Trotz des starken Preisrückgangs in den letzten Wochen konnte die Bitcoin Hashrate einen neuen Höchststand verzeichnen. Innerhalb von einem Tag stieg die Rechenleistung (Hashrate) um 30% an und erreichte den bis dato höchsten Wert von ~249 Exahashes pro Sekunde. Dies bedeutet, dass die Miningrechner kumuliert ca. 249 000 000 000 000 000 000-mal innerhalb einer Sekunde einen Versuch unternehmen, um einen gültigen Block zu finden, den sie an die Blockchain anhängen können, um so mit neu geschaffenen Bitcoin für ihre Arbeit entlohnt zu werden.

Die Hashrate erreichte gestern ca.249 EH/s. Quelle: glassnode.com

Die Hashrate als ein Indikator

Das Netzwerk ist mit der Zunahme der Hashrate so sicher wie noch nie zuvor. Die Rechenleistung des Netzwerkes ist ein Indikator für die künftigen Erwartungen der Miner. Nur wenn die Mining-Unternehmen an eine positive Zukunft des Bitcoin-Netzwerkes glauben, investieren sie auch weiterhin in ihr Mining-Geschäft. Die steigenede Hashrate ist damit eine Art Frühindikator für eine gesunde Entwicklung des Bitcoin-Netzwerkes.

Wie stark die Korrelation zwischen dem Bitcoin Preis und der Hashrate tatsächlich ist, ist umstritten. Der Preis bestimmt eher die Hashrate als die Hashrate den Preis, denn schließlich wird das Mining profitabler, wenn der Preis von Bitcoin steigt. Starke Einbrüche in der Rechenleistung können aber dennoch interessante Einblicke in das Netzwerk geben. Als China das Mining Verbot durchsetzte und die Hashrate um mehr als 50% kurzzeitig einbrach, ohne dass der Preis in gleichem Maße zurückging, konnte man erkennen, dass es sich hierbei um ein außergewöhnliches Ereignis handeln musste.

Keine konstante Zahl

Wie oben aus der Grafik schon entnommen werden kann, ist die Rechenleistung heute wieder etwas zurückgegangen und steht nun bei etwa 210 Exahashes pro Sekunde. Diese Schwankungen treten häufig auf, denn es ist sehr schwierig, die exakte Hashrate des Bitcoin-Netzwerkes zu bestimmen.

Dienstleister wie Glassnode oder Blockchain.com extrapolieren ihre Daten. Das bedeutet, sie beobachten die Vergangenheit, also wie schnell neue Blöcke gefunden wurden und versuchen somit die aktuelle Hashrate zu bestimmen. Im Bitcoin Netzwerk wird aber nicht konstant alle 10 Minuten ein neuer Block gefunden, sondern im Durchschnitt. Diese Schwankung führt dazu, dass die Rechenleistung oft zu hoch respektive zu niedrig geschätzt wird.

Daher ist es besser, sich einen Durchschnitt des Netzwerkes (wie z. B. den 30-Tages Durchschnitt) anzusehen. Dieser ist aussagekräftiger und einzelne Schwankungen machen sich hier nicht so stark bemerkbar. Der 30-Tages Durchschnitt liegt aktuell bei 193 Exahashes pro Sekunde. Zum Vergleich: Als China das Mining Verbot durchgesetzt hat, ging dieser von ca. 160 auf 95 EH/s zurück.

30-Tages Durchschnitt der Bitcoin Hashrate. Quelle: Blockchain.com

Der Trend zeigt also in eine klare Richtung. Auch haben die letzten Wochen und Monaten immer mehr regulatorische Klarheiten für die Mining-Industrie geschaffen. Die Umsiedlung der Miner aus China in Länder wie die USA oder Kasachstan ist abgeschlossen und der kontinuierliche Anstieg der Hashrate lässt vermuten, dass die Miner optimistisch in die Zukunft blicken. Bitcoin bleibt damit auch weiterhin das sicherste dezentrale Netzwerk auf der Welt.