In El Salvador steht das Wahlergebnis aufgrund technischer Schwierigkeiten unter besonderer Beobachtung. Ein erheblicher Teil der Stimmen bei der Präsidenten- und Parlamentswahl muss neu ausgezählt werden. Die Präsidentin des Obersten Wahlgerichts, Dora Martínez, gab bekannt, dass knapp 30 Prozent der für die Präsidentenwahl genutzten Wahlurnen und alle Urnen der Parlamentswahl überprüft werden müssen. Es wurde angekündigt, dass 2.547 Wahlprotokolle aus dem vorläufigen Auszählungsprozess fehlen. Martínez, erklärte, dass es deswegen nicht möglich war, die Übertragung der vorläufigen Ergebnisse abzuschließen.

In den Fällen, in denen es nicht möglich ist, die Originale der Schluss- und Kontrollprotokolle der einzelnen Wahllokale zugrunde zu legen, werden die erforderlichen Wahlpakete im Einvernehmen mit den Wahlakteuren geöffnet.

Dora Martinez, Präsidentin des Obersten Wahlgerichts

Trotz dieser Umstände zeichnete sich bereits ein deutlicher Trend ab. Nach der Auszählung von 70 Prozent der Stimmen lag der alte und vermutlich auch neue Staatschef Nayib Bukele mit beeindruckenden 83 Prozent in Führung. Allerdings wurden die Ergebnisse im elektronischen System der Wahlbehörde seitdem nicht mehr aktualisiert. Bei der Parlamentswahl waren die Verzögerungen noch gravierender, da nur fünf Prozent der Stimmen ausgezählt wurden.

Die technischen Probleme, insbesondere die Stimmendopplung beim Hochladen der Daten in das elektronische System könnten dafür sorgen, dass die sich die Gesamtverhältnisse noch etwas verschieben, doch die vorläufigen Ergebnisse deuten dennoch darauf hin, dass sie wahrscheinlich keinen signifikanten Einfluss auf den Wahlsieg von Nayib Bukele haben werden. Die manuelle Neuauszählung ist für den Zeitraum vom 6. bis 15. Februar angesetzt, was bedeutet, dass die endgültigen Ergebnisse erst nach diesem Zeitraum erwartet werden.