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SVB-Pleite bringt Stablecoins in Bedrängnis – USDC & Co. verlieren Dollarbindung!

Am von

Bereits in den vergangenen Tagen berichtete Blocktrainer.de über die angeschlagenen Banken Silvergate und Silicon Valley Bank (SVB). Mittlerweile gab die SVB eine vorläufige Schließung bekannt und der Bankenversicherer FDIC (Federal Deposit Insurance Corporation) beschlagnahmte das Vermögen des in Schieflage geratenen Geldinstituts. Für viele Finanzexperten erleben wir gerade einen zweiten „Lehman Brothers Moment“, der starke Parallelen zur Bankenkrise 2008 aufweist. Diesmal ziehen die Geschehnisse aber ihre Kreise auch in den Krypto-Sektor. Verschiedene Unternehmen aus der Branche wie zum Beispiel die ohnehin schon insolvente Lending-Plattform BlockFi oder der Stablecoin-Emittent Circle verkündeten, größere Mengen an Rücklagen bei eben jener Silicon Valley Bank geparkt zu haben.

Stablecoins unter einem Dollar

Dies erschütterte vor allem den Markt der Stablecoins und führte zu einem massiven Vertrauensverlust. Die Dollarbindung von großen Stablecoins, wie dem von Circle ausgegebenen USDC wurde gebrochen. Dieser verlor zeitweise rund 12% seines Wertes und notiert nach einer kleinen Erholung derzeit bei etwa 91 Cent statt wie gewünscht bei einem US-Dollar.

Angesichts der Tatsache, dass sich nach Angaben von Circle immerhin 3,3 Milliarden US-Dollar also rund 33% der USDC-Cashreserven bei der Silicon Valley Bank befinden, ist diese Entwicklung auch nicht sonderlich überraschend. Auch andere Stablecoins, wie das beliebte Projekt Dai sind von den Effekten betroffen, da dieses wiederum eine USDC-Exposition aufweisen. Auch der Dai notiert derzeit bei rund 93 Cent, also rund 7% unterhalb seines Zielwertes. Kleinere Stablecoin-Projekte wie FRAX, und FEI blieben ebenfalls nicht verschont und können aktuell ihre Dollarbindung nicht halten.

USDC/USD – Chart. Quelle: CoinmarketCap
Dai/USD – Chart: Quelle: CoinmarketCap

Der Platzhirsch Tether zeigt sich jedoch unbeeindruckt und steht noch immer bei einem USDT pro US-Dollar, beziehungsweise notiert sogar leicht darüber. Da viele Stablecoin-Halter nun ihr Geld aus den angeschlagenen Projekten abziehen, stellt Tether eine willkommene Alternative dar, was den Preis leicht über die Dollargrenze hob.

Handel ausgesetzt

Unterdessen haben zahlreiche Handelsplattformen wie untere anderem Coinbase und Robin Hood bereits den Handel mit USDC eingestellt. Auch Circle selbst löst bis kommenden Montag vorerst keine USDC gegen USD mehr ein. Auf diese Weise soll ein Bankrun verhindert werden, der Circle zur vollständigen Auflösung seiner immerhin noch rund 37 Milliarden US-Dollar großen Reserven und somit einen totalen Kollaps des Stablecoins bedeuten könnte.

Zwar ist noch nicht aller Tage Abend, jedoch sieht sich der gesamte Banken- und Kryptosektor derzeit einem enormen Risiko ausgesetzt. Aufgrund der Verstrickungen untereinander können durch einzelne Ausfälle schnell Kaskadeneffekte entstehen, die den gesamten Markt in Bedrängnis bringen würden.

Zieht euer Geld von Exchanges ab!

Eben jene Kaskaden- oder Ansteckungseffekte können innerhalb kürzester Zeit dafür sorgen, dass beispielsweise Exchanges oder andere Dienstleister im Sektor ebenfalls in Not geraten könnten. Bisher ist noch nicht näher bekannt, welche Handelsplattformen ebenfalls Reserven bei den angeschlagenen Banken hinterlegt haben. Aus diesem Grund ist es wichtiger denn je, sich selbst um die Verwahrung seiner Kryptowährungen zu kümmern! Holt euch eine BitBox02, ein Blockstream Jade oder ein anderes Hardware-Wallet und beginnt besser früher als zu spät damit, eure Bitcoin von den Exchanges zu holen.

Fazit

Wenn die aktuellen Geschehnisse rund um den Bankensektor tatsächlich einen zweiten „Lehman Brothers Moment“ darstellen sollten, könnte dies bedeuten, dass wir gerade erst am Anfang eines zusammenbrechenden Kartenhauses stehen. Am 3. Januar 2009 veröffentlichte Satoshi Nakamoto im ersten Block des Bitcoin-Netzwerks eine versteckte Nachricht.

„Chancellor on brink of second bailout for banks“

Satoshi Nakamoto, The Times 03.01.2009

Diese Schlagzeile von der Titelseite der britischen Zeitung „The Times“ bedeutet ins Deutsche übersetzt etwa „der Schatzkanzler steht kurz davor, einen zweiten Rettungsschirm für die Banken zu schnüren“. Der Bitcoin-Erfinder machte damit auf die Probleme des Fiat-Systems und die daraus resultierende Bankenkrise aufmerksam. Gleichzeitig wollte er damit vermutlich andeuten, dass Bitcoin einen Gegenpol dazu darstellen soll. Noch nicht einmal 15 Jahre später befinden wir uns nun an einem ähnlichen Punkt wie damals. Strukturen des Fiat-Systems wurden indessen in die neue „Krypto-Welt“ übertragen und sorgen hier für ähnliche Probleme.

Voraussichtlich werden die Marktmechanismen auch Bitcoin im Falle einer waschechten Krise nicht unberührt lassen. Die Frage ist nur, ob und wann die Menschen endlich verstehen, warum Bitcoin anders und eigentlich vielmehr die Lösung als Teil des Problems ist. Während der BTC-Kurs nach Bekanntwerden der Schwierigkeiten bei Silvergate und der SVB zwar unter die 20.000 US-Dollar Grenze fiel, konnte er sich zwischenzeitlich immerhin etwas erholen. Derzeit steht der Bitcoin-Preis bei rund 20.200 US-Dollar.

“ So, du hast also Bitcoin für den Fall gekauft, dass die Banken versagen.

Und jetzt verkaufst du deine Bitcoin, weil eine Bank versagt hat?“

Banks failed

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