Zum dritten Mal in Folge ist die Bitcoin Mining Schwierigkeit gefallen. Am vergangenen Freitag wurde die Schwierigkeit um 5,01% gesenkt. Aufgrund des Preisrückgangs von Bitcoin geraten immer mehr Miner unter Druck und müssen ihren Geschäftsbetrieb einstellen.

Miner-Kapitulation setzt sich fort

Mit dem Rückgang des Bitcoinpreises fiel auch die Gewinnmarge der Miner in den letzten Wochen. Am Anfang des Abverkaufs hielt sich die Bitcoin Hashrate des Netzwerkes noch bei ca. 200 Exahashes pro Sekunde (EH/s), weshalb noch nicht von einer Kapitulation der Miner gesprochen werden konnte. Die Bitcoin Verkäufe der nordamerikanischen Miner deuteten aber darauf hin, dass eine Kapitulation schon bald eintreten könnte.

Die Miner versuchten zunächst, mit dem Verkauf ihrer neu geschürften Bitcoins ihre laufenden Kosten zu decken. Wenn der Gewinn aus dem Verkauf aber nicht mehr ausreicht, müssen sich die Miner entweder neues Kapital beschaffen oder ihren Geschäftsbetrieb einschränken. Der Rückgang der Hashrate ist nun der nächste Schritt der Kapitulation. Anfang dieser Woche sank die Hashrate auf 190 EH/s und liegt damit auf dem niedrigsten Stand seit März dieses Jahres.

Die Hashrate des Bitcoin-Netzwerkes fiel auf 190 EH/s. Quelle. Glassnode

Mining Schwierigkeit fällt um 5%

Aufgrund der fallenden Hashrate benötigten die Miner in der letzten Schwierigkeitsperiode mit 10 Minuten und 32 Sekunden länger als die angepeilten 10 Minuten. Schon in den beiden vorherigen Perioden wurde die Schwierigkeit um -2,35% und -1,41% angepasst. Dies reichte aber nicht aus, weshalb die Schwierigkeit um weitere 5% gesenkt wurde.

Die Schwierigkeitsanpassung ist eine besondere Eigenschaft des Bitcoin-Netzwerkes. Circa alle zwei Wochen, genauer nach jeweils 2016 Blöcken passt sich die Schwierigkeit für das Schürfen eines neuen Blocks basierend auf dem Durchschnitt der letzten Periode an, wodurch es einfacher oder schwieriger wird, neue Blöcke zu finden.

Die Anpassung der Schwierigkeit dient als Inflationsschutz. Die Miner können durch neue und bessere Hardware schneller Blöcke finden und damit kurzfristig die Inflation im Bitcoin Netzwerk anheben. Nach 2016 Blöcken wird aber die Schwierigkeit dementsprechend angepasst und die Inflation sinkt wieder auf das Vorniveau. Fällt dagegen die Hashrate im Netzwerk, wird es aufgrund der negativen Schwierigkeitsanpassung wieder einfacher für die Miner neue Blöcke zu schürfen.

Für die aktuelle Schwierigkeitsperiode wird eine Anpassung von -2% erwartet, weshalb damit zu rechnen ist, dass die Kapitulation der Miner noch weiter anhalten wird. Der Rückgang der Hashrate und der Schwierigkeit ist zwar kurzfristig ein schlechtes Signal für das Bitcoin-Netzwerk, da die Sicherheit des Netzwerkes abnimmt, langfristig führt die Kapitulation aber dazu, dass nur die effizientesten Miner auf dem Mining-Markt bestehen bleiben.