Gute Nachrichten aus den Vereinigten Staaten: Die US-Inflationsrate betrug im Oktober 7,7% und ist damit zum vierten Mal in Folge gefallen. Auch unterbot die Inflation die Erwartungen von Finanzanalysten, welche mit einer Teuerungsrate von 7,9% rechneten. Diese positive Überraschung sorgte für eine Rally an den Märkten, von der auch der Bitcoinpreis profitierte.

Die Inflation fällt stärker als erwartet

Wie bereits in den letzten Monaten treiben die hohen Energiepreise die Inflation weiterhin an. Ausreißer hier sind die Preise für Heizöl und Benzin, welche sich gegenüber dem Vorjahr um 68,5 % und 17,5 % verteuerten. Hier kann aber ebenfalls ein Rückgang beobachtet werden. Im September lagen die Teuerungsraten von Heizöl und Benzin noch bei 68,8 % und 25,6 %.

Ebenfalls positiv ist die Entwicklung der Kerninflation. Diese vernachlässigt die Energie- und Lebensmittelpreise und ist ein wichtiger Indikator für die langfristige Inflationsentwicklung in den Vereinigten Staaten. Nachdem die Kerninflation im September einen Höchststand von 6,6% verzeichnete, fiel diese im Oktober auf 6,3%. Die Entwicklung der Kerninflation ist für die amerikanische Zentralbank neben den Arbeitsmarktdaten ein besonders wichtiger Indikator für ihre Zinsentscheidungen.

Die US-Inflation fiel im Oktober zum vierten Mal in Folge. Quelle: Tradingeconomics.

Bitcoin setzt zur Erholung an

Die gestrigen Inflationsdaten waren ein positives Signal für die Märkte und beflügelten die Preise von Risk-On Vermögenswerten. Der Bitcoin konnte nach der Veröffentlichung der Inflationszahlen ein Plus von 6,7% verzeichnen. Kurzzeitig stieg der Bitcoin über die 18.000 US-Dollar Marke, bevor die Sorgen um die Handelsplattform FTX den Bitcoinpreis wieder auf 17.300 US-Dollar drückten.

Die amerikanische Zentralbank hob in diesem Jahr zur Bekämpfung der Inflation konsequent die Zinsen an und setzte damit die Märkte unter Bedrängnis. Die positiven Inflationsdaten des Oktobers könnten der Fed signalisieren, dass sie ihr Tempo für weitere Zinsanhebungen reduzieren kann. Für das nächste FOMC-Meeting im Dezember rechnen die Märkte zu 85% mit einer Zinserhöhung von lediglich 50 Basispunkten. Davor hob die Fed den Leitzins viermal in Folge um 75 Basispunkten an.

Die Entwicklung der US-Inflation könnte darauf hindeuten, dass die Vereinigten Staaten die inflationäre Phase überstanden haben. Dies könnte langfristig positive Auswirkungen auf die Preise von Risk-On Assets wie den Bitcoin besitzen. Dennoch bleibt eine Abschätzung der langfristigen Inflationsentwicklung schwierig und auch unterscheidet sich hier der amerikanische Markt von dem europäischen, denn während die Inflation im amerikanischen Raum weiter sinkt, steigt diese im Euroraum weiter an. So zogen die Verbraucherpreise in Deutschland im Oktober um 10,4% an und verzeichneten damit den stärksten Anstieg seit etwa 70 Jahren.