650 Banken bieten Zugang zu Bitcoin

650 US-Banken werden bald dazu in der Lage sein, ihren mehr als 20 Millionen Kunden den Zugang zu Bitcoin anzubieten. Durch einen Deal des Payment-Giganten NCR und der New York Digital Investments Group (NYDIG) werden öffentliche Banken und andere Kreditinstitute in der Lage sein, in deren Banking-Apps den Handel mit Kryptowährungen zu ermöglichen. Neben dem NCR gibt es in diesem Zusammenhang darüber hinaus eine Partnerschaft mit dem Zahlungsdienstleister Fiserv, wie die NYDIG vor einigen Tagen auf ihrer Homepage bekannt gab.

FOMO bei den Banken

Bereits vor einigen Wochen berichtete blocktrainer.de darüber, dass die NYDIG ein ähnliches Vorhaben in Kooperation mit den Fidelity National Information Services (FIS), einem der führenden FinTech Unternehmen der USA, anstrebte. Bereits damals äußerte Yan Zhao, die Präsidentin der NYDIG die Vermutung, dass es bei Banken zu einer Art FOMO (Fear Of Missing Out - die Angst etwas zu verpassen) kommen könnte. Die Banken sahen die Gelder ihrer Kunden in den vergangenen Monaten in großem Maße zu Bitcoin-Anbietern und Kryptobörsen wie Binance oder Kraken abfließen, was ihnen natürlich nicht gefallen dürfte. Dies veranlasst die Verantwortlichen in den Banken dazu ebenfalls in diesen Geschäftsbereich einzusteigen und den Kernkunden eine Möglichkeit zu bieten, die Nachfrage nach Bitcoin zu bedienen.

Partnerschaft NYDIG & NCR

Die NYDIG, eine Tochterfirma des Investment-Riesen StoneRidge, machte durch ihr Engagement im Bitcoin-Bereich bereits in den letzten Monaten des Öfteren Schlagzeilen. Die Firma kümmert sich vor allem darum institutionellen Investoren den Zugang zu Bitcoin zu erleichtern oder überhaupt zu ermöglichen.

Das 1884 gegründete National Cash Register (NCR) ist weltweit tätig und beschäftigt über 30.000 Mitarbeiter im Bereich der (digitalen) Bankdienstleistungen. Das NCR ist außerdem der weltweit größte Anbieter für Point-of-Sale-Software für Einzelhändler und Restaurants.

In der ersten Phase dieser Partnerschaft wird das NCR den Bankkunden ermöglichen, Bitcoin und andere Kryptowährungen über mobile Banking-Apps zu kaufen, zu verkaufen und zu handeln. Während der Käufer das Gefühl haben wird, dass er direkt mit der Bank zusammenarbeitet, werden die tatsächlichen Vermögenswerte im Hintergrund von der NYDIG verwahrt. Wenn ein Kunde Bitcoin kaufen möchte, wird die entsprechende Menge von verschiedenen regulierten OTC-Desks und Börsen bezogen und mit einem leichten Aufschlag, basierend auf der Größe des Handels und anderen Faktoren, verkauft. Die NYDIG erhält im Gegenzug eine Gebühr pro Nutzer und Monat von der Bank. "Ich denke, dass die Transaktionsgebühren durch die Banken günstiger sein werden, als das, was wir heute auf dem Markt haben", sagt Patrick Sells, der Leiter der Bankenlösungen bei der NYDIG.

Weitere Adoption geplant

In der zweiten Phase plant das NCR einerseits die selbständige Verwahrung der Assets, anderseits aber auch die Förderung der Akzeptanz von Bitcoin bei ihren Point-of-Sale Kunden. Douglas Brown, der Vorstand für Digital Banking beim NCR, sagte dazu zu Forbes:

"Wir haben eine weitreichende Vision, eine Vielzahl von Möglichkeiten für die Nutzung von Kryptowährungen zu schaffen, die sich auf unsere vertikalen Märkte, Einzelhändler und Restaurants erstrecken werden"

Thinking Outside the Branch/ Making Digital Personal – Credit Union Business Magazine
Douglas Brown

Knapp 200.000 Einzelhändler und Restaurants sind Kunden des NCR. Diesen möchte das Unternehmen dabei helfen, Zahlungen via Bitcoin zu akzeptieren, was neben den 650 Banken und deren über 20 Millionen Kunden ein weiterer enormer Schritt in Richtung Massenadoption wäre.