Das Schweizer Hardware-Wallet Unternehmen BitBox kündigte heute eine Partnerschaft mit dem Berliner Start-up Bitsurance an, das sich schon länger auf das Versichern von selbst verwahrten Bitcoin spezialisiert hat. Mit dem ebenfalls heute erschienenen Software-Update für die BitBoxApp ist es ab sofort möglich, nahtlos und innerhalb der BitBoxApp eine Versicherung bei Bitsurance für die eigenen Bitcoin abzuschließen.

Geschützt ist man gegen Raub, Erpressung und auch höhere Gewalt wie Feuer oder Wasserschäden bis zu einem Gegenwert von 100.000 Euro. Ein Angebot, das bisher auch direkt bei Bitsurance für die Hardware-Wallet-Modelle von BitBox, Ledger und Trezor abgeschlossen werden konnte. Als eine rein optionale Funktion nimmt dieses Angebot nun auch direkten Einzug in die BitBoxApp, wodurch unter anderem der Anmeldeprozess vereinfacht werden soll, unter Einhaltung hoher Sicherheits- und Datenschutzstandards. Solange man die Anmeldung nicht explizit startet, nimmt die BitBoxApp erst gar keine Verbindung zu den Servern von Bitsurance auf – wer kein Interesse an der neuen Funktion hat, kann sie also mit gutem Gewissen ignorieren.

Der neue Abschnitt "Versicherung" in der BitBoxApp

Die $5-Wrench-Attack

Selbstverwahrung von Bitcoin geht mit viel Eigenverantwortung einher, was natürlich zunächst viele positive Aspekte mit sich bringt. Ein gewisses Restrisiko für einen Verlust bleibt dabei aber ebenfalls bestehen, auch wenn man sich mit einer Hardware-Wallet oder gar fortgeschrittenen Backup-Strategien wie Multisignatur-Wallets oder einer optionalen Passphrase beschäftigt. Gegen manche Bedrohungen, wie z. B. gegen die sogenannte "$5-Wrench-Attack", also ganz allgemein Erpressung mittels roher Gewalt, kann man sich technisch nur bedingt schützen.

Die BitBox02 Cold-Wallet ist bereits als eine der einfachsten Lösungen bekannt, um die eigenen Bitcoin zu sichern. Wir sehen aber, dass gewisse Risiken bei der Selbstverwahrung nur schwer alleine durch Technologie adressiert werden können.

Douglas Bakkum, CEO von Shift Crypto (BitBox)

Quelle: xkcd.com

Zwar gibt es den ein oder anderen technischen Ansatz, wie z. B. "Plausible Deniability" in Kombination mit einer optionalen Passphrase – ob man im Ernstfall einen kühlen Kopf bewahren kann, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Eine Versicherung im "herkömmlichen" Sinne kann daher eine einfachere Alternative bieten. Hier möchte BitBox zusammen mit Bitsurance künftig ansetzen und Nutzern auch vor solchen analogen Bedrohungen einen Schutz anbieten. Preislich reichen die Versicherungen bei Bitsurance von jährlich 30 Euro für bis zu 10.000 Euro besicherten Gegenwert bis hin zu 300 Euro jährlich für den Maximalwert von 100.000 Euro.