15 Jahre diesen Meilenstein Anfang Februar 2021. Der Grund für den Kurszuwachs ist das anhaltende Interesse an den US-amerikanischen Bitcoin-Spot-ETFs. Insbesondere der ETF von BlackRock verzeichnete jüngst starke Zuflüsse.

Fast 10.000 BTC pro Tag

Der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock hat am gestrigen Handelstag mehr Bitcoin im Auftrag seiner Kunden erworben, als alle anderen Vermögensverwalter zusammen: Fast 10.000 BTC mehr befinden sich seitdem im Anlagevehikel des Finanzgiganten – der größte Zufluss für den ETF von BlackRock seit der Zulassung. Damit reiht sich der gestrige Handelstag mit einem gesamten Nettozufluss in alle ETFs von 12.736 BTC direkt hinter dem bisherigen Rekordtag, dem ersten Handelstag am 11. Januar, ein.

Halving als weiterer Preistreiber?

Die gut 10.000 BTC pro Tag stehen natürlich in starkem Kontrast zu den nur etwa 900 BTC, die durch das Mining täglich neu in Zirkulation kommen. Mit dem neuen Angebot kann die hohe Nachfrage entsprechend bei Weitem nicht gestillt werden. Besonders interessant ist diese Entwicklung im Hinblick auf das bevorstehende Bitcoin-Halving, nach dem die Menge der neu generierten Bitcoin auf lediglich rund 450 BTC pro Tag schrumpfen wird. Dies könnte die preistreibenden Effekte noch verstärken. Das Jahr 2024 ordnen Bitcoin-Enthusiasten entsprechend als vielversprechend für den Preis ein.

Lese-Tipp | Was passiert bei einem Bitcoin-Halving?

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Wenig Interesse der Öffentlichkeit

Dennoch kann man anhand der Google-Trends erkennen, dass sich die breite Öffentlichkeit bisher wenig für Bitcoin und den Preisanstieg interessiert – zumindest im Vergleich mit dem vergangenen Bullenmarkt im Jahr 2021. Das macht den Preisanstieg noch bemerkenswerter, denn er scheint primär von institutionellen Investoren getrieben zu sein. Wenn BlackRock und Co. weiterhin große Mengen Bitcoin für ihre Kunden erwerben, dann sind Angebotsschocks nahezu unvermeidbar. Springt dann auch noch die breite Masse wieder auf den Zug auf, sind weitere Kurszuwächse fast schon vorprogrammiert.

Bitcoin steigt trotz hohen Zinsen

Die Tatsache, dass sich der Bitcoin-Preis in den letzten 14 Monaten verdreifacht hat und nur ein Zuwachs von guten 30 Prozent bis zum Allzeithoch fehlt, ist angesichts des hohen Zinsniveaus besonders beeindruckend. Als Bitcoin im November 2021 das bisherige Allzeithoch von rund 69.000 US-Dollar erreichte, lag der US-Leitzins bei nahe Null - Heute ist der Preis des US-Dollars mit 5,25 - 5,50 Prozent um ein Vielfaches höher.

Seit am gestrigen Tag höher als erwartete US-Inflationszahlen von 3,1 Prozent gemeldet wurden, geht der Markt erst mehrheitlich von der ersten kleinen Zinssenkung im Juni aus. Vor einem Monat sah es danach aus, als wäre dies bereits im März der Fall. Obwohl Bitcoin in Reaktion auf die schlechten Daten kurzfristig gemeinsam mit den Aktienmärkten Federn gelassen hat, konnte das 1-Billion-Asset heute auf ein neues 26-Monats-Hoch steigen.

Dass Bitcoin entgegen dem Aktienmarkt die Kursverluste mehr als nur wettmachen konnte, liegt wohl in erster Linie an den starken Zuflüssen in die Bitcoin-Spot-ETFs. Generell korreliert Bitcoin aber auch viel mehr mit der globalen Liquidität - also der Geldmenge der großen Währungsräume - als mit dem Zinsniveau. Zwar führen höhere Zinsen in aller Regel dazu, dass weniger Kreditgeld geschöpft wird, doch die globale Liquidität nimmt seit einigen Monaten wieder deutlich zu. Angesichts der hohen Schuldenstände weltweit ist nur davon auszugehen, dass das monetäre Umfeld generell nicht allzu restriktiv werden kann und der Trend der letzten Jahrzehnte so weitergehen wird.