Wie mehrere Zeitungen am gestrigen Abend meldeten, musste der FTX-Gründer Sam Bankman-Fried (SBF) wieder zurück ins Gefängnis. Dies urteilte der zuständige Richter Lewis Kaplan als Folge auf einen Antrag der Bundesstaatsanwaltschaft, der die Aufhebung von Bankman-Frieds Kaution wegen mutmaßlicher Zeugenbeeinflussung forderte. Der Vorsitzende lehnte den Antrag von Bankman-Fried auf eine verzögerte Inhaftierung im Rahmen seines Berufungsverfahrens ab. Es wird erwartet, dass er bis zu seinem Strafprozess, der am 2. Oktober beginnen soll, in Haft bleibt. Nachdem es vor etwa zwei Wochen noch gute Nachrichten für ihn gegeben hatte, weil die Anklagepunkte wegen unrechtmäßiger Wahlkampfspenden gegen ihn fallen gelassen wurden, traf SBF nun dieser Rückschlag.

Der Richter Kaplan äußerte während seiner Entscheidung, dass er es als erwiesen sehe, dass der Angeklagte mindestens zweimal versucht habe, Zeugen zu beeinflussen. Nachdem das Urteil gefällt wurde, wurde Bankman-Fried von den Gerichtsdienern in Gewahrsam genommen.

Die Staatsanwaltschaft schlug vor, Bankman-Fried in ein Gefängnis in Putnam, New York, zu verlegen, wo er Zugang zu einem Laptop mit Internetzugang für seine Verteidigungsvorbereitung hätte. Alternativ könnte er aber auch in das Metropolitan Detention Center in Brooklyn verlegt werden, in dem er diese Privilegien jedoch nicht beziehungsweise nur deutlich eingeschränkt hätte.

Seit seiner Festnahme im Dezember war Bankman-Fried gegen eine Kaution von 250 Millionen Dollar auf freiem Fuß und musste sich im Haus seiner Eltern in Palo Alto, Kalifornien, aufhalten. Das Justizministerium wirft ihm vor, wiederholt gegen seine Kautionsauflagen verstoßen und Zeugen beeinflusst zu haben. Insbesondere wurde er beschuldigt, private Tagebucheinträge seiner Ex-Freundin Caroline Ellison an die New York Times weitergegeben zu haben. Ellison, die frühere Geschäftsführerin von Bankman-Frieds gescheitertem Krypto-Hedgefonds Alameda Research, hat sich zu den Vorwürfen schuldig bekannt und kooperiert seitdem mit den Behörden.

Ersten Meldungen zufolge hat SBF bereits kurz nach der Entscheidung Berufung eingelegt, was bisher jedoch noch nicht bestätigt werden konnte.