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US-Zentralbank beschließt Entlastungsprogramm für Banken. BTC reagiert positiv!

Am von
Fed

Als Reaktion auf die Schließung der Silicon Valley Bank, beschloss die amerikanische Zentralbank (Fed) in einer Sondersitzung ein Entlastungsprogramm für die unter Druck geratenen US-Banken. Dieses zielt darauf ab, die Einlagen der betroffenen Kunden abzusichern. Eine Rettungsaktion (engl. Bailout) der Banken, wie in der Finanzkrise von 2008, wird es dagegen nicht geben.

Maßnahmen der Fed

In der veröffentlichten Erklärung gab das Federal Reserve Board bekannt, dass es ein sogenanntes Bank Term Funding Programm (BTFP) im Umfang von 25 Milliarden US-Dollar eingerichtet habe, welche aus dem Exchange Stabilization Fund stammen und „Banken, Geschäftsbanken, Kreditgenossenschaften und andere Einlageinstitutionen“ Kredite mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr anbieten wird.

„Die Federal Reserve kündigt das Bank Term Funding Program (BTFP) an, um amerikanische Unternehmen und Haushalte zu unterstützen und sicherzustellen, dass die Banken in der Lage sind, die Einlagen ihrer Kunden zu decken:“

Um die Kredite zu erhalten, müssen die betroffenen Banken US-Staatsanleihen, hypothekenbesicherte Wertpapiere oder andere „qualifizierte Vermögenswerte“ als Sicherheit hinterlegen. Die hinterlegte Sicherheit wird allerdings zum Nennwert bewertet, also zu dem Preis, zu dem diese ausgegeben wurden. Damit soll verhindert werden, dass die Banken gezwungen werden, ihre Vermögenswerte in einem Verlust verkaufen zu müssen, um den Forderungen der Kunden nachkommen zu können.

Zusätzlich soll der Einlagenversicherungsfonds (DIF) die Kundeneinlagen absichern, wie ein hochrangiger Beamter des Finanzministeriums gegenüber CNBC bestätigte. Der DIF ist ein Teil der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) und verfügt nach Angaben des Finanzministeriums über ein Volumen von mehr als 100 Milliarden US-Dollar. Mit diesem Geld sollen die Einlagen der Silicon Valley Bank und der ebenfalls in Schieflage geratenen Signature Bank, welche inzwischen auch von den Behörden geschlossen wurde, abgesichert werden.

Kein Bailout oder doch?

Da der Einlagenversicherungsfonds keine Gelder der amerikanischen Steuerzahler beinhaltet, unterscheidet sich die Rettungsaktion von den Bailouts der großen Finanzkrise 2008. Den finanziellen Schaden sollen nicht die amerikanischen Steuerzahler, sondern die Aktionäre des Unternehmens tragen. Lediglich die Kundeneinlagen werden geschützt. „Die Inhaber von Aktien und Anleihen der Banken werden liquidiert“, erklärte der Beamte des Finanzministeriums gegenüber CNBC. „Sie sind als Eigentümer der Wertpapiere ein Risiko eingegangen und sie werden die Verluste dafür tragen müssen.“

Dennoch sind die Maßnahmen der Fed kritisch zu betrachten. So ermöglicht es die amerikanische Zentralbank den US-Banken beispielsweise US-Staatsanleihen zu jedem Kurs zu verkaufen und dennoch den Nennwert der Anleihen als Kredit von der Fed zu erhalten. Die Fed agiert als der Kreditgeber der letzten Instanz und schaltet damit einen weiteren Preismechanismus auf den Finanzmärkten aus. Das Entlastungsprogramm ist damit kein klassisches Bailout, allerdings sind die Banken dennoch auf die zusätzliche Liquidität durch die US-Notenbank angewiesen.

Auf die Inflation dürfte das Entlastungsprogramm nur eine begrenzte Auswirkung besitzen. Mit der großzügigen Kreditvergabe stellt die Fed den Geschäftsbanken Geld zur Verfügung, damit diese ihren Zahlungsverpflichtungen bei den Kunden nachkommen können. Ohne diese Maßnahme würde das Giralgeld (M2) der betroffenen Banken vernichtet werden und somit die Geldmenge M2 schrumpfen. Die Fed verhindert vielmehr also einen deflationären Crash, der durch weitere Bankruns auch noch weiter verschärft werden würde.

Reaktion des Bitcoin

Der Bitcoin und der gesamte Krypto-Markt reagierten positiv auf die Nachricht der amerikanischen Zentralbank. Denn obwohl der Bitcoin als einziger Vermögenswert ohne Kontrahentenrisiko als eine Absicherung gegen den Zusammenbruch des Finanzsystems verstanden werden kann, löste die Meldung in den vergangenen Tagen Angst auf den globalen Finanzmärkten aus und schickte auch den Bitcoin auf Talfahrt. Die Unterstützung durch die Fed ließ die Anleger durchatmen und besonders Risk-On Vermögenswerte wie der Bitcoin konnten von dieser Meldung profitieren. Derzeit notiert der Bitcoin bei 22.300 US-Dollar und konnte damit seine Verluste der vergangenen Woche ausgleichen.

Die Maßnahmen der Fed demonstrieren das Dilemma der US-Notenbank. Während die Zentralbank versucht, mit weiteren Zinserhöhungen die Inflation zu bekämpfen, geraten aufgrund der monetären Straffung wichtige Finanzinstitutionen unter Druck. Kommende Woche wird das nächste FOMC-Meeting stattfinden, bei dem das Federal Reserve Board seinen nächsten Zinsschritt bekannt geben wird. Man kann gespannt sein, ob der Vorsitzende der Fed, Jerome Powell, die Ereignisse der vergangenen Woche als einen Anlass nimmt, seinen monetären Kurs zu überdenken.