Wegen Bitcoin: MicroStrategy mit großen Verlusten

Aus dem Quartalsbericht für Q2/2021 von MicroStrategy, dem börsennotieren Unternehmen mit dem größten Bitcoin-Bestand, geht hervor, dass der Softwarekonzern im Zuge des Kursrutsches bei BTC den größten Verlust in deren Firmengeschichte zu verzeichnen hatte.

Da der Preis pro Bitcoin im zweiten Quartal um etwas mehr als 40% gesunken ist, verminderte sich der Wert der Bitcoin-Bestände von MicroStrategy um ca. 424,8 Millionen US-Dollar, was dazu führte, dass das Unternehmen für die vergangenen drei Monate einen Nettoverlust von insgesamt 299,3 Millionen US-Dollar ausweisen musste.

"Wir kaufen weiter"

Dass dieser Fakt natürlich der hohen Volatilität des BTC-Preises geschuldet ist und das Unternehmen dies durchaus richtig einzuordnen weiß, stellten die Verantwortlichen in ihrer Veröffentlichung auch direkt klar. Sie machten deutlich, dass sie auch künftig nicht von ihrer Strategie im Bezug auf digitale Vermögenswerte (allen voran natürlich Bitcoin) abweichen wollen.

"Wir sind mit den Ergebnissen der Einführung unserer Digital-Asset-Strategie weiterhin sehr zufrieden. Unsere jüngste Kapitalerhöhung ermöglichte es uns, unsere digitalen Bestände auf über 105.000 Bitcoins zu erhöhen. Wir beabsichtigen, auch in Zukunft zusätzliches Kapital in unsere Strategie für digitale Vermögenswerte zu investieren."

Quartalsbericht MicroStrategy

Im Webinar zur Vorstellung der Zahlen bestätigte der Präsident und CFO Phong Le außerdem:

"Sie können davon ausgehen, dass wir auch weiterhin Bitcoin Zukäufe tätigen werden"

Phong Le, CFO MicroStrategy

Bitcoin Highlights

Quelle: MicroStrategy - Aufzeichnung des Webinars zur Vorstellung der Quartalszahlen

In den Monaten April, Mai und Juni 2021 kaufte das Unternehmen für ungefähr 529 Millionen US-Dollar insgesamt 13.759 BTC zu einem Durchschnittspreis von ca. 38.467 USD/BTC.

Der Gesamtbestand wuchs dadurch auf etwa 105.085 BTC an, wovon etwas mehr als 92.000 BTC von der Tochterfirma MacroStrategy gehalten werden. Zum Stand 30.06.21 beliefen sich die Gesamtkosten der Coins auf 2,7 Milliarden US-Dollar und wiesen einen Buchwert von 2,1 Milliarden US-Dollar auf.

Der Marktwert ungeachtet allgemeiner Grundsätze für Rechnungslegung betrug ebenfalls Stand 30.6.2021 ca. 3,7 Milliarden US-Dollar. (Stand heute, 30.07: 4,2 Milliarden US-Dollar).

Die Bitcoin Strategie

Michael Saylor, der CEO von MicroStrategy, wird nicht müde zu betonen, welch große Zukunft er für das Bitcoin-Netzwerk kommen sieht. Sein Kommentar zur Unternehmensstrategie für digitale Vermögenswerte machte deutlich, dass das Unternehmen auch künftig plant sich stark auf diesen bzw. in diesem Bereich zu fokussieren und engagieren.

Michael Saylor

"Wir haben eine Mikro-Strategie, das Schaffen von cloudbasierten Softwarelösungen, aber auch eine Makro-Strategie. Diese ist das Kaufen und Halten von Bitcoin. Unser Plan ist es dementsprechend auch weiterhin damit fortzufahren Bitcoins zu kaufen und diese zu halten. Es ist eine sehr geradlinige Strategie.

Auf unserem Weg wollen wir nebenbei die Welt über die Vorteile von digitalem Eigentum aufklären und wir wollen ein Advokat für die Vorteile sein, die Bitcoin für Unternehmen, wie uns selbst, aber auch institutionelle Investoren bringen kann.

Wir werden versuchen Bitcoin den Regulatoren, der allgemeinen Öffentlichkeit und den Medien zu erklären."

Michael Saylor, CEO MicroStrategy

Im weiteren Verlauf seiner Rede erklärte Saylor außerdem, dass er mit den bisherigen Ergebnissen der Bitcoin-Strategie sehr zufrieden sei - unabhängig von vorübergehenden Verlusten. Er hielt anschließend eine kurze Lobrede auf sein Lieblings-Asset und ging darin unter anderem auch auf Kernaspekte wie die fixe Menge und die Unabhängigkeit des Netzwerks sowie seine Wertaufbewahrungseigenschaften ein.

"Bitcoin ist digitales Eigentum und das Äquivalent zu Gold in einem großen Technologienetzwerk. Aber es "digitales Gold zu nennen ist eine große Untertreibung."

Michael Saylor, CEO MicroStrategy

Fazit - Weiter wie bisher

Alle Verantwortlichen machten sehr deutlich, dass sie die zu verzeichnenden Verluste sehr gut einordnen können und ihnen durchaus klar ist, dass diese sehr wahrscheinlich nur vorübergehend sind, da der Preis pro Bitcoin langfristig wieder ansteigen wird.

Für die Buchhalter und Steuerberater von MicroStrategy dürfte der zu verzeichnende Verlust ebenfalls einige gute Möglichkeiten geboten haben, Steuern zu sparen, da die Verluste zwar buchhalterisch vorhanden sind, aber natürlich dank der "starken Hände" von CEO und CFO nicht realisiert wurden.

Das Unternehmen wird seine Reise im Bitcoin-Land auf jeden Fall fortsetzen und wir dürfen gespannt dabei zusehen, ob die Makro-Strategie des Unternehmens sich langfristig auszahlt oder als einer der größten je begangenen Fehler in die Geschichte eingeht.


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