Nodal Power, ein unabhängiges Energieunternehmen, ist ein neuer Marktteilnehmer im Bereich der Methangas Verwertung aus Mülldeponien. Mithilfe derartiger Ansätze könnte das Bitcoin-Netzwerk Ende 2024 CO₂-negativ werden.

Blocktrainer.de berichtete bereits letztes Jahr über die Möglichkeiten dieser Technologien im Zusammenhang mit dem Bitcoin-Mining.

Methangasverwertung & Bitcoin Mining

Deponien sind nicht nur unschön anzusehen, sondern sie erzeugen auch erhebliche Mengen an Methan, einem starken Treibhausgas, welches 84-mal wirksamer als Kohlendioxid ist, wenn es um die Speicherung von Wärme in der Atmosphäre geht. Normalerweise wird das Gas verbrannt, denn die daraus entstehenden Stoffe sind zumindest weniger schädlich als reines Methangas.

Laut einer Pressemitteilung könnte dieses Deponiegas mit der Nodal-Technologie nun verwertet und so innerhalb von drei Jahren bis zu 83 Gigawatt an Strom erzeugt werden. Insgesamt könnten allein auf amerikanischen Deponien etwa vier Gigawatt an Strom gewonnen werden.

Die Integration von erneuerbaren Energien in das Bitcoin-Netzwerk könnte tatsächlich helfen, das Energieproblem zu lösen und dem Klimawandel entgegenzuwirken, indem Überschusskapazitäten von Wind-, Solar- und Wasserkraftanlagen genutzt werden. Das Potenzial liegt in der Fähigkeit von Bitcoin, ungenutzte erneuerbare Energie in Geld umzuwandeln und somit die Entwicklung von mehr erneuerbaren Energien zu fördern. Dank Bitcoin muss man nicht auf die Expansion der Infrastruktur warten , um die Energie effizient zur Monetarisierung zu nutzen. Es geht sofort an Ort und Stelle.

400 Millionen Dollar für derartige Projekte

Daniel Batten, Mitgründer von CH4-Capital, hat einen 400 Millionen Dollar Fonds für derartige Projekte aufgelegt. Die Ausrichtung liegt hierbei spezifisch darauf, die Energie für Bitcoin Mining zu verwenden. In einer ersten Finanzierungsrunde sind 13 Millionen US-Dollar in Nodal geflossen und sie sind bereits in Gesprächen mit einer Investmentbank für weitere 60 Millionen US-Dollar.

Da das Bitcoin-Netzwerk, genau wie elektrische Autos, selbst gar kein CO₂ produziert, besteht die Herausforderung nur darin, die Energiegewinnung selbst nachhaltiger zu gestalten. Nodal will dahingehend auch mit der Firma Vespene Energy zusammenarbeiten, die ein ähnliches Konzept verfolgt.

Obwohl Vespene Energy und Nodal nicht spezifisch auf Bitcoin-Mining spezialisiert sind, erkennen beide Unternehmen die daraus gegebene Flexibilität an, insbesondere für kleinere Mülldeponien, denn die Energie kann kosteneffizient direkt vor Ort verwendet werden.

Bitcoin Netzwerk Ende 2024 CO₂-negativ?

Nach Daniel Battens Hochrechnungen könnte das Bitcoin-Netzwerk bis Ende 2024 dadurch CO₂-negativ werden. Ein Vorteil dabei ist, dass es bereits andere Ansätze in diese Richtung gibt, was das unternehmerische und forscherische Risiko verringert. Ehrlicherweise muss man aber sagen, dass es sich bei seinen "Berechnungen" bestenfalls um "Schätzungen" handelt. Dass die Energiegewinnung aus der Methanverwertung und das Bitcoin-Mining grundsätzlich eine tolle Symbiose bilden können, steht außer Frage. Ob das Netzwerk dadurch aber wirklich schon im kommenden Jahr vollständig CO₂-negativ (oder zumindest CO₂-neutral) sein wird, das muss die Zeit zeigen.

Mining News:

Das Bitcoin-Netzwerk könnte noch früher als im Dezember '24 CO₂-negativ werden.

Meine Berechnungen gingen davon aus, dass derzeit niemand mit Deponiegas schürft.

Aber es passiert bereits.

Willkommen @NodalPower

Die erste Installation [war] im Juni. Die zweite diesen Monat. Insgesamt ~5MW, mit weiteren 8-18 MW, die für das nächste Jahr geplant sind.

Daniel Batten

Tatsächlich ist der Begriff "CO₂-negativ" in diesem Zusammenhang durchaus kritisch zu betrachten, da durch die effizientere Verwertung von Methan in der Landwirtschaft und Industrie der absolute CO₂-Ausstoß natürlich nicht verringert wird - lediglich der relative. Ein User in unserem kostenlosen Blocktrainer-Forum hat dies kürzlich treffend zusammengefasst:

Es wird von Methangas aus Landwirtschaft, Mülldeponien und Ölfeldern gesprochen. All dieses Gas gelangt durch die Menschen überhaupt erst in die Atmosphäre.
Eine anschließende Verbrennung führt also zu einer Abschwächung des Problems, nicht zu einer „CO₂-negativen“ Bilanz. Man sollte also meines Erachtens das Bitcoin-Mining nicht isoliert betrachten und behaupten, es wäre CO₂-negativ.

Skyrmion, Foren-User

Fazit

Nodal Power und das Bitcoin-Netzwerk repräsentieren zwei Seiten einer Medaille, die uns aufzeigt, wie Technologie und Innovation zum Klimaschutz beitragen können. Die Anreize des Bitcoin-Netzwerks beginnen sich an vielen Stellen im Energiesektor und verwandten Bereichen zu zeigen. Der durch diese Anreize geschaffene wirtschaftliche Mehrwert trägt zu einer saubereren Zukunft bei, unabhängig von Regulatorik.