Der Bitcoin-Preis stieg heute wieder über die 40.000-US-Dollar-Marke und notiert nun auf dem höchsten Stand seit Anfang Mai 2022. Damit legte der Kurs seit Jahresauftakt über 140 % zu und handelt sogleich knapp 160 % über dem Tiefststand aus dem November 2022.

Seit BlackRock, der größte Vermögensverwalter der Welt, Mitte Juni dieses Jahres einen Antrag für einen Bitcoin-Spot-ETF eingereicht hat, ist die Hoffnung auf die Zulassung der primäre Kurstreiber. Bitcoin legte seither über 50 % im Kurs zu.

Bitcoin-Kurs in US-Dollar - Quelle: TradingView

Das erste Mal mussten Käufer 40.000 US-Dollar für einen Bitcoin im Januar 2021 auf den Tisch legen, als die erste große Welle der institutionellen Adoption, gepaart mit einer lockeren Geldpolitik, den Kurs beflügelte.

Jeder regelmäßige Bitcoin-Sparplan ist derzeit im Plus, obwohl ein Anstieg um gute 70 % beziehungsweise 29.000 US-Dollar den Kurs noch von dem Allzeithoch von vor mehr als zwei Jahren trennt.

Positiver Ausblick

Die Aussicht für den Bitcoin-Kurs könnte derzeit kaum positiver sein: Die Marktteilnehmer sind sich sicher, dass in den nächsten Wochen ein Bitcoin-Spot-ETF in den USA zugelassen wird. Die Zulassung würde es institutionellen Investoren erstmals ermöglichen, über die etablierten Strukturen der Wall Street ein Produkt zu kaufen, das mit echten Bitcoin gedeckt ist und den Preis 1:1 abbildet. Dass einige der größten Vermögensverwalter der Welt einen Bitcoin-ETF anbieten wollen, ordnen Marktbeobachter als einen relevante Legitimitätszuschreibung für die erst 15 Jahre alte Kreation Satoshi Nakamotos ein.

Darüber hinaus steht in wenigen Monaten das Bitcoin-Halving an, wodurch die Emission neuer Bitcoin halbiert und erwartungsgemäß das Angebot an den Börsen weiter verknappt wird. Ferner könnten in absehbarer Zeit wieder die Zinsen gesenkt und Geld gedruckt werden. Im März 2024 rechnet die Mehrheit mit der ersten Zinssenkung der US-Zentralbank. Eine sogenannte lockere Geldpolitik beflügelte den Bitcoin-Kurs in der Vergangenheit meist zusätzlich.

Fazit

Ob direkt nach der ETF-Zulassung wirklich das große institutionelle Kapital mobilisiert wird, bleibt abzuwarten. Dass es den Bitcoin-Kurs jedoch mittel- und langfristig antreiben wird, ist mehr oder weniger unumstritten. Renommierte Analysten antizipieren etwa einen sechsstelligen Kurs, wenn der die US-Aufsichtsbehörde grünes Licht gibt.

Wenn der Bitcoin-Spot-ETF zugelassen wird, denke ich, dass die Nachfrage nach Bitcoin das Angebot übersteigen wird und der markträumende Preis [...] bei über 150.000 US-Dollar liegen wird - es könnten sogar 180.000 sein.

Tom Lee, Mitbegründer und Leiter der Forschung bei Fundstrat Global Advisors

Bei den hohen Erwartungen ist aber auch die potenzielle Enttäuschung bei einer ETF-Ablehnung oder einer geringer als erwarteten Nachfrage groß. Überdies ist es nicht ausgeschlossen, dass eine Rezession in den USA gepaart mit einer Liquiditätskrise wie im März 2020 den Bitcoin-Kurs noch einmal nach unten reißen könnte.

Die Angst, etwas zu verpassen, ist in den seltensten Fällen ein guter Treiber für Investitionsentscheidungen. Bevor man voreilig den Kaufknopf drückt, empfiehlt es sich, sich fundamental mit der Anlageklasse auseinandergesetzt zu haben und starke Kursschwankungen verkraften zu können.