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Nachdem Blockstream vergangene Woche den Start des Lightning-Services Greenlight angekündigt hatte, geht es heute direkt mit ähnlich spannenden Neuigkeiten aus dem Hause des Schweizer Hardware-Wallet-Herstellers BitBox weiter: Dieser kündigte die Integration einer Lightning-Wallet an, und zwar direkt in der eigenen BitBoxApp. Dem Motto "Not your keys, not your coins" treu, soll man als Nutzer dabei die volle Kontrolle über die eigenen Schlüssel behalten und durch die direkte Integration im "BitBox-Ökosystem" außerdem von einigen Vorteilen profitieren. Die Entwicklung des neuen Lightning-Features befindet sich aktuell noch in den Startlöchern und ein konkretes Datum für die Veröffentlichung ist derzeit noch nicht bekannt, es soll Gerüchten zufolge aber nicht mehr allzu lange dauern. Zunächst handelt es sich trotzdem nur um eine Ankündigung, die wir uns im Folgenden kurz genauer anschauen.

Ein Mittelweg

Eine sinnvolle Kombination von Hardware- und Lightning-Wallet ist gar nicht so einfach, wie man im ersten Moment denken würde. Schließlich wäre es ziemlich unpraktisch, für jede noch so kleine Lightning-Zahlung, die man empfangen oder versenden möchte, erst mal die eigene Hardware-Wallet anschließen und entsperren zu müssen. Vor allem unterwegs wäre dies eher unpraktisch und wohl kaum möchte man in der Warteschlange beim Bäcker vor fremden Augen sein Passwort eintippen. Das BitBox-Team will daher einen Mittelweg gehen, und die Vorteile des ohnehin schon vorhandenen Backups der BitBox02 nutzen, um daraus eine Lightning-Wallet für die BitBoxApp abzuleiten. Diese kann dann jederzeit auf dem eigenen Rechner oder Android-Smartphone genutzt werden, ohne die BitBox02 anschließend erneut verbinden zu müssen.

Die privaten Schlüssel der Cold-Storage bleiben dabei natürlich dort, wo sie hingehören: sicher auf der Hardware. Die BitBox02 spendiert lediglich den Zufall für die Erstellung der Lightning-Wallet, welche dann unabhängig als Hot-Wallet genutzt werden kann. Für kleinere Beträge, die im Lightning-Netzwerk nun mal üblich sind, ist dies also ein akzeptabler Kompromiss. Sensible Informationen, die Rückschlüsse auf die eigene Seedphrase geben könnten, werden dabei selbstverständlich nicht veröffentlicht. Vergleichbar ist der Vorgang eher mit dem Signieren einer beliebigen Nachricht auf der BitBox02.

Konzept: Das Erstellen einer Lightning-Wallet mithilfe der BitBox02 | Quelle: BitBox

Ziel des ganzen soll nämlich eine möglichst simple Wiederherstellung sein, für die dann das ohnehin schon vorhandene Backup der Hardware-Wallet genutzt werden kann. Auch das Ein- und Auszahlen auf die Lightning-Wallet wird wahrscheinlich auf unkomplizierte Weise direkt über einen regulären Bitcoin-Account in der BitBoxApp ermöglicht werden.

Doch wie soll das eigentlich alles funktionieren, so ganz ohne eigene Lightning-Node?

Greenlight in Aktion

Wie bereits eingangs angedeutet kommt an dieser Stelle Blockstream Greenlight, als "Lightning-as-a-Service" Anbieter ins Spiel. Genauer gesagt, soll es sich um eine Partnerschaft mit Breez SDK handeln, welche wiederum auf Greenlight aufsetzen und die benötigte Liquidität und Infrastruktur bereitstellen. Auch fortgeschrittene Funktionen wie Splicing sind für die Zukunft geplant.

Für Nutzer ermöglicht eine solche "Lightning-Node in der Cloud" eine möglichst einfache und kostengünstige Nutzererfahrung, ohne dabei auf Selbstverwahrung verzichten zu müssen – im Gegensatz zu populären, aber kontrovers diskutierten, Custodial-Anbietern wie Wallet of Satoshi.

Es wird wahrscheinlich noch etwas dauern, bis die heutige Ankündigung für BitBox-Kunden Realität wird und die neue Lightning-Wallet in die Beta-Phase gehen kann. Schon jetzt können wir uns aber über die Ankündigung einer weiteren Option in der Welt der non-custodial Lightning-Wallets freuen, die höchstwahrscheinlich vor allem in puncto Nutzerfreundlichkeit überzeugen wird. Wer schon jetzt eine Lightning-Wallet mit Selbstverwahrung nutzen möchte, kann sich bis zum Release des BitBox-Features die Phoenix Wallet etwas genauer anschauen.

Und für alle, die wissen möchten, was die BitBoxApp für sie bereithält, gibt es schon jetzt eine kleine Vorschau: