Die weltweit größte Krypto-Handelsplattform Binance gab bekannt, dass sie ab dem 8. Februar vorübergehend internationale US-Dollar Banküberweisungen einstellen wird. Von dieser Entscheidung sind sowohl Einzahlungen als auch Auszahlungen betroffen. Die Kryptobörse stellte jedoch in einem Tweet klar, dass andere Zahlungsmethoden wie Kreditkartenzahlungen von dem Überweisungstop nicht betroffen seien und dass das Unternehmen daran arbeite, den Service schnellstmöglich wiederaufzunehmen:

„Ab dem 8. Februar werden wir alle USD-Banküberweisungen vorübergehend aussetzen.

Nur ein kleiner Teil unserer Nutzer wird davon betroffen sein und wir arbeiten hart daran, den Dienst so schnell wie möglich wieder aufzunehmen.

Alle anderen Methoden zum Kauf und Verkauf von Krypto bleiben davon unbetroffen.“

Binance

Die Suspendierung gilt offenbar nur für internationale Binance-Benutzer. Kunden von Binance US sind davon nicht betroffen. CEO Changpeng Zhao betonte, dass internationale USD-Banküberweisungen nur von wenigen Nutzern verwendet werden. Gegenüber Bloomberg bestätigte das Unternehmen, dass lediglich 0,01% der monatlichen Nutzer betroffen seien.

In den vergangenen Wochen hatte Binance immer wieder mit Problemen mit seinen Partnerbanken zu kämpfen. So kündigte die Signature Bank an, ab dem 1. Februar nur noch Überweisungen über 100.000 US-Dollar über das SWIFT-Zahlungsnetzwerk für das Unternehmen abzuwickeln. Seitdem ist Binance auf der Suche nach einem neuen SWIFT-Partner.

Binance betonte allerdings, dass Ein- und Auszahlungen mit US-Dollar über Kreditkarten, Google Pay und Apple Pay weiterhin abgewickelt werden. Auch SWIFT-Überweisungen von nicht US-Dollar Zahlungen werden weiterhin verarbeitet. Für europäische Nutzer besitzt damit die Entscheidung von Binance keine Auswirkungen.

Auch veröffentlichte Binance am 23. Januar eine Liste mit 144 Ländern, in denen die US-Dollar Zahlungen über das SWIFT-Zahlungsnetzwerk vorübergehend ausgesetzt wurden. Es ist zu erwarten, dass so lange Binance keinen neuen Partner findet, die Kunden dieser Länder keine SWIFT-Überweisungen an die Plattform tätigen können.

Binance ist bekannt für seine undurchsichtigen Geschäftspraktiken. Besonders seit der FTX-Insolvenz häufen sich die negativen Ereignisse um die weltweit größte Handelsplattform. Kurz nach der Ankündigung kam es laut einem CNBC-Bericht zum Abfluss von Stablecoins im Wert von 172 Millionen US-Dollar. Binance verwaltet insgesamt Kundeneinlagen im Wert von 42,2 Milliarden US-Dollar, weshalb die Liquidität der Plattform nicht gefährdet war. Vergangene Ereignisse wie die Insolvenz von FTX haben allerdings gezeigt, dass ein "Black Swan"-Event bei den Kryptoplattformen jederzeit auftreten kann. Nur wer seine privaten Schlüssel selbst kontrolliert, ist auch wirklich im Besitz seiner Bitcoin. Blocktrainer.de ruft deshalb wie gewohnt zur Selbstverwahrung auf.