Skip to main content

FTX-Gründer Sam Bankman-Fried drohen weitere 40 Jahre Haft

Am von
Bankman-Fried

Der Skandal um die insolvente Krypto-Börse FTX und den Gründer dieser Sam Bankman-Fried (SBF) geht in die nächste Runde. Die US-Staatsanwaltschaft gab gestern bekannt, die Anklageschrift gegen SBF um vier weitere Anklagepunkte zu erweitern. Zusätzlich zu den bereits bestehenden acht Anklagepunkten, unter anderem wegen Geldwäsche und Betrug, wird ihm nun auch Bankenbetrug und der Missbrauch von Kundengeldern für seine politischen Spenden im US-Wahlkampf vorgeworfen.

Politische Spenden von Bankman-Fried

Bereits kurz nach der FTX-Insolvenz wurde über die politische Rolle von SBF spekuliert. Schließlich war der ehemalige FTX-CEO bei der Präsidentschaftswahl 2020 einer der größten Spendengeber der Demokratischen Partei. Bisher wurden die Spenden des 30-Jährigen von der Staatsanwaltschaft nicht weiter aufgegriffen. Den neuen Anklagepunkten zufolge habe Bankman-Fried seit Anfang 2020 mehrere Millionen US-Dollar an Spenden sowohl für die republikanische als auch für die demokratische Partei getätigt, welche allerdings mit den Kundeneinlagen der FTX-Nutzer finanziert wurden:

„Das Geld, das für diese politischen Spenden verwendet wurde, stammte von dem Konto von Alameda Research und enthielt Gelder, die FTX-Kunden auf die Plattform eingezahlt hatten.“

US-Staatsanwaltschaft

Die US-Wahlaufsichtsbehörde FEC (Federal Election Commission) ist daher der Ansicht, dass nicht nur die Spenden an sich illegal waren, sondern dass Bankman-Fried auch gegen das Wahlgesetz verstoßen habe. Der FTX-Gründer tätigte angeblich rund 300 politische Spenden, deren Gesamtwert im zweistelligen Millionenbereich lag. Bankman-Fried nutzte dafür laut der Staatsanwaltschaft ein ausgeklügeltes Netzwerk von Strohmännern, um die Herkunft der illegalen Spenden zu verschleiern und die vorgegebene Obergrenzen für Wahlkampfspenden zu umgehen.

Dies tat er anscheinend mit Erfolg, denn laut der Anklageschrift verzeichnete die FEC bei den Midterm-Wahlen keine politischen Spenden von Alameda Research. Aus einer internen Tabelle von Alameda Research ging hingegen heraus, dass mehr als 100 Millionen US-Dollar bei den Midterm-Wahlen gespendet wurden.

SBF drohen weitere 40 Jahre Haft

Am 12. Dezember wurde der ehemalige FTX-CEO auf den Bahamas verhaftet und kurz darauf an die Vereinigten Staaten ausgeliefert. In einer Anhörung im Januar plädierte SBF auf unschuldig und befindet sich derzeit für eine Kaution von 250 Millionen US-Dollar im Hausarrest bei seinen Eltern im US-Bundesstaat Kalifornien.

Sollte SBF in allen vier Anklagepunkten für schuldig befunden werden, könnten dem 30-Jährigen laut einem CNBC-Bericht weitere 40 Jahre Haft drohen. Der mit Spannung erwartete Prozess gegen Bankman-Fried ist für Oktober diesen Jahres angesetzt.