Bitcoin-Mining in den USA: "Wir WOLLEN Euch bei uns!"

Um das Thema (Bitcoin-)Mining wurde in den vergangen Tagen und Wochen viel berichtet. Allen voran über das Mining-Verbot in der Volksrepublik China, die damit verbundene Abschaltung der dort angesiedelten Hardware und die nun anstehende Neuausrichtung der Miningbetriebe inklusive der Suche nach neuen Standorten.

Texas - der Lone Star State

Eines der Länder, welches als heißer Kandidat zur Niederlassung von Unternehmen aus der Mining-Branche gehandelt wird, sind die Vereinigten Staaten von Amerika, allen voran der Staat Texas. Beispielsweise baut die Firma "Argo Blockchain" derzeit eine Miningfarm im Lone Star State auf, welche hauptsächlich aus Wind und Solarenergie betrieben wird und die natürlichen Erdgasquellen als Backup benutzt.

In einem Interview mit dem Bitcoin Magazin sagte Peter Wall, der CEO von Argo Blockchain kürzlich dazu:

"Wir haben den Westen des Staates Texas und insbesondere diesen Standort deswegen gewählt, weil er uns einige der niedrigsten Stromtarife der Welt bietet und der Großteil aus erneuerbaren Energiequellen, nämlich Wind und Solarenergie, stammt."

Peter Wall, CEO Argo Blockchain

Wyoming pro Bitcoin(-Mining)

Neben Texas tat sich gestern ein weiterer US-Bundesstaat hervor, der für Mining-Unternehmen interessant sein könnte. Dass der Staat Wyoming und seine Senatorin Cynthia Lummis Kryptowährungen, aber allen voran Bitcoin, gegenüber sehr positiv gesinnt sind, ist Kennern der Szene bereits seit längerem bekannt.

Lummis, die bekennende Bitcoinerin ist und auch kürzlich bei der Bitcoin-Konferenz in Miami einen Auftritt hatte, äußerte sich bei einem TV-Interview mit dem CNBC zum Thema Mining und widersprach den Kritikern, die dieses als Umweltverschmutzung verteufeln:

"Macht Bitcoin-Mining nicht zum Energie-Bösewicht, denn tatsächlich wird in diesem Sektor viel Innovation betrieben, der Gegenteiliges beweist."

Cynthia Lummis, US-Senatorin

https://www.twitter.com/DocumentingBTC/status/1410635494220828680

Wir WOLLEN euch bei uns!

In einem Antwort-Tweet auf den TV-Ausschnitt ihres Interviews bestätigte die Senatorin, dass Mining-Unternehmen in ihrem Staat Wyoming nicht nur geduldet, sondern sogar ausdrücklich erwünscht sind. Sie schrieb:

"P.S. - Wenn ihr aus der #Bitcoin-Mining Branche kommt, bitte kontaktiert uns. Wir WOLLEN euch bei uns in Wyoming.

Cynthia Lummis, US-Senatorin

Dieses Statement fand schnell großen Anklang in der Twitter-Community und einige Unternehmen wie z.B. Compass-Mining und Foundry erklärten direkt ihre Bereitschaft, sich mit Senatorin Lummis zu unterhalten, welche für dieses Angebot natürlich eine Menge Lob von Bitcoin-Befürwortern erhielt. Diese gab daraufhin an, sich auch gerne mit den Experten aus der Mining-Branche über die Möglichkeiten auszutauschen, Bitcoin-Mining in Wyoming zu betreiben. Sie postete die Kontaktdaten ihrer Sekretärin und bat interessierte Miner, sich mit dieser in Verbindung zu setzen, um einen Gesprächstermin zu vereinbaren.

Die Möglichkeiten in Wyoming

Neben den offensichtlich sehr positiven regulatorischen Begebenheiten in Wyoming, ist der Staat auch aus Sicht der Energiequellen relativ interessant. Den Geologen der Wyoming State Geological Survey zufolge bietet der (im übrigen bevölkerungsärmste) Staat der USA einen reichhaltigen Mix an verschiedensten Energiequellen. Wyoming ist landesweit führend in der Produktion von Kohle, Erdgas und Erdöl und verfügt über das größte Uranvorkommen in den Vereinigten Staaten. Allerdings schreiben die Experten auch, dass es im sogenannten "Equality State" auch ein enormes Potenzial zum Ausbau von alternativen Energieformen, allen voran aus Wind, Solar aber auch Geothermie gibt. Immerhin befindet sich mit dem Yellowstone (bekannt durch den gleichnamigen Nationalpark) einer der größten Vulkane der Welt in Wyoming.

Senatorin Lummis weiß als aktive Bitcoinerin natürlich um den schlechten Ruf des Bitcoin-Minings und die daraus resultierende Notwendigkeit den Prozess grüner und nachhaltiger zu gestalten. Aus diesem Grund ist durchaus anzunehmen, dass sie in den Gesprächen mit den Mining-Unternehmen eruieren möchte, inwiefern das Mining dazu beitragen kann, die von den Geologen angesprochenen Potenziale zum Ausbau alternativer Energieformen, nutzbar zu machen und zu monetarisieren.

Sollten die Gespräche erfolgreich sein und sich im Laufe der Zeit dadurch weitere Möglichkeiten für Mining-Betriebe ergeben, ihr Geschäft auf erneuerbaren Energiequellen aufzubauen, so wäre dies ein enormer Schritt, um den Energie-Kritikern weiter etwas Wind aus den Segeln zu nehmen. Vor allem wenn dies in einem dem Bitcoin regulatorisch wohlgesinnten Rahmen erfolgt.